Wasserstrom für rund 1500 Vier-Personen-Haushalte

Fast 20 Jahre nach der ersten Idee können die CKW das Wasserkraftwerk Waldemme in Flühli in Betrieb nehmen.

Von links: Martin Schwab, CEO CKW; Hella Schnider-Kretzmähr, Gemeindepräsidentin Flühli; Fabian Peter, Regierungspräsident Kt. Luzern, und Schwingerkönig Joel Wicki. Bild: CKW

Mit der Kraft der Waldemme produzieren die CKW seit kurzem Wasserstrom für den Kanton Luzern. Bei der offiziellen Eröffnung des Kraftwerks feierten Vertreter von Bund, Kanton und Gemeinden den Abschluss der erfolgreichen 13-Millionen Franken Investition von CKW. Die Idee eines Wasserkraftwerks zwischen Flühli und Schüpfheim entstand 2004 im Energieforum der Unesco-Biosphäre Entlebuch. Die CKW übernahmen das Projekt 2008. Gegen ein erstes 2012 eingereichtes Konzessionsgesuch erhoben Umweltverbände erfolgreich Einsprache.

Für das überarbeitete Projekt erteilte der Regierungsrat 2021 den CKW die Konzession und lehnte die erneute Beschwerde der Umweltverbände ab. Im März 2022, 18 Jahre nach der ersten Idee, erfolgte endlich der Spatenstich für das Wasserkraftwerk. «Das Wasserkraftwerk Waldemme ist ein Paradebeispiel dafür, dass die Bewilligungsverfahren in der Schweiz zu lange dauern. Damit wir die gesetzten Ausbauziele in der Schweiz erreichen, müssen jetzt die Bewilligungsverfahren vereinfacht werden. Und: Den einen oder anderen Kompromiss müssen alle Beteiligten eingehen, so wie die CKW das beim Kraftwerk Waldemme mit der Projektverkleinerung und der hohen Restwassermenge gemacht haben», sagt Martin Schwab, CEO der CKW AG.

18 Jahre Planung, 18 Monate Bau

Der Zeitplan für den Bau des Kraftwerks konnte dank des warmen Sommers und des milden Winters gut eingehalten werden. Eine Verzögerung gab es: Im Dezember 2022 überflutete ein Hochwasser den noch nicht abgeschlossenen Bau der Zentrale und den bereits montierten Generator. Letzterer musste nochmals ausgebaut und fachmännisch gereinigt werden. «Trotz dieses Vorfalls und der Teuerung konnten der Bau und die Inbetriebnahme im budgetierten Rahmen abgeschlossen werden», sagt Projektleiter Alexander Paulus. Im Frühjahr 2023 wurden die Kabel eingezogen sowie elektronische und mechanische Tests durchgeführt. Darauf folgte die Trocken- und die Nassinbetriebsetzung. «Im August startete der Probebetrieb, und in den nächsten Tagen geht das Kraftwerk in den regulären Betrieb», erklärt Alexander Paulus die letzten Arbeiten.

Strom für 1500 Haushalte

Moderne Technik bei der Wasserfassung sorgt dafür, dass in den Monaten April bis September die Restwassermenge von mindestens 735 l/s eingehalten wird. In der laichaktiven Zeit der Fische von Oktober bis März ist die Restwassermenge auf 800 l/s erhöht. Das Wasser für die Stromproduktion fliesst in einer erdverlegten Druckleitung zur Kraftwerkszentrale und treibt eine Durchströmturbine an. Für die Stromproduktion reicht eine minimale Wassermenge von 350 l/s. Der Generator hat eine Leistung von 1,4 MW. Die CKW erwarten vom neuen Kraftwerk eine Jahresproduktion von rund 6,5 Millionen kWh, womit etwa 1500 durchschnittliche Vier-Personen-Haushalte für ein Jahr mit Strom versorgt werden können.

Für eine nachhaltige Energiezukunft investieren CKW zusammen mit ihrem Mutterhaus Axpo massiv in die erneuerbare Stromproduktion. Die CKW fokussieren dabei auf Windkraft, Photovoltaik, Wasserkraft und Biomassekraftwerke. Mit ihren Investitionen unterstützen die CKW das Ziel des Kantons Luzern, den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch bis ins Jahr 2030 zu verdoppeln.

PD

 

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