Stromer in allen Grössen und Formen
Auch 2024 erwarten uns zahlreiche Autoneuheiten. Die Liste derjenigen, die ausschliesslich auf Verbrennungsmotoren setzen, ist kurz. Dafür gibt es, wie schon in den letzten Jahren, eine Flut an neuen Stromern: auch kleine und endlich auch Kombis.
Die Pläne zur Elektrifizierung des Strassenverkehrs werden immer sichtbarer umgesetzt. Das zeigt der Blick auf die anstehenden Autoneuheiten für 2024: Ohne Strom geht fast nichts mehr. Kaum ein Modell, das 2024 überarbeitet oder neu aufgelegt wird, rollt nicht zumindest mit einer Option auf einen elektrifizierten Antrieb auf die Strasse. Sogar der Porsche 911, ein Inbegriff für die benzinbefeuerte Fortbewegung, wird in diesem Jahr vermutlich mit einem Mildhybridsystem ausgerüstet. Doch generell werden die elektrischen und die elektrifizierten Antriebe mehr und mehr eben nicht mehr nur als Hightech-Gadget in der Luxusklasse verkauft. Sie finden ihren Weg in den Massenmarkt und werden nach und nach zur neuen Normalität und zur Mobilitätslösung für fast alle.
Gutes Beispiel dafür: der neue Citroën ë-C3. Die Neuauflage des französischen Kleinwagens wird zum kompakten Crossover mit Akku im Unterboden. Der soll für bis zu 320 Kilometer Reichweite sorgen. Nebst modernem, kantigem Design und guter Reichweite hat Citroën vor allem an einem Punkt gearbeitet: am Preis. Der steht für die Schweiz noch nicht fest, in Deutschland gibt’s den Stromer aber schon ab 23 300 Euro. Ein ähnliches Ziel strebt Ford mit der E-Version von Puma an. Hier darf man mit rund 400 km Reichweite und knapp 40 000 Franken rechnen. Darüber setzt der US-Autobauer den neuen Explorer an, der sich die Technik vom VW ID.4 leiht.
Das ist selbstverständlich nicht die einzige Neuheit, die den «modularen Elektrobaukasten» aus dem VW-Konzern nutzt. Cupra bringt mit dem Travascan ein sportliches E-SUV mit bis zu 550 Kilometern Reichweite und scharfem Design. Daneben setzt Cupra weiterhin auch auf Verbrennungsmotoren und Plug-in-Hybrid wie beim neuen SUV-Modell Terramar, das ebenfalls 2024 auf den Markt kommt. Rein elektrisch will die Marke ab 2030 unterwegs sein.
Rein elektrisch wird der neue Dacia Duster nicht. Aber: Das preiswerte SUV der rumänischen Renault-Tochter setzt den Fokus auch in der neuen Generation auf möglichst gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Für vermutlich klar unter 30 000 Franken kriegt man 472 Liter Stauraum – 27 Liter mehr als beim Vorgänger – und erstmals auch Antriebe mit Mild- oder Vollhybridtechnik.
Laderaum mit Akku
Elektrische Antriebe sollen im neuen Jahr aber nicht nur erschwinglicher, sondern auch praktischer werden: Kombis mit E-Antrieb sind bis anhin noch sehr selten. Opel bietet nun aber den elektrischen Astra auch als Kombi an. Der Sports Tourer bietet 413 Kilometer Reichweite für 48 000 Franken.
Deutlich teurer dürfte der i5 Touring werden, der erste E-Kombi von BMW. Die 2023 lancierte neue 5er-Limousine bietet bereits die volle Vielfalt: Benziner und Diesel mit Mildhybridunterstützung, Plug-in-Hybride und reinen E-Antrieb im i5. Das wird auch für den Touring gelten, der demnächst präsentiert wird. Die Krone setzt BMW seiner 5er-Reihe traditionell mit dem M5 auf. Das Sportmodell wird ebenfalls 2024 auf die Strasse kommen – mit mehr als 700 PS aus einem Plug-in-Hybrid-Antrieb und ebenfalls als Limousine und Kombi.
Mehr Vernunft und noch mehr Platz bietet derweil Renault: Der neue Scénic ist ausschliesslich als Stromer zu haben. Der Van transportiert die Familie mit 218 PS und bis zu sieben Sitzen laut WLTP-Messung bis zu 612 Kilometer weit. Er dürfte um die 45 000 Franken kosten.
Selten sind die Meldungen um «den ersten Stromer einer Marke» geworden, da inzwischen fast alle Hersteller ein E-Auto im Angebot haben. Alfa Romeo noch nicht. Das ändert sich mit dem angekündigten «Milano». Der kompakte Crossover greift auf die Baukastentechnik der Stellantis-Gruppe zurück und teilt sich die Technik mit Jeep Avenger, Fiat 600 und Co.
Philipp Aeberli