Verschmutzung: Ursache geklärt

Die Quelle der Trinkwasserverunreinigung im Quartier Langensand-Matthof war gemäss EWL ein neu eingebautes Trinkwasser­rohr.

EWL hat ihre Untersuchungen zur Trinkwasserverunreinigung im Luzerner Quartier Langensand-Matthof abgeschlossen. Wie die Verantwortlichen am Dienstag vor den Medien erklärten, hat ein am 20. Juli neu eingebautes Rohr für die Verunreinigung gesorgt. «Die Ursache zu finden und Lehren für die Zukunft daraus zu ziehen, war für uns ganz zentral», sagte Patrik Rust, Vorsitzender der Geschäftsleitung von EWL.

Nach der Verunreinigung hatte EWL eine Inspektion mit einer Spezialkamera durchgeführt und dabei in einem Rohrstück kleine, unübliche Ablagerungen gefunden. Das kantonale Labor hat im Anschluss bei Untersuchungen festgestellt, dass in den Ablagerungen pflanzliches Gewebe enthalten ist, das von aussen in das Rohr ­gelangt sein muss. Zudem wurden Enterokokken-Bakterien nachgewiesen, die auch bei der Trinkwasserverunreinigung ­aufgetreten sind.

Die Untersuchung der Prozesse hat gezeigt, dass das betroffene Leitungsstück während dreier Monate auf der Baustelle gelagert wurde. Während dieser Zeit haben sich offenbar die Verschlusskappen, die die Rohre vor Verunreinigungen schützen, vorübergehend vom Leitungsstück gelöst, wodurch es mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Verunreinigung des Rohrs gekommen ist. Bei der vor dem Einbau branchen­üblichen Sichtkontrolle der neuen Rohre waren die kleinen, eingetrockneten Verunreinigungsstellen nicht erkennbar. Auch mit der standardmässig erfolgten ­Reinigungsspülung wurden die an der Rohrwand anhaftenden Verunreinigungen nicht entfernt.

Als Massnahme wird EWL unter anderem die Wasserrohre ab sofort nur wenige Tage auf der Baustelle lagern und täglich kontrollieren. «Zusätzlich werden wir alle neuen Leitungsabschnitte vor der Inbetriebnahme mikrobiologisch untersuchen», sagt Rust. Wenn dies in unvorhersehbaren Notsituationen, etwa bei einem Leitungsbruch, nicht möglich sei, erfolge diese schnellstmöglich innerhalb der nächsten Tage. Für die vom Hersteller für Transport und Lagerung angebrachten Rohrverschlusskappen hat EWL bereits eine zusätzliche Sicherung umgesetzt.

«Wir haben im Rahmen unserer Analysen auch Verbesserungspotenzial in den Bereichen Krisenorganisation und Kommunikation identifiziert», sagt Rust. Dazu gehöre, dass Kommunikationsmittel wie die App Swissalert oder das Meldesystem Polyalert besser in die Kommunikation eingebunden werden, um die Betroffenen bei einer Trinkwasserverunreinigung zeitnah zu informieren.

PD

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