«Wir wollen uns neben dem Platz weiterentwickeln»

Nach der Vorrunde in der Promotion League ist der SC Kriens in der unteren Hälfte der Tabelle zu finden. Präsident Werner Baumgartner bilanziert die erste Hälfte und schaut in die Zukunft.

«Unser Ziel war nicht, gleich wieder aufzusteigen.» Werner Baumgartner erklärt im Interview, wie es beim SC Kriens weitergehen soll. Bild: PD

Werner Baumgartner, wie zufrieden sind Sie mit der Vorrunde?

Ich habe erwartet, dass es schwierig wird. Natürlich sähe ich es gern, wenn wir ein paar Punkte mehr hätten holen können. Aber nach dem totalen Umbruch im Sommer musste sich die Mannschaft erst ­finden. Der Beginn in die Vorrunde war entsprechend harzig, danach konnten wir uns aber steigern.

Dann war die Vorrunde quasi das «Warm-up» für die Rückrunde?

Das Team hatte Zeit, zusammenzuwachsen. Wir wollen so rasch wie möglich weg von der hinteren Tabellenhälfte, müssen aber demütig bleiben.

Auf den Spielern lastet also kein Druck?

Das würde ich so nicht sagen. Alle, und allen voran die Spieler, erwarten eine positive Rückrunde, und da gehört ein gewisser Druck dazu. Wir planen aber langfristig, und unser Ziel war es nicht, gleich wieder aufzusteigen.

Sondern?

Wir wollen uns als Mannschaft in der Promotion League etablieren, damit wir den Wiederaufstieg in die Challenge League realistisch planen und anstreben können.

Muss der Verein dafür auch attraktiver werden?

Ich würde nicht sagen attraktiver; das ist der SC Kriens nach wie vor. Aber wir wollen uns auch neben dem Platz weiterentwickeln und noch mehr auf eine unserer Stärken, nämlich die Ausbildung junger Spieler, setzen. Das hat den SCK immer stark gemacht.

Heisst?

Dass wir zusätzliche Ressourcen schaffen im Nachwuchs- und im Ausbildungsbereich. Mit Orlando Keller haben wir zum Beispiel einen neuen Technischen Leiter engagiert. Auch kann es heissen, enger mit dem FC Luzern zusammenzuarbeiten und unsere besten Innerschweizer Talente beim SCK an die Spitze heranzuführen.

Und warum jetzt?

Die Zusammenarbeit ist nichts Neues. Die geografische Nähe und das gemeinsame Verständnis als Innerschweizer Vereine sind jetzt schon ein grosser Vorteil und lassen viele Möglichkeiten zu.

Steht – um als Verein attraktiver zu werden – auch ein Imagewechsel zur Diskussion?

Nein. Der SC Kriens steht für gute Ausbildung, nahbare und nachhaltige Vereinsarbeit und eine grosse Vielfalt. Daran halten wir fest. Der Fussball hat sich aber stark entwickelt, und es gehört dazu, dass wir weiter denken, wenn wir die Rolle als Innerschweizer Ausbildungsverein noch stärker wahrnehmen wollen. Wir werden aber auf jeden Fall unserer Philosophie und unseren Werten als eigenständiger Fussballklub treu bleiben.

Kommen wir zurück zur zweiten Saisonhälfte. Am 18. Februar empfangen Sie den Basler Nachwuchs. Wie sehen Sie dem Spiel entgegen?

Sicher wäre es optimal, wenn wir gleich beim ersten Spiel punkten könnten. Nur muss man immer im Hinterkopf behalten, dass die Nachwuchsteams wieder neu zusammengesetzt sind und deshalb unberechenbar sein können.

Denken wir ein wenig weiter voraus. Wie möchten Sie in ein paar Monaten über das erste Jahr in der Promotion League bilanzieren können?

Dass sich die Mannschaft sowie der ganze Klub weiterentwickelt haben und guter Fussball gezeigt werden konnte, verbunden mit viel Engagement auf und neben dem Platz. Mit Erfolgserlebnissen kommt auch wieder mehr Lust auf Fussball und nicht «nur» Lust auf das Erlebnis Kleinfeld.

Daniela Zeman

 

Box: SCK-Finanzchef gibt sein Amt weiter

Simon Bachmann gibt aus beruflichen Gründen das Amt als Finanzchef des SC Kriens auf die Generalversammlung im September ab. Seit sieben Jahren engagiert sich Bachmann als Finanzchef intensiv für den SC Kriens. Nun hat er sich entschieden, sich künftig vermehrt seinen beruflichen Tätigkeiten zu widmen. Momentan ist noch offen, ob sich Bachmann beim SCK künftig in einer weniger zeitintensiven Funktion engagieren wird. (PD)

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