Edler, moderner und auch elektrisch
Der Range Rover Sport geht in die dritte Modellauflage. Nebst weiterentwickeltem Design und viel neuer Elektronik werden auch die Antriebe elektrifiziert. Was gleich bleibt: uneingeschränkte Geländetauglichkeit und hoher Fahrkomfort.
Man hatte einen guten Riecher bei Land Rover, als man 2005 den ersten Range Rover Sport präsentierte. Das Modell war etwas unterhalb des klassischen grossen Range Rover angesiedelt. Statt auf noch mehr Platz und Luxus setzte der «Sport» auf Fahrdynamik, etwas kompaktere Abmessungen und eine etwas flacher abfallende Dachlinie – noch lange vor dem «SUV-Coupé»-Trend. Wobei der «Sport» freilich ein stattlicher Wagen blieb und auch das luxuriöse Flair, was einen Range Rover ausmacht, nicht missen liess. Kurzum: Der «Sport» war ein Range Rover für all diejenigen, denen der grosse «Range» einfach zu gross und zu opulent war. Der Range Rover Sport entwickelte sich schnell zur festen Grösse bei der gut betuchten Kundschaft und sorgte für ordentliche Stückzahlen bei Land Rover. Mehr als eine Million Stück haben die Briten von den ersten beiden Modellgenerationen verkauft.
Nun, nachdem der Range Rover bereits neu aufgelegt worden ist, zeigt Land Rover auch die neue, inzwischen dritte Generation des «Sport». Wie bei seinem grösseren Bruder setzen die Engländer auch hier auf eine gekonnte Evolution statt auf eine radikale Revolution. Das macht Sinn, schliesslich will man die treue Käuferschaft nicht vergraulen. Beim Design setzt man auch hier auf konsequente Reduktion. Unnötige Sicken, Kanten und Spalten wurden so weit als möglich weggelassen. Die markante Front wird von horizontalen Elementen dominiert: allen voran natürlich der klassische Modellschriftzug über die Haube, der breite Kühlergrill und die nochmals flacheren LED-Leuchten. Kürzere Überhänge und ein langer Radstand sollen den Neuen noch kraftvoller erscheinen lassen und zudem auch die Platzverhältnisse im Innenraum verbessern. Auch dort setzt Land Rover auf ein reduziertes, ruhiges Design. Im Zentrum stehen ein 13-Zoll-Touchscreen, eine digitale Tachoeinheit sowie ein Head-up-Display. Die Anzahl an Schaltern und Tasten wurde deutlich reduziert, die wichtigsten Funktionen sind aber weiterhin über physische Bedienelemente steuerbar. Die Sitzbezüge sind klassisch in Leder erhältlich, doch hat Land Rover auch vegane Alternativen im Angebot, so zum Beispiel Bezüge aus rezyklierten PET-Flaschen.
Breites Antriebsportfolio
Den Spagat zwischen klassischer Opulenz und moderner Nachhaltigkeit will der Range Rover Sport auch beim Antrieb meistern. Die 6-Zylinder-Benziner und -Diesel erhalten eine Mildhybrid-Unterstützung. Darüber hinaus ist ein 4,4-Liter-V8 mit 530 PS als Topmotorisierung gelistet. Kaum weniger Leistung bietet der Plug-in-Hybrid mit 6-Zylinder-Benziner und E-Maschine: 510 PS oder in einer leistungsreduzierten Version 440 PS Systemleistung sind hier angegeben – und bis zu 88 Kilometern rein elektrische Reichweite. In zwei Jahren ist zudem eine rein elektrische Version geplant.
Anpassung an die Bedingungen
Um die Leistung sicher auf die Strasse – oder jeglichen anderen Untergrund – zu bringen, setzt selbstverständlich auch die dritte Generation des Range Rover Sport ausschliesslich auf Allradantrieb in Kombination mit einer 8-Gang-Automatik. Die komplexe «Terrain Response»-Elektronik wurde weiter verfeinert, sodass der Wagen auch unter härtesten Bedingungen noch Traktion finden soll. Sogar ein Offroad-Tempomat steht nun zur Verfügung. Wichtiger für den Alltag dürfte die neue, adaptive Luftfederung sein. Sie ist an die Navi-Daten gekoppelt und stellt sich 500-mal pro Sekunde auf die aktuellen Bedingungen ein, um den Federungskomfort zu maximieren und Nick- und Wankbewegungen zu reduzieren. Für mehr Stabilität bei höherem Tempo und mehr Wendigkeit beim Manövrieren sorgt erstmals eine Hinterachslenkung, die mit bis zu 7,3 Grad Einschlagwinkel arbeitet. Damit sinkt der Wendekreis auf das Niveau eines Mittelklassewagens.
Der neue Range Rover Sport kann bereits bestellt werden, die ersten Auslieferungen sind für diesen Sommer geplant. Die
Preise starten bei 112 100 Franken für den 6-Zylinder-Diesel mit 249 PS. Der Plug-in-Hybrid gibt’s ab 123 900 Franken, der V8-Benziner ab 168 700 Franken.
Philipp Aeberli