Mit vereinten Kräften

Der RAV4 PHEV ist das stärkste SUV von Toyota – und gleichzeitig auch das mit dem geringsten Benzinverbrauch: Möglich macht dies ein Plug-in-Hybrid-Antrieb.

Um mit dem RAV4 PHEV vorwärtszukommen, braucht es starke Antriebe: einen Vier-Zylinder-Benzinmotor (185 PS) und zwei Elektromotoren vorne (182 PS) und hinten (54 PS). Bilder: PD

Um mit dem RAV4 PHEV vorwärtszukommen, braucht es starke Antriebe: einen Vier-Zylinder-Benzinmotor (185 PS) und zwei Elektromotoren vorne (182 PS) und hinten (54 PS). Bilder: PD

Im Test waren rein elektrisch jeweils rund 60 Kilometer möglich.

Im Test waren rein elektrisch jeweils rund 60 Kilometer möglich.

Der Geräuschpegel ist im Innenraum relativ tief, das Navisystem etwas altbacken.

Der Geräuschpegel ist im Innenraum relativ tief, das Navisystem etwas altbacken.

Plug-in-Hybride kombinieren einen E-Antrieb mit aufladbarem Akku und einen konventionellen Benzinmotor. Nebst der Möglichkeit, auf kürzeren Strecken lokal emissionsfrei unterwegs zu sein, hat dieser Antrieb oftmals einen angenehmen Nebeneffekt, wie man auch am neuen Toyota RAV4 PHEV beobachten kann: Die Systemleistung ist überraschend hoch. Denn beide Antriebsformen müssen für sich stark genug sein, um den aufgrund der komplexen Technik schweren Wagen auch alleine Antreiben zu können. Nur so ist es möglich, entweder rein elektrisch, oder bei leerem Akku ausschliesslich mit dem Benzinmotor zu fahren. 

Im Toyota RAV4 PHEV kommt ein Vierzylinder-Benzinmotor mit 185 PS zum Einsatz. Zudem verbaut Toyota einen Elektromotor vorne mit maximal 182 PS und einen an der Hinterachse mit maximal 54 PS. Arbeiten alle drei Motoren zusammen, kommt der Allrad-SUV auf beeindruckende 306 PS Systemleistung; so wäre der Spurt auf 100 km/h in nur sechs Sekunden zu machen. 

Viel wichtiger ist aber: Der Antrieb fühlt sich im Alltag sehr souverän an – trotz mehr als 1,9 Tonnen Leergewicht. Bei vollgeladenem Akku (18,1 kWh, 4,5 Stunden an einer Wallbox) sind laut Werk bis zu 75 Kilometer rein elektrisch möglich. Im Test waren es jeweils rund 60 Kilometer, die das SUV schaffte, ohne dass der Benziner anspringen musste. Auch im E-Modus bietet der Antrieb immer genügend Drehmoment, um souverän im Verkehr mitzukommen. Den zusätzlichen Schub, welchen der Benziner noch mitliefern könnte, vermisst man nie – zumal das Fahren mit Strom angenehm leise ist. So kann man den Alltag – passende Lademöglichkeiten vorausgesetzt – problemlos rein elektrisch bewältigen.

Bei stärkerem Beschleunigen springt dann der Benziner an; nur in vereinzelten Situationen fällt das stufenlose CVT-Automatikgetriebe durch stärkeres Aufheulen des Motors auf. Meist aber bleibt der Antrieb diskret im Hintergrund und fällt weder durch Lärm, noch durch unnötige Ruckler auf. 

 

Auch mit Benzin genügsam

Ein oft beobachtetes Problem bei Plug-in-Hybriden ist der massiv erhöhte Verbrauch auf längeren Strecken, wenn man ausschliesslich mit Benzin unterwegs ist. Hier profitiert der Toyota von seinem sehr effizienten Triebwerk; der Motor kommt ohne heutzutage weitverbreitete Turbotechnik aus, setzt dafür auf vergleichsweise grossen Hubraum von 2,5 Litern. Auch wenn der Akku leergefahren ist, unterstützt das Hybridsystem den Motor weiter. Es funktioniert nun wie in den von Toyota bekannten Vollhybrid-Modellen, bei welchen der Akku nicht an der Steckdose geladen werden kann. Beim Bremsen wird die Energie umgewandelt und in den Akku geleitet; so kann der Hybrid über ein paar Meter wieder rein elektrisch fahren oder die E-Motoren als Unterstützung beim Beschleunigen nutzen. Im Test kam der RAV4 PHEV auf den Autobahn-Etappen mit leerem Akku auf knapp 5,5 l/100 km Durchschnittsverbrauch. Die Kilometer, die rein elektrisch gefahren wurden, sind hier nicht miteingerechnet.

Damit bleibt das SUV auch ohne Strom aus der Steckdose sehr vernünftig – erst recht, wenn man bedenkt, was dieses Auto über seinen sparsamen Antrieb hinaus noch zu bieten hat. Das Fahrwerk ist komplett auf Komfort getrimmt, was gut zum tiefen Geräuschpegel im Innenraum passt. Hier bietet der Toyota ein Navigationssystem, was zwar optisch etwas altbacken wirkt, sich aber simpel und zuverlässig bedienen lässt. Hinzu kommen bequeme Sitze und eine gute Übersicht in alle Richtungen. Das macht den RAV4 zum praktischen Alltagsbegleiter, vor allem auch, weil er mit 4,60 Metern Länge zwar kein Kleinwagen ist, aber selbst in Parkhäusern alles andere als unhandlich wirkt. Der Kofferraum ist mit 520 bis 1604 Litern durchaus grosszügig berechnet. 

Das alles hat natürlich auch bei Toyota seinen Preis. Mindestens 55 900 Franken kostet der RAV4 PHEV – bietet dafür aber nicht nur viel Technik und tiefen Verbrauch, sondern auch bis zu zehn Jahre Garantie.

Philipp Aeberli

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