«Wir konzentrieren uns auf Lösungen»

Der Solar-Butterfly ist seit zwei Wochen unterwegs. Mit ihm will das Team von Louis Palmer die nächsten 4 Jahre aufzeigen, wie viele gute umweltschonende Ideen es bereits gibt, mit denen sogar Geld gespart werden kann, denn Palmer weiss: Geld regiert die Welt.

Der Solar-Butterfly (im Hintergrund) von Louis Palmer wird sich die nächsten vier Jahre an 1000 Orten mit Klimapionieren treffen. Bild: zvg

Innerhalb von vier Jahren reist das komplett autarke, solarbetriebene Tiny House um die Welt und trifft Umweltpioniere aus aller Welt, die über ihre Projekte berichten. Die Interviews werden auf den Social-Media-Kanälen von Solar-Butterfly unter #meetlarso zu sehen sein. Daneben werden Schulklassen eingeladen, und es wird über die Umwelt und darüber, wie sie diese schützen können, informiert.

Hinter dem Projekt steckt der Luzerner Solarpionier Louis Palmer. Vor 14 Jahren fuhr er als erster Mensch mit einem solarbetriebenen Auto um die Erde. «Viele Leute sowie die UNO sagten mir, du musst unbedingt weitermachen», erzählt er auf dem Parkplatz der Hochschule für Technik und Architektur in Horw, wo der Solar-Butterfly am letzten Dienstag zu Gast gewesen ist.

Beim neuen Projekt wird Louis Palmer als Projektleiter fungieren und die internationalen Crews, die mit dem Gefährt unterwegs sein werden, anleiten: «Die Welt ist voller Lösungen, die Arbeitsplätze schaffen und die Zukunft unserer Kinder sichern können, und die wollen wir mit dem Solar-Butterfly besuchen», sagt er zu seinem neusten Projekt. Dabei will er sich nicht auf theoretische Lösungen konzentrieren, auch nicht auf Lösungen, die hypothetisch möglich wären, wenn man eine Million Franken investiert, sondern auf Lösungen, bei denen klar nachgewiesen ist, dass sie funktionieren. Während er darüber spricht, blickt er etwas weiter rechts. «Zum Beispiel die See-Energie-Zentrale der EWL, das ist sensationell. Etwa die Hälfte der Horwer Gebäude werden von dort geheizt mittels einer Wärmepumpe und Seewasser, das ist absolut genial», sagt Palmer begeistert.

Auf seiner Tour treffen er und sein Team die verschiedensten Menschen. In Bern hat er beispielsweise Manuel Schweizer, CEO von Oceansafe, getroffen, der ein neues Textil entwickelte, dass zu 100 Prozent kompostierbar ist. «30 Prozent von allen Abfällen im Meer sind Textilen. Kommt das Produkt von Manuel Schweizer ins Meer, ist es Fischfutter», erklärt Palmer. Vor 15 Jahren fokussierte er sich auf die Aufklärung bezüglich Elektro- und Solarenergie.

Insgesamt soll der Solar-Butterfly über 1000 Projekte von Klimapionieren auf sechs Kontinenten besuchen und Schulklassen über den Klimawandel und die Umweltzerstörung informieren. Anders als vor 14 Jahren wird er dieses Mal nicht selbst unterwegs sein. «Es gibt viele engagierte und motivierte Menschen, die nach einem Abenteuer suchen. Ich werde an einigen Standorten in der Schweiz und Europa dabei sein», erklärt der ehemalige Lehrer.

«Wir laufen in die falsche Richtung»

Dass Anpassungen im Sinne des Klimas oft aufgrund der Politik ins Stocken geraten, ist für Louis Palmer nicht einfach zu akzeptieren. «Fakt ist, seit 40 Jahren wissen wir, dass es die globale Erwärmung gibt. Verändert hat sich die Anzahl Flugzeuge, die Anzahl Autos und die Anzahl Motorsägen im Amazonas, und die Anzahl Kühe hat sich genauso entwickelt, wie sie es nicht sein sollte. Wir laufen total in die falsche Richtung. Wenn man die Geschichte der Menschheit anschaut, muss man sagen: Vernunft hat sich ja selten durchgesetzt», sagt er.

Trotzdem soll die Botschaft des Solar-Butterflys nicht sein, dass sich die Menschheit selbst an die Wand fährt. «Das bringt ja nichts», so Palmer. «Wir konzentrieren uns auf Lösungen und zeigen auf, dass man damit Geld verdienen kann und dass dies unser Leben viel einfacher macht. » Denn Palmer weiss: «Geld regiert die Welt. Deshalb wollen wir aufzeigen, wie viele Lösungen es gibt, mit denen man gar Geld sparen oder verdienen kann.»

Die Mobilität beträgt weltweit 10 Prozent, in der Schweiz 30 Prozent der CO2-Belastung «Die Elektromobilität musst du nicht mehr fördern, die Industrie hat das Potenzial erkannt. Heute wollen wir die Leute darauf aufmerksam machen, dass es noch andere Lösungen in anderen Bereichen gibt.» Palmer denkt dabei an die Energieproduktion, die Heizungen, die Landwirtschaft und die Abholzung der Wälder. «Grob geschätzt rund drei Viertel könnte man alleine mit Solarenergie in den Griff bekommen. Diese Energie gibt es, die kann man kaufen, und sie ist auch wirtschaftlich. Sie muss sich einfach noch durchsetzen», sagt er.Marcel Habegger

Mehr Infos: solarbutterfly.org

Crowdfunding

Neben Sponsoren wird das Projekt mittels Crowdfunding unterstützt. Kaufe eine virtuelle Solarzelle auf den Flügeln von Larso, dem Solar-Butterfly! Ab 50 Franken pro Zelle wirst du Solar-Butterfly-Mitglied und unterstützt damit die Mission.

Mehr Infos:

sponsoring.solarbutterfly.org

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