Zirkus in der Wüste

Das 37. Programm des Circus Monti spielt in diesem Jahr in der Wüste. Trotz der trockenen Umgebung sorgt der 14-köpfige Cast für viel Spektakel.

Die Sanddüne bringt ein zusätzliches Element in die Manage, das die Artist:innen zu nutzen wissen. Bild: Felix Wey

Beim 37. Programm des Circus Monti gibt es relativ wenig, was glitzert, zumindest nicht bei den Kostümen (Olivia Grandy), diese sind in diesem Jahr sehr minimalistisch. Dies hat einen guten Grund: «Contre vents et marées» oder auf Deutsch «Gegen Wind und Wetter» – allen Widerständen zum Trotz – spielt in der Wüste.

Passend dazu hat Regisseurin Masha Dimitri, Tochter von Clown Dimitri, gemeinsam mit Faustino Blanchut eine Sanddüne in die Manege «gestreut».

Auf der Sanddüne wartet auch schon Valeriia Dolynych (Arcostaff), während die Zuschauer:innen auf der neuen Tribüne ihre Plätze suchen. Die 750 gepolsterten neuen Schalensitze bieten definitiv mehr Sitzkomfort. Eine steilere Abstufung sorgt zudem für eine bessere Sicht. Die Ukrainerin wird im Anschluss eine verzaubernde Wirkung auf die restlichen Castmitglieder haben. Arco­staff ist eine Kombination von Jonglage, Sportgymnastik und Balance mit einem Stock.

Ein Musical? Nein, ein Zirkus!

Ungewohnt für den Zirkus, kommt der Cast singend über die Tribüne in die Manege. Man könnte zu Beginn fast meinen, man befinde sich in einem Musical. Die Einlage ist relativ kurz, jedoch nicht die letzte im Programm. Masha Dimitri geht bei «Contre vents et marées» nicht den klassischen Nummer-nach-Nummer-Weg. Im Circus Monti wird auch in diesem Jahr eine Geschichte erzählt. Die Artist:innen sind dabei selten alleine in der Manege. Der Cast bleibt als erweitertes Publikum nicht hinter dem Vorhang verborgen.

Neues und Bewährtes

Von dem 14-köpfigen Cast sorgen einige für Spektakel. Die eingangs erwähnte Valeriia Dolynych bringt mit Arcostaff ein eher unbekannteres Element in die Manege, die versteinerte Milena Schenkenberg lässt sich am Trapez zu Beginn von Christopher Hartwig durch die Luft führen und beeindruckt dabei mit einer unglaublichen Körperkontrolle. Grossartig sind auch Delaney Bayles und Mario Muntwyler von der Circus-Monti-Familie Muntwyler. Speziell für das aktuelle Programm hat er mit Bayles eine Duo-Jonglage-Nummer einstudiert. Anders als Muntwyler hatte Bayles lange wenig mit Zirkus am Hut. Mit 13 Jahren hat sie von ihrem Onkel drei Jonglierbälle erhalten und sich die Kunststücke mittels Youtube-Videos selbst beigebracht.

Abwechslungsreiches Programm

Für viel Begeisterung im Publikum sorgen aber auch das Quartett rund um den Schweizer Theddy Nardin mit den chinesischen Ringen, die US-Amerikanerin Rosaleen Rogmans (Vertikalseil) oder die Australierin Amie Patching (Handstand). Das Programm «Gegen Wind und Wetter» hat wie bereits die letzten Jahre keine Tiere im Programm, sorgt aber mit Gesang, Höchstleistungen und der speziellen Gestaltung der Manege und der Einbindung der «Sanddüne» für ein spannendes Programm mit einigen frischen Aspekten.

Marcel Habegger

Weitere Infos: www.circus-monti.ch 

Weitere Artikel zu «Region», die sie interessieren könnten

Region26.02.2024

Adieu, «Anzeiger Luzern»

Vom englischen Königshaus, von einem Podium unter Polizeischutz, Weltstars wie Anne-Sophie Mutter oder Joss Stone bis zum «falschen» Barenboim: Nach vielen…
Stadt Luzern: besseres Rechnungsergebnis
Region26.02.2024

Stadt Luzern: besseres Rechnungsergebnis

Für das Jahr 2023 verzeichnet die Stadt Luzern einen Gewinn von 80 Mio. Franken, obwohl ein Verlust von 31,2 Mio. Franken budgetiert war.
Tourismus Luzern: fast komplette Erholung
Region26.02.2024

Tourismus Luzern: fast komplette Erholung

In der Stadt Luzern haben im Jahr 2023 20,8 Prozent mehr Gäste übernachtet als im Vorjahr und 3,9 Prozent weniger als 2019.