Vielseitiges «Universum»

Die Zwischennutzung auf dem ehemaligen Carparkplatz beim Inseli ist angelaufen. Bei schönem Wetter gibt es hier bis Mitte September täglich von Mittag bis Mitternacht ein breites Angebot an Aktivitäten.

Es war am Samstag ein gemütlicher Start zur Zwischennutzung auf dem Inseli, genauer auf dem ehemaligen Carparkplatz. Gegen 70 Personen waren während der Eröffnung am frühen Abend auf dem 3000 Quadratmeter grossen Areal, auf dem früher Carreisende zu- und ausstiegen.

Luzerner:innen konnten sich im Vorfeld mit ihren Ideen für die Zwischennutzung von 2023 bis 2027 bewerben. Im Winter hat die Stadt schliesslich zwei Projekten den Zuschlag gegeben: einerseits der «Die Waldstätter AG», hinter der Christoph Risi steht, der unter anderem auch die Geschäftsleitung des Stadtfests innehat, andererseits der Universität Luzern. Bei der Stadt war man der Meinung, dass sich die beiden Eingaben gut ergänzen würden, weshalb sie den beiden Bewerberinnen den Zuschlag gab. Gemeinsam werden die beiden Siegerprojekte «Luzerner Dorf» und «Uni für alle» nun vom Verein Zwischennutzung Inseli unter dem Projektnamen «Universum» ausgeführt.

Ein steiniger Weg bis zum Ziel

Bis es allerdings losgehen konnte, war es ein steiniger Weg. Stadträtin Manuela Jost sprach in ihrer Ansprache von «schwierigen Situationen und harten Verhandlungspartnern auf der anderen Seite» und blickte dabei in Richtung Christoph Risi. Auch Bernhard Rütsche, Prorektor Universitätsentwicklung und stellvertretender Rektor der Universität Luzern, gab bei seiner Rede zu: «Es gab Zeiten, in denen ich nicht mehr recht daran geglaubt habe – es war relativ komplex, da viele verschiedene Abteilungen involviert waren.»

Nach der offiziellen Eröffnung erklärte Christoph Risi auf Anfrage, weshalb die Vorbereitungen so schwierig waren. «Es gibt einen Zielkonflikt zwischen einem prozessorientierten, beweglichen Konstrukt auf der einen Seite und auf der anderen Seite der städtischen Abteilungen, die sehr starre Richtlinien haben», so Risi. Das habe bereits beim Baugesuch begonnen. «Eine Baubewilligungsbehörde benötigt klare Unterlagen. Wir konnten zum nötigen Zeitpunkt aber noch nicht genau sagen, wie das ‹Universum› aussehen wird.» Einsprachen gab es allerdings letztlich keine.

Durchaus eine Konkurrenz

So konnte die Buvette am Samstag um 16 Uhr die ersten Drinks ausschenken. Auf den ersten Blick wirkt das «Universum» etwas wie einfach eine dritte Buvette neben den beiden, die über den Sommer bereits auf dem Inseli bestehen. Es hat, wie bei Zwischennutzungen schon fast zwingend, einige Hochbeete mit Bepflanzungen, einige Sitzgelegenheiten und Tische. Mit seinem Rahmenprogramm könnte das «Universum» für die bestehenden Buvetten auf dem grünen Teil des Inselis aber schon zur Konkurrenz werden.

Neben einem Drink bietet sich beispielsweise die Gelegenheit, beim Tischtennis ein paar Bälle zu schlagen, es können aber auch Brettspiele ausgeliehen oder es kann im Bibliothekscontainer der ZHB gestöbert werden.

Kinder auf der Baustelle

Ein Anziehungspunkt wird ganz sicher die Kinderbaustelle sein, die jeweils am Mittwoch sowie am Samstag jeweils nachmittags geöffnet hat. «Materialien, Werkzeug, Schrauben, Nägel haben wir alles da», sagt Claudia Berg des Vereins Kinderbaustelle Luzern. «Die Kinder dürfen bauen, was sie wollen. Wir helfen ihnen, die Kinder sollen aber selbstständig etwas erleben und erschaffen.» Am ersten Nachmittag ist bereits der Umriss eines kleinen Häuschens entstanden, auch kleine Stühle hat es schon. Der Verein Kinderbaustelle Luzern gibt es seit vier Jahren – er hat die Baustelle bereits bei anderen Zwischennutzungen angeboten.

Ideen sind weiterhin willkommen

Daneben ist das Programm sehr breit und, wie Projektleiter Silvan Setz sagt, «ein rollender Prozess». Soll heissen: Viele Punkte des Programms bis Mitte September sind bereits fixiert, es hat aber auch noch Platz für Ideen. «Wer eine Idee hat, die zu unserem Projekt passt, oder ein kleines Konzert geben möchte, kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen», sagt Setz.

Ansonsten lohnt es sich, einmal einen Blick auf das Juli-Programm zu werfen, das auf der Website aufgeschaltet ist. Da gibt es von Konzerten über Yoga, Surf-Yoga, Uni-Night bis Tischtennis-Rundlauf und Pub-Quiz so einiges.Marcel Habegger

Mehr Infos: www.universum-inseli.ch

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