Wer ist bei uns willkommen?
Mit der Kampagne «Willkommen?» ruft die Stadt die Bevölkerung auf, sich weiterhin für eine aktive Willkommenskultur und gegen Diskriminierung einzusetzen. Plakate und eine Veranstaltung am 23. März 2022 laden ein, uns zu fragen, wie offen wir andere willkommen heissen.
Die Stadt Luzern ist seit 2011 Mitglied der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus. Zusammen mit mehreren hundert anderen Städten in der Welt setzt Luzern ein klares Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung und für mehr Respekt, Toleranz und Offenheit. Dieses Jahr steht die Willkommenskultur im Zentrum der Plakatkampagne und der Veranstaltung mit dem Titel «Willkommen?». Denn: Nicht alle Menschen fühlen sich bei uns willkommen. Sie erleben im Alltag Ausgrenzung aufgrund ihrer Hautfarbe oder ihrer ethnischen, religiösen, kulturellen oder sozialen Zugehörigkeit. Willkommen sein, dazugehören und mitgestalten sind jedoch wichtige Voraussetzungen für einen guten gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Kritischer Blick auf Willkommenskultur
Die Veranstaltung zur Kampagne findet am 23. März 2022, von 18 bis 20 Uhr, im Stattkino statt. Dabei wird ein kritischer Blick auf die schweizerische Willkommenskultur geworfen. In seinem Referat «Erwünschte und Unerwünschte» reflektiert Prof. Dr. Patrick Kury die Geschichte der Willkommenskultur der Schweiz. Zudem geht er auf die historische Entwicklung der Zuwanderung und des damit verbundenen Rassismus ein.
Die anschliessende Podiumsdiskussion befasst sich einerseits mit den Wurzeln des Rassismus. Andererseits wird dabei auch über die aktuelle Lage in der Schweiz gesprochen. Die Expertinnen und Experten, die daran teilnehmen, sind: Dr. Serena Dankwa, Diversity Expertin & Leiterin Fachstelle Gender; Mandy Abou Shoak, Diversitätsberaterin & Social Entrepreneurin; Hamit Zeqiri, Geschäftsführer Fabia.
Mit dem anschliessenden Apéro soll ein vertiefter Austausch ermöglicht werden. Diese Veranstaltung zum Internationalen Tag gegen Rassismus wird von der Integrationsförderung der Stadt Luzern in Zusammenarbeit mit Fabia Kompetenzzentrum Migration organisiert (mehr zu Fabia siehe Kasten).
Stadt pflegt aktive Willkommenskultur
Rund 40 Prozent der Bevölkerung der Stadt Luzern sind in den letzten 10 Jahren zugezogen. Die Luzerner Bevölkerung ist folglich sehr vielfältig. Für einen guten gesellschaftlichen Zusammenhalt ist es sehr wichtig, dass diese Neuzugezogenen sich willkommen und zugehörig fühlen und sich engagieren. Das bedingt eine offene Gesellschaft, die Menschen mit unterschiedlichen Lebensgeschichten zur Teilhabe einlädt.
Die Webseite www.willkommen.stadtluzern.ch informiert in vier Sprachen zu den Themen Wohnen, Leben und Arbeiten in Luzern. An drei Willkommensfeiern mit Stadtrundgang begrüsst die Stadt jährlich rund 600 Neuzugezogene. Das Angebot der Stadt wird ergänzt durch viele Begegnungs- und Willkommensanlässe in den Quartieren. Dieses Engagement von Vereinen, in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz ermöglicht einen guten Start am neuen Wohnort und ein respektvolles Zusammenleben in der Vielfalt.
Javier Jiménez, Integrationsförderung Stadt Luzern
Box: Beratungsstelle Diskriminierungsschutz
Im Auftrag des Kantons bietet Fabia die Beratungsstelle Diskriminierungsschutz an. Diese steht allen Ratsuchenden (Direktbetroffene, Angehörige, Bekannte, Zeugen, Drittpersonen) aus den Kantonen Luzern, Nidwalden und Obwalden offen – unabhängig vom Aufenthaltsstatus und der Nationalität. Angesprochen sind alle Personen, die sich aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion, Ethnie, Nationalität, Sprache oder Herkunft diskriminiert fühlen.
An die Beratungsstelle können sich zudem Personen wenden, die beschuldigt werden, dass sie selber andere diskriminieren. Mehr Infos unter www.fabialuzern.ch