Ein guter Einstieg

BMW legt den Kompakt-SUV X1 neu auf. Erstmals gibt es davon auch eine rein elektrische Variante.

In 5,7 Sekunden ist der iX1 auf Tempo 100. Die 64,7-kWh-Batterie (netto) reicht gemäss WLTP für bis 438 Kilometer. Bilder: PD

In 5,7 Sekunden ist der iX1 auf Tempo 100. Die 64,7-kWh-Batterie (netto) reicht gemäss WLTP für bis 438 Kilometer. Bilder: PD

Nach 150 000 Kilometern soll er 57 Prozent weniger CO2 ausgestossen haben, allerdings nur, wenn man ihn auch «grün» geladen hat.

Nach 150 000 Kilometern soll er 57 Prozent weniger CO2 ausgestossen haben, allerdings nur, wenn man ihn auch «grün» geladen hat.

Die Preise für den iX1 starten bei 59 900 Franken, für Verbrenner bei 45 900 Franken.

Die Preise für den iX1 starten bei 59 900 Franken, für Verbrenner bei 45 900 Franken.

Fast die Hälfte aller weltweit verkauften Neuwagen 2021 fiel unter diese Fahrzeugkategorie – gemäss der Internationalen Energieagentur (IEA) wurden im vergangenen Jahr 35,6 Millionen Stück verkauft. Hierzulande zeigt sich das gleiche Bild: Mit 46 Prozent war der SUV-Anteil in der Schweiz im vergangenen Jahr genau gleich hoch. Die Autohersteller müssen also solche Modelle in Hülle und Fülle auf den Markt werfen, wenn sie ein paar Stücke dieses stetig weiterwachsenden Kuchens abhaben wollen. Entsprechend bieten heute alle grossen Hersteller eine umfangreiche SUV-Palette.

Bei BMW tragen die SUV-Modelle ein X im Namen – der X1 macht den Einstieg, der X7 bildet die luxuriöse Speerspitze. Nachdem dieser kürzlich umfangreich überarbeitet worden ist, startet nun der kompakte X1 in seiner dritten Generation neu durch. «Diese Modellreihe ist der Einstieg in die SUV-Welt von BMW und ist deshalb sehr wichtig für uns», sagt Stefan Floeck, der bei den Bayern das Kompaktsegment leitet. Die neue Generation sollte sich daher optisch vom grösseren X3 emanzipieren mit einer steilen Front, klaren Flächen und gezielten Details für einen robusten Look. «Wir sind so stark in Richtung SUV gegangen wie möglich», erklärt Designer Jacek Peplowski.

Nur wenige optische Unterschiede

Auch die Elektroautos boomen, wenn auch zahlenmässig auf deutlich bescheidenerem Niveau. Logisch, dass die Hersteller die beiden Trends verbinden und vermehrt SUV mit Elektroantrieb bauen. BMW hat letztes Jahr mit dem iX3 eine Elektrovariante des X3 lanciert und den grösseren, eigenständig gestalteten iX auf den Markt gebracht, nun folgt mit dem iX1 ein weiterer E-SUV.

Die Elektrovariante übernimmt das Exterieurdesign, die Innenraumgestaltung sowie die technische Basis samt Abmessungen vom neuen X1. Nur wenige Details heben den Stromer optisch ab. Der neue X1 wird mit zwei Benzinern (136 oder 218 PS) sowie zwei Dieselmotoren (150 oder 197 PS) angeboten, die beiden stärkeren Varianten haben ein 48-Volt-Mildhybridsystem an Bord. Zwei Plug-in-Hybride erweitern das Angebot: Beide kombinieren einen Drei-Zylinder-Benziner mit einem E-Motor an der Hinterachse und verfügen somit über Allradantrieb. Die Variante xDrive 25e hat eine Systemleistung von 245 PS und soll eine rein elektrische Reichweite von 89 Kilometern schaffen, der xDrive 30e mit 326 PS soll immerhin 78 Kilometer aus der 14,2-kWh-Batterie holen.

Im Fahrbetrieb sticht aber der iX1 klar hervor. Er wird von zwei E-Motoren angetrieben, einer pro Achse, verfügt also über Allradantrieb. Dieser wurde frontlastig ausgelegt, was für BMW eher untypisch ist. «Das ist aber sparsamer so», klärt Entwicklerin Doris Soika auf. Tatsächlich kann sich der WLTP-Verbrauchswert sehen lassen: 17,3 bis 18,4 kWh sind gute Werte für ein SUV dieser Grösse. Und wer sich fragt, ob ein Elektroauto auch wirklich besser für die Umwelt sei: Gemäss einer internen Berechnung soll der iX1 nach 150 000 gefahrenen Kilometern 57 Prozent weniger CO2 ausgestossen haben als die Einstiegsbenzinvariante des X1 – vorausgesetzt, es wird stets «grüner» Strom geladen.

Mit einer Systemleistung von 230 kW (313 PS) und einem maximalen Drehmoment von 494 Nm spurtet das Elektro-SUV in 5,7 Sekunden auf Tempo 100 – damit ist der iX1 keine Sprintrakete, was er auch nicht sein muss, bietet aber jederzeit genügend Reserven, um auch mal bergauf einen langsameren Verkehrsteilnehmer zu überholen. Dank des fast lautlosen Antriebs ist man sehr gediegen unterwegs, und dank seines tiefen Schwerpunkts fährt der iX1 auch souverän durch Kurven.

Die Sitze sind bequem, die Ergonomie im modernen Cockpit passt – wie andere aktuelle BMW-Modelle trägt nun auch der X1/iX1 ein leicht geschwungenes Display, das sich von hinter dem Lenkrad bis über die Mittelkonsole erstreckt. Lange Strecken werden so zum Genuss, auch in der Elektro­variante: Die 64,7-kWh-Batterie (netto) reicht für 413 bis 438 Kilometer WLTP-Reichweite und kann an der Schnellladesäule mit maximal 130 kW (DC) in einer knappen halben Stunde von 10 auf 80 Prozent gefüllt werden. Zu Hause an der AC-Wallbox lädt der BMW serienmässig mit 11 kW, gegen Aufpreis mit 22 kW.

Der neue X1/iX1 bietet einen guten Einstieg in die SUV-Welt von BMW und die E-Mobilität. Günstig ist das allerdings nicht: Die Preise des iX1 starten bei 59 900 Franken, die Verbrennermodelle X1 sind ab 45 900 Franken erhältlich.

Dave Schneider

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