Zurück auf den Radar
Für Gemeinden ist die Rekrutierung von Lernenden eine Herausforderung. Neun Luzerner Gemeinden haben sich zusammengetan, um bei den Lernenden vermehrt zum Thema zu werden.
Zu sagen, die Ausbildungsmöglichkeiten bei der öffentliche Verwaltung seien bei Jugendlichen nicht bekannt, wäre gemäss Steffen Trindler, Leiter Berufsbildung bei der Stadt Luzern, zu extrem. «Aber es ist heute aufwendiger, die richtigen Lernenden zu finden», sagt er. Mit den richtigen meint Trindler nicht per se die besten Schülerinnen und Schüler, sondern diejenigen, die am besten einem Berufsprofil entsprechen.
Steffen Trindler ist der erste Präsident des neuen Vereins LUnited. Die Gemeinden Adligenswil, Ebikon, Emmen, Horw, Meggen und Rothenburg, die Städte Kriens, Luzern und Sursee sowie der Gemeindeschreiber- und Geschäftsführerverband Luzern haben den Verein vergangene Woche gegründet. Die Gemeinden Buchrain, Hochdorf und Schenkon haben sich dem neuen Berufsbildungsnetzwerk bereits angeschlossen.
13 verschiedene Berufe
Mit LUnited wollen die Gemeinden bei den Jugendlichen in Sachen Berufswahl wieder zurück auf den Radar. «Viele Jugendliche haben nur bekannte Brands und grosse Industrieunternehmen auf dem Schirm, kennen aber unser vielseitiges Angebot nicht», erklärt Trindler. Das LUnited-Netzwerk bietet gemeinsam 136 Ausbildungsplätze in 13 Berufen an. Dazu gehören Berufe wie Strassentransportfachmann, Geomatiker, Informatiker oder die Ausbildung zu einer Betreuungsperson.
2021 erstmals an der Zebi
Auf der Vereinswebseite finden Schülerinnen und Schüler alle Informationen zu Schnupperlehren und Lehrstellen bei den einzelnen Gemeinden.
Ein Schritt bei der Bekanntheitssteigerung ist bereits getan. Den Namen des Vereins haben 20 Luzerner Schulklassen entwickelt. Die Ausrichtung des Vereins haben Ausbildungsverantwortliche, HR-Personal und Lernende gemeinsam entwickelt. 2021 will sich LUnited erstmals an der Zentralschweizerausbildungsmesse Zebi präsentieren. «Einen solchen Auftritt könnten wir uns als einzelne Gemeinde nicht leisten», betont Steffen Trindler.
Nicht nur bei der Bekanntheitsgradsteigerung wollen sich die Gemeinden unter die Arme greifen, auch für Weiterbildungskurse für Lernende und für die Ausbildungsverantwortlichen will man sich zusammenschliessen. «Beispielsweise wird die bevorstehende KV-Reform 2022 für die Betriebe eine Herausforderung. Auch hier werden wir uns gegenseitig unterstützen können», ist Trindler überzeugt.
Marcel Habegger
Link zum Verein: www.lunited.ch