Was das Wanderherz begehrt
Für diejenigen, die nicht gerne alleine wandern, bietet die Pro Senectute Luzern pro Jahr rund 40 geführte Wanderungen an. Marc Lötscher ist einer ihrer Wanderleiter. Er gibt einen Einblick in die Wandergruppen und einen Ausblick auf das Wanderjahr 2023.
Mark Lötscher ist erst kürzlich aus dem Tessin zurückgekehrt. Bei Ascona leitete er und seine Frau während einer Woche mehrere Wanderungen. Der ehemalige Lehrer ist seit 2017 Wanderleiter für Pro Senectute Luzern. «Wir sind schon früher viel auf Wanderungen gegangen», erzählt der 73-Jährige. Dazu gehörten auch einige 4000er. Nicht nur die Natur an sich, auch Touren zu planen, bereitet ihm Freude. Da kam nach der Pension die Anfrage einer Kollegin, die bereits als Wanderleiterin tätig war, gerade recht. «Sie sagte mir, dass Pro Senectute Luzern neue Leiter:innen suche», erinnert er sich. So stieg zuerst er und danach auch seine Frau als Wanderleiterin ein. Gesamthaft sind es im Kanton Luzern zehn Wanderleiter:innen, die pro Jahr rund 40 Touren anbieten.
Bei jeder Wanderung sind zwei Leiter:innen dabei. Dreimal pro Jahr werden zudem Wanderwochen angeboten. Bei der Planung wird auch auf die verschiedenen Budgets der Teilnehmenden geachtet. Deshalb werden auch Wanderungen in der Region oder gar in Luzern selbst angeboten. Der günstigste Ausflug kostet etwa 10 Franken. «Wir schauen darauf, dass keine Reise mehr als 50 Franken kostet», erklärt Lötscher. Hinzu kommen jeweils noch 10 Franken Gebühren, die an Pro Senectute gehen. Die Kosten werden jeweils gleich bei den Wanderungen bar beglichen.
Zwei Stärkeklassen
Bei den Touren gibt es zwei verschiedene Niveaus. Die leichteren Touren dauern etwa 3 Stunden und haben einen Höhenunterschied von rund 300 Metern. Die längeren können bis zu 5 Stunden dauern und haben einen Höhenunterschied von bis zu 800 Metern. «Die Teilnehmenden sind eigentlich sehr fit und können ihr Niveau in den meisten Fällen auch sehr gut selbst einschätzen», erklärt Lötscher. Sehr selten muss er jemandem sagen, dass die Wanderung eventuell etwas zu streng werde. «Ich glaube, das ist auch unsere Aufgabe als Leiter oder Leiterin der Gruppe», so Lötscher. Teilnehmen können grundsätzlich alle Personen ab 60 Jahren. Gegen oben gibt es keine Grenze. «So sind auch mal Leute dabei, die bereits 90 Jahre alt sind», berichtet er.
Ein harter Kern
Auf den Wanderungen sind meistens zwischen 15 und 20 Personen dabei. Viele sind regelmässige Teilnehmende. Manchmal sind Ehepaare dabei, sehr oft sind es aber Witwen und Witwer, gerade in den Wanderwochen machen sie die Mehrheit aus.
In den Wanderwochen werden täglich zwei Wanderungen angeboten. «Es ist aber auch kein Problem, einmal einen Tag auszusetzen oder ein Alternativprogramm zu machen», sagt Lötscher.
Er selbst ist sehr gerne im Kanton Nidwalden unterwegs oder auch im Entlebuch. Abwechslung ist aber den Wanderleiter:innen wichtig. «Wir schauen darauf, dass wir nicht innerhalb kurzer Zeit dieselbe Wanderung anbieten», versichert er.
Höhepunkte im Jahr 2023
Die Wanderungen für das nächste Jahr sind bereits geplant und sind im «Impulse»-Magazin aufgeführt, das im November erscheinen wird. Gestartet wird mit Winterwanderungen im Sörenberg und auf dem Zugerberg, ein weiteres Highlight ist der Aargauer Schloss- und Kulturweg. Im Frühling sind auch jeweils die Blumenwanderungen beliebt. Im nächsten Frühling reisen die Teilnehmenden dazu nach Près d’Orvin (Narzissen) und Rämisgummen ist bekannt für Krokusse. Danach wird es mit Wanderungen über die Belchenfluh, die Axalp oder die Eggberge bereits wieder höher hinaufgehen. Zusätzlich werden Wanderwochen in Zernez, in Saas-Almagell und im Klein Walsertal angeboten. Neu ist im nächsten Jahr auch erstmals eine dreitägige Tour im Programm.
Marcel Habegger
Mehr Infos unter: www.lu.prosenectute.ch/Wandern