Der Bus für Familien

Der Bus gehört zu VW wie das Matterhorn zur Schweiz. Der Bus ist so wichtig für die Marke, dass inzwischen gleich drei unterschiedliche Modelle die Geschichte des Transporters fortführen. Eines davon ist der T7 Multivan.

Der neue Multivan wird in einer Kurz- und einer Langversion angeboten. Bilder: PD

Der neue Multivan wird in einer Kurz- und einer Langversion angeboten. Bilder: PD

Die Preise starten bei 55020 Franken.

Die Preise starten bei 55020 Franken.

Der Innenraum lässt sich flexibel umbauen.

Der Innenraum lässt sich flexibel umbauen.

Der VW-Bus ist eine Legende und auch für Nichtautointeressierte ein Begriff, der keine Fragen offenlässt. Das macht den Bus für VW zum wichtigen Modell. Nicht nur wenn es um Verkaufszahlen geht, sondern auch als Image-Träger.

Eine solche Markenikone neu aufzulegen, ist keine leichte Aufgabe. Fehler kann man sich hier keine erlauben. Entweder man pflegt das Bestehende behutsam, oder man schlägt radikal ein neues Kapitel auf. Oder aber man wählt einen Kompromiss aus den
beiden Extremen. VW ersetzt das «oder» durch ein «und». Für den radikalen Umbruch steht der ID. Buzz, die rein elektrische
Interpretation des VW-Busses. Derweil wird der Transporter der Generation T6.1 weiterhin angeboten. Der Kastenwagen, der als
Personentransporter, als Cargo-Bus oder auch als Chassis für spezialisierte Aufbauten zu haben ist, basiert auf dem 2003 lancierten T5-Bus und wurde seither mit regelmässiger Modellpflege weiterentwickelt. Hier stehen ausschliesslich Dieselmotoren im Angebot.

Dazwischen gibt es ein drittes Angebot für alle, die auf der Suche nach einem VW-Bus sind: den Multivan der Generation T7. Im
Gegensatz zum T6.1 basiert er nicht auf einer eigens dafür konstruierten Nutzfahrzeug-Plattform, sondern auf den PW-Zutaten des
«modularen Querbaukastens». Der «MQB» kommt auch für Modelle wie den Passat oder den Golf zum Einsatz. Das zeigt, wo der Fokus für diese Ausprägung des VW-Busses liegt: auf dem Personentransport. Der T7 Multivan richtet sich vor allem an Familien und Taxiunternehmen, die viel Platz für Passagiere und Gepäck benötigen. Ein «Nutzfahrzeug-Bus», der in Kooperation mit Ford entsteht, wird noch folgen.

Familienvan statt Lastenesel

Der neue Multivan wird in einer Kurz- und in einer Langversion angeboten. Schon die getestete Kurzversion misst 4,97 Meter und
bietet damit reichlich Platz. Wer mehr braucht, kann mit der Langversion 20 cm mehr Raum dazukaufen.

Wie man es vom VW-Bus kennt, lässt sich der Innenraum flexibel umbauen. So finde bis zu sieben Personen Platz – oder man baut die fünf Sitze im hinteren Bereich komplett aus. Das benötigt etwas Muskelkraft, da die Sitze jeweils rund 25 kg wiegen, geschieht aber ansonsten problemlos und macht den Multivan zum reinen Transportwagen mit mehr als 4000 Litern Stauraum. Dazwischen sind alle Variationen möglich. Selbst für sieben Personen ist das Raumangebot noch grosszügig, wobei dann fast kein Gepäck mehr mitreisen kann. Einziges Manko im Vergleich zum Vorgänger mit Nutzfahrzeug-Genen: die Zuladung von maximal 806 kg. Beim Vorgänger mit Nutzfahrzeug-Genen waren es noch fast 1000 kg. Für den Einsatz als Familienvan spielt dies allerdings kaum eine Rolle. Es sei denn, man entscheidet sich für die Plug-in-Hybrid-Version. Hier stehen maximal 493 kg im Fahrzeugausweis, was mit sieben Personen an Bord eher knapp bemessen ist. Für bequemen Einstieg – oder einfache Zuladung – sorgen Schiebetüren auf beiden Seiten, die sich elektrisch öffnen und schliessen.

Grosser Personenwagen

Der Wechsel auf die Zutaten aus dem PW-Fundus führt dazu, dass der Multivan einen für Privatkunden durchaus angenehmen
Schritt macht: Er fühlt sich nun eher wie ein grosser Personenwagen als wie ein domestiziertes Nutzfahrzeug an. Der Federungs- und Geräuschkomfort wurde deutlich gesteigert. Mit rund 12 Metern Wendekreis sowie den grossen Fensterflächen fühlt sich der Bus, gemessen am Raumangebot, vergleichsweise handlich und wendig an.

Als Antrieb kommt im getesteten Multivan ein Klassiker aus dem VW-Regal zum Einsatz: ein 2-Liter-Turbodiesel mit 150 PS, kombiniert mit dem 7-Gang-DSGGetriebe. Das sorgt für passenden Vortrieb und gemässigten Verbrauch: Knapp 7 l/100 km sind es im Test. Für eine lange Familienurlaubsreise auf jeden Fall die richtige Wahl. Wer regelmässig auf kurzen Strecken Personen transportiert, sollte einen Blick auf den Plug-in-Hybrid mit bis zu 42 km E-Reichweite werfen. Die Preise für den neuen Multivan starten bei 55 020 Franken.

Philipp Aeberli

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