Wirtschaften ist weiblich
Frenkendorf NEFU-Frauen stellten sich vor

Die Kulturgruppe Frenkendorf hat die Gründerin von NEFU, «Netzwerk für Einfrau-Unternehmen», Nelly Meyer-Fankhauser aus Frenkendorf, in das Bürger- und Kulturhaus eingeladen. Zum einen um die Organisation NEFU, vorzustellen. Zum andern hatten fünf Netzwerkfrauen, so werden aktive Einfrau-Unternehmerinnen bei NEFU genannt, die Gelegenheit, sich und ihr Unternehmen zu präsentieren.
Als sich Nelly Meyer-Fankhauser im Jahre 1987 mit einem Schreib- und Denkbüro selbstständig gemacht hatte, fehlte ihr der Austausch mit Frauen in derselben Situation. Bei einem Radiointerview nutzte sie die Gelegenheit und machte einen Aufruf. Der riesige Anklang zeigte, dass sie auf dem richtigen Weg war. Am 31. Oktober 1993 wurde NEFU im Hotel Engel in Liestal gegründet. Heute gibt es Koordinationsstellen in der ganzen Schweiz.
Die fünf Frauen, die ihre Unternehmungen an diesem Abend vorstellten, hatten ganz unterschiedliche Berufe. Inge Graf betreibt ein Gesundheitszentrum. Jolanta Rabenstein hat ihr Talent zum Malen entdeckt, sie stellt ihre Bilder schon an diversen Orten aus. Maria Meier betreibt eine Reinigungsfirma und Josiane Braward ist selbstständige Innendekorateurin. Olivia Rasser hat sich mit diversen Gesundheitsangeboten wie Yogatherapien, eidg. Dipl. Komplementärtherapeutin und weiteren Angeboten selbstständig gemacht.
Von Werten und Mut
Wie ein roter Faden war bei allen zu spüren, der Start war nicht einfach. Doch der Durchhaltewillen hat sich gelohnt. Auch dank der Hilfe von NEFU. «Wirtschaften ist weiblich – vernetzt denken auch» ist der Titel des ersten Buches, das Nelly Meyer-Fankhauser geschrieben hat. Nun ist das zweite Buch in Arbeit. Dreissig Netzwerkerinnen werden darin erzählen, wie sie in die Selbstständigkeit gestartet sind. Das Buch wird Anfang 2025 erscheinen. Nach Gesprächen bei einem kurzen Apéro gab es eine interessante Fragerunde.
Zwei Dinge lagen der Gründerin von NEFU am Herzen, Frauen sollen auf ihr Bauchgefühl hören. Und: «Man muss den Mut haben, zu seinem Wert zu stehen», denn Frauen hätten vielfach die Tendenz, ihre Arbeit zu günstig zu verkaufen. Nelly Meyer-Fankhauser bekam zum Schluss ein grosses Lob von den Veranstaltern des Abends.
Mit ihren 85 Jahren meinte sie, «man ist und bleibt Unternehmerin bis zum letzten Atemzug.»