Ohne Strom geht nichts mehr
Das Autojahr 2021 hat gerade begonnen. Zwar wird es vorerst keine grossen Messen geben, an denen die Hersteller ihre neuen Modelle präsentieren können – doch interessante Neuheiten wird es auch 2021 viele geben.
Normalerweise bildete der Genfer Autosalon im März den Auftakt ins europäische Autojahr. Doch von der Normalität sind wir derzeit weit weg. Wie schon 2020 wird auch im neuen Jahr keine Genfer Messe stattfinden. Auto-Neuheiten wird es 2021 aber trotzdem viele geben, schliesslich wollen die Hersteller nach dem schwachen Vorjahr die Verkäufe mit neuen Modellen ankurbeln. Vor allem aber müssen die Konzerne mehr Autos mit voll oder teilelektrischem Antrieb absetzen, um die strengen CO2-Richtlinien zu erfüllen – und damit massiven Strafzahlungen zu entkommen.
VW macht den Auftakt
VW baut seine E-Auto-Palette mit dem ID.4 weiter aus. Der elektrische Crossover auf Basis der modularen E-Auto-Plattform, wie sie schon beim ID.3 zum Einsatz kommt, startet schon Anfang des Jahres. Der ID.4 bietet im Vergleich zum ID.3 mehr Platz und eine höhere Sitzposition. Die zunächst erhältlichen «1st»-Modelle starten ab 53 100 Franken und bieten laut WLTP-Messung 487 Kilometer Reichweite. Eine Variante mit Allradantrieb könnte später im Jahr folgen, genauso wie der ID.5 als SUV-Coupé. Zudem darf man bei VW mit überarbeiteten Versionen von Polo und T-Roc rechnen.
Als Schwestermodell auf derselben Plattform wie der ID.4 startet 2021 auch endlich der Skoda Enyaq. Auch er startet mit Hinterradantrieb und wird später auch als 4×4 zu haben sein. Die Preise stehen hier noch nicht fest, dürften aber erfahrungsgemäss etwas unterhalb des VW-Modells starten. Das gilt auch für den Cupra el-Born, den wir 2021 noch als spanische Alternative zum VW ID.3 sehen könnten.
Viel PS und 4×4 bei Audi
Bei Audi stehen die Zeichen ebenfalls auf Strom: Hier startet 2021 der e-tron GT. Der sportliche Viersitzer teilt sich die technische Basis mit dem Porsche Taycan und leistet knapp 600 PS aus zwei E-Maschinen, sodass er mit Audi-typischem Allradantrieb auf den Markt kommt. Die Preise werden aber kaum unter 120 000 Franken starten. Mit konventionellen Antrieben starten bei Audi 2021 der neue RS3 und der Q5 Sportback.
Ein elektrisches SUV von BMW
Auch bei BMW wird es Konventionelles und Neues geben. Die grösste Neuheit des Jahres – im wahrsten Sinne des Wortes – ist das grosse Elektro-SUV iX. Der 2,5 Tonnen schwere Stromer soll laut WLTP-Messung mehr als 600 Kilometer Reichweite schaffen. Die Preise dürften kaum unter 100 000 Franken starten. Dafür kommt der iX aber, im Gegensatz zum elektrischen X3, mit Allradantrieb.
Allradantrieb gibt es auch beim elektrischen Ford Mustang Mach E, der schon im Frühjahr in Europa eintreffen wird. Der Ford bietet laut WLTP bis zu 610 Kilometer Reichweite und könnte in der Basisversion schon bei etwa 50 000 Franken starten.
Premiere bei Dacia
Nicht einmal die Hälfte davon wird der erste rein elektrische Dacia kosten: Der Spring electric wird schon für rund 18 000 Franken zu haben sein. Dafür kriegt man Frontantrieb, 45 PS und 225 Kilometer Reichweite – und alles, was man für das tägliche Leben wirklich braucht.
Für deutlich mehr als das Nötigste steht traditionell Mercedes. Hier steht 2021 die neue Generation der C-Klasse an. Die Mittelklasse wird wohl mit mehreren Mild- und Plug-in-Hybrid-Antrieben angeboten werden. Die grösste Änderung wird beim Topmodell AMG C63 erwartet: Hier wird es keinen V8-Motor mehr geben wie beim Vorgänger, sondern einen Vierzylinder mit Hybrid-Unterstützung.
Zudem erwartet uns der Mercedes EQA als elektrische Alternative zum Mercedes GLA. Der Allrad-Crossover wird mindestens 400 Kilometer Reichweite bieten. Deutlich weiter wird der EQS fahren, die elektrische Alternative zur Mercedes- S-Klasse, die ebenfalls noch dieses Jahr erwartet wird. Hier spricht Mercedes gar von 700 Kilometern nach WLTP-Messung.
Philipp Aeberli