Ein verlockendes Angebot

Kia rüstet sich für eine elektrische Zukunft: Die koreanische Marke hat sich nicht nur ein neues Logo verpasst, sondern auch ein Auto präsentiert, das man Kia so nicht zugetraut hätte: Der EV6 lockt mit bis zu 585 PS.

Kia mischt den E-Auto-Markt auf: Der EV6 erreicht je nach Modell zwischen 350 bis 500 Kilometer. Bei der Ladegeschwindigkeit macht er sogar Porsche Konkurrenz. Bilder: PD

Kia mischt den E-Auto-Markt auf: Der EV6 erreicht je nach Modell zwischen 350 bis 500 Kilometer. Bei der Ladegeschwindigkeit macht er sogar Porsche Konkurrenz. Bilder: PD

Der EV6 bietet dank dem 2,9 Meter langen Radstand auch viel Platz im Innenraum.

Der EV6 bietet dank dem 2,9 Meter langen Radstand auch viel Platz im Innenraum.

Die Einstiegsversion soll es bereits ab 40 000 Franken geben.

Die Einstiegsversion soll es bereits ab 40 000 Franken geben.

Kia steht bislang vor allem für Vernunft – nicht zuletzt wegen der einzigartigen Werksgarantie über sieben Jahre. Ein gewichtiges Argument für den Kauf eines Autos der koreanischen Marke. Doch nun will Kia eine gute Dosis Emotion ins Modellportfolio bringen und damit nicht nur die Marke, sondern insbesondere die angebotenen E-Autos schmackhaft machen. Mit dem jüngst vorgestellten EV6 stehen die Chancen dafür auf jeden Fall gut. Der markant gezeichnete Crossover basiert auf der neuen Elektro-Plattform des Kia-Hyundai-Konzerns. Diese nennt sich E-GMP und lässt sich mit vielen verschiedenen Antriebs- und Batterievarianten ausstatten. Der Akku speichert 58 oder 77,4 kWh, was für eine Reichweite von 350 bis zu mehr als 500 Kilometer reichen wird. 

Das Basismodell mit kleinem Akku und Hinterradantrieb leistet 170 PS; kombiniert man den 58-kWh-Akku mit Allradantrieb kommt ein zweiter Motor an der Vorderachse zum Einsatz – die Leistung steigt auf 235 PS. 

Der grössere Akku sorgt nicht nur für mehr Reichweite – er kann auch mehr Spitzenleistung abgeben. Mit Hinterradantrieb liegen somit 229 PS an, mit Allrad gar 325 PS. Für Staunen sorgt das Topmodell «GT», hier kündigt Kia 585 PS Spitzenleistung an; der Sprint aus dem Stand auf 100 km/h soll schon nach 3,5 Sekunden erledigt sein. 

Schnell ist der koreanische Crossover aber nicht nur beim Beschleunigen, sondern auch, was im Alltag deutlich wichtiger ist, beim Aufladen. Während die meisten E-Auto-Akkus mit 400-Volt-Spannung funktionieren, sind die Batterien im EV6 auf 800 Volt ausgelegt. Eine Technik, die es bislang nur in den deutlich teureren Stromern von Porsche und Audi gibt. Sie erlaubt nicht zuletzt sehr schnelle Energieaufnahme. An einer entsprechenden Ladestation ist nach weniger als fünf Minuten wieder Strom für 100 Kilometer im Akku. Um den Akku von 10% auf 80% zu laden, veranschlagt Kia lediglich 18 Minuten. 

 

Hightech im attraktiven Gewand

Der EV6 will aber nicht nur mit fraglos beeindruckender Technik punkten. Bei der Karosserieform setzt Kia auf einen sportlichen Crossover mit erhöhter Bodenfreiheit; einerseits, weil SUV und Crossover derzeit sehr gefragt sind, andererseits auch, weil sich in einem solchen Fahrzeug die grossen Akkus im Unterboden besser und eleganter integrieren lassen; die gefragte, erhöhte Sitzposition ergibt sich letztlich von allein.

Auffallend ist nebst den scharf gezeichneten Kanten und dem charakteristischen Leuchtenband am Heck vor allem der lange Radstand von 2,90 Metern und die daraus resultierenden, kurzen Überhänge vorne und hinten.

Das sorgt nicht nur für elegante und knackige Optik, sondern vor allem auch für viel Platz im Innenraum. Denn schliesslich soll der EV6 nicht nur mit sportlichen Fahreigenschaften und starker Beschleunigung beeindrucken – sondern schlussendlich eben ein praktisches E-Auto für den Alltag sein. Der knapp 4,70 Meter lange Koreaner bietet 520 bis 1300 Liter Kofferraum – und selbstverständlich auch ein zusätzliches Gepäckfach unter der vorderen Haube. Attraktiv wird der EV6, der noch diesen Sommer auf die Strasse kommen soll, aber nicht nur aufgrund seines Designs und seiner fortschrittlichen Technik, die auch zeitgemässe Fahrassistenten für teilautonomes Fahren auf der Autobahn beinhaltet, sondern auch preislich: Die Einstiegsversion wird vermutlich schon für knapp über 40 000 Franken zu haben sein. Für die Topversion mit Allradantrieb und 585 PS werden es wohl gegen 60 000 Franken. Hält der Kia EV6 auf der Strasse ein, was die ersten Angaben versprechen, darf man diesen Preis fast schon als Schnäppchen bezeichnen!

Philipp Aeberli

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