Auch Dacia setzt nun auf Hybrid

Mit dem Jogger Hybrid 140 schlagen die Rumänen nun ein neues Kapitel auf und bringen ihr erstes Modell mit teilelektrischem Antrieb. Das macht den geräumigen Siebensitzer noch interessanter.

Der Jogger ist mit fünf oder sieben Plätzen erhältlich. Bilder: PD

Der Jogger ist mit fünf oder sieben Plätzen erhältlich. Bilder: PD

Die Preise starten bei 24 490 Franken.

Die Preise starten bei 24 490 Franken.

Ein Normverbrauch von 5,1 Litern steht 5,9 Litern beim Dreizylinder gegenüber.

Ein Normverbrauch von 5,1 Litern steht 5,9 Litern beim Dreizylinder gegenüber.

Es sind fast zwanzig Jahre her, dass Dacia in Westeuropa durchstartete. Der rumänische Hersteller, der ab 1968 Renault-Modelle in Lizenz baute und unter dem eigenen Markennamen vorwiegend in den Ostblockstaaten vertrieb, wurde 1999 von den Franzosen übernommen und lancierte 2004 mit dem Logan das erste eigenständige Modell, auch wenn dieses ebenfalls von Renault entwickelt wurde. Der Logan war eigentlich nur für Schwellenländer vorgesehen, in denen er zum Hammerpreis von 5000 Euro angeboten werden sollte. Dass die karge Stufenhecklimousine nur wenig später die westliche Autowelt aufwirbeln und den Aufstieg der rumänischen Marke einleiten würde, ahnte noch keiner. 

Heute sind die Zahlen eindrücklich: Das vergangene Jahr schlossen die Rumänen in acht europäischen Ländern in den Top 3 der meistgekauften Marken ab. Der Sandero steht seit 2017 auf Platz 1 der bestverkauften PW in Europa (ohne Flottenkunden), dicht gefolgt vom Duster, der 2022 den zweiten Rang bei den PW sowie den ersten Platz bei den SUV einnahm. Der Spring, Dacias erster Stromer, war 2022 das drittmeistverkaufte Elektroauto in Europa. Und sogar in der Schweiz, wo gerne hochpreisige Autos gekauft werden, ist Dacia erfolgreich: Mit einem aktuellen Marktanteil von 3,2 Prozent haben die Rumänen inzwischen etablierte Marken wie Peugeot oder Kia hinter sich gelassen.

Endlich mehr Power

Erfolgreich gestartet ist auch Dacias neustes Modell Jogger. Der Kombi, der mit fünf oder sieben Plätzen erhältlich ist, hat mit seiner Kombination aus gutem Platzangebot und einer modernen Ausstattung zum unschlagbaren Preis in seinem ersten Jahr bereits 100 000 Käufer angelockt. Nun wird das Modell noch attraktiver, denn als «Hybrid 140» führt er nicht nur den Hybridantrieb in die Marke ein, sondern bietet den Kunden vor allem mehr Leistung und ein Automatikgetriebe. «Das Modell kommt für uns zu einem guten Zeitpunkt», ist Vizepräsidentin Xiaoyan Hua-Schwab überzeugt. «Im vergangenen Jahr hat einer von vier C-Segment-Kunden in Europa sich für einen Hybrid entschieden.» 

Der Hybrid 140, der den bisher erhältlichen Dreizylinder-Benziner ergänzt, dürfte das Interesse also nochmals vergrössern – in der Schweiz rechnet Dacia damit, dass sich künftig 40 Prozent der Käufer für diese Version entscheiden, die ab 24 490 Franken angeboten wird. Der von Renault stammende Antriebsstrang kombiniert einen 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner mit einem 49 PS starken E-Motor sowie einem Hochspannungsstartergenerator. Das System erzeugt 140 PS, immerhin 30 PS mehr als die Dreizylinder-Variante. Das tut dem 4,55 Meter langen Jogger gut, der nun endlich ordentlich beschleunigt und für alle Fahrsituationen ausreichend Kraft bereitstellen kann. Ein automatisiertes Klauengetriebe soll dabei gemäss Hersteller für «geschmeidige Gangwechsel» sorgen, was nach der ersten Testfahrt nur bedingt bestätigt werden kann: Nur unter Teillast erfolgen die Gangwechsel fast unbemerkt. Unter Volllast machen sie sich aber bemerkbar, vor allem akustisch. 

Gute Argumente

Generell aber ist der neue Dacia Jogger Hybrid 140 ein angenehmes Auto. Er rollt manierlich ab, lässt sich präzise lenken, bietet ein ansprechendes Cockpit, einen riesigen Laderaum und gute Platzverhältnisse, zumindest auf den ersten beiden Sitzreihen. Natürlich ist der Hybrid sparsamer, da er rein elektrisch anfahren und im sanften Dahinrollen den Verbrenner ausschalten kann. Ein Normverbrauch von 5,1 Litern steht 5,9 Litern beim Dreizylinder gegenüber. 

Obwohl der Verbrauch üblicherweise bei einem Hybrid entscheidend ist, dürften sich die Jogger-Kunden nicht primär deshalb für den Hybrid interessieren. Attraktiv ist er vor allem, weil er das stärkste und bestausgestattete Modell im Angebot ist, als Einziger eine Automatik bietet und zudem mit Features wie digitalen Armaturen auftrumpft. Das rechtfertigt den Aufpreis von 4800 Franken.

Dave Schneider

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