Vereinigte führen den Fasnachtsfüerer weiter
Nach zwei Jahren Corona-Pause ist der Lozärner Fasnachtsfüerer in neuem Gewand zurück.
Die Luzerner Fasnachtslegende Silvio «Jimmy» Panizza hatte vor seinem Tod den Lozärner Fasnachtsfüerer an die Vereinigte übergeben. Sein grösster Wunsch war es, dass sein Lebenswerk in seinem Sinne weitergeführt wird.
Erstmals gab Silvio Panizza den Fasnachtsfüerer im Jahr 1973 heraus, damals noch unter dem Namen «Luzerner Fasnachtsführer». Seither hat sich das kleine Büchlein, welches jeweils vor Weihnachten erscheint, zur Fasnachtsbibel mit vielen Fasnachtsgeschichten gemausert. Nach der spontanen und grossartigen Fasnacht 2022 übergab Silvio Panizza sein Lebenswerk den Vereinigte mit ihren rund 4000 Guuggerinnen und Guuggern. Sein Jugendfreund und langjähriger Wegbegleiter Edi Wehrli half «Jimmy», wie Panizza von seinen Freunden genannt wurde, bei der Übergabe. Um den Fasnachtsfüerer würdig weiterführen zu können, gründeten die Vereinigte an der Präsidentenversammlung Anfang April 2022 dafür einen eigenen Verein. Die langjährigen Lozärner Fasnächtler Sämi Deubelbeiss als Präsident und Adriano Gerussi als Vizepräsident wurden in den Vorstand gewählt. Vom Vereinigte-Vorstand ist Präsident Robert Marty im neuen Fasnachtsfüerer-Verein vertreten.
Nach den Sommerferien nahmen der Vorstand und das Fasnachtsfüerer-Team die Arbeit auf. Entstanden ist der Lozärner Fasnachtsfüerer 2023 in einem neuen Gewand mit insgesamt 98 Seiten. Neu konzentriert sich die Fasnachtsbibel auf das Vereinigte-Land. Geschichten vom Lozärner Fasnachtskomitee (LFK) oder von den Kult-Ur-Fasnächtlern bleiben weiterhin ein wichtiger Bestandteil vom Fasnachtsfüerer.
Viele Luzerner Persönlichkeiten hatten in den vergangenen Jahrzehnten von Silvio Panizza eine «Goldigi Gyge» für aussergewöhnliche Leistungen erhalten. Der Verein die Vereinigte, «De rüüdig Fasnachtsfüerer», verleiht nun Silvio «Jimmy» Panizza für seine Leidenschaft für die Lozärner Fasnacht und seine unzähligen Werke von Herzen den Titel «Die eimolig rüüdig Lozärner Platin-Gyge». Entstanden ist ein wunderschönes Bild vom bekannten Fasnachtskünstler Urs Krähenbühl aus Kriens.
Auszeichnung für Regierung
Die Vergabe der «Roschtige Guuggi» für schwache Auftritte oder irrwitzige Ideen hat der Fasnachtsfüerer beibehalten. Gewonnen hat die Auszeichnung im Fasnachtsfüerer 2023 die Luzerner Regierung. Ihre Vorgaben an die Einsatzkräfte an der Corona-Fasnacht 2021 seien daneben und völlig übertrieben gewesen, schreiben die Verantwortlichen des Fasnachtsfüerers. Auch die unsägliche Hinhaltetaktik vor der Fasnacht 2022 sei unprofessionell gewesen. Den Sieg verdient hätte gemäss den neuen Herausgebern des Fasnachtsfüerers dieses Jahr auch FCL-Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg. Ohne Not habe er den FCL mit amateurhaften Aussagen wieder um Jahre zurückgeworfen. Auf dem dritten Platz landete der Verein Luzerner Blues Session, welcher das Blue Balls Festival zu Grabe getragen habe.
Neben den Auszeichnungen gibt es im Lozärner Fasnachtsfüerer 2023 viele interessante Geschichten und Infos zum Nachlesen. Die 70-Jahr-Jubiläen der Gagugger oder der Buchelimusig sind genauso ein Thema wie der rekordverdächtige LFK-Umzug mit 47 Nummern oder die 30-jährigen Kult-Ur-Fasnächtler, welche ihr Jubiläum gleich um drei Jahre verschieben.
Insgesamt wurden von der neuen Ausgabe vom Lozärner Fasnachtsfüerer 10 000 Exemplare gedruckt. Der Vereinigte-Vorstand hat entschieden, seinen Mitgliedern im Jahr 2023 rund 5000 Exemplare zum Verkauf abzugeben. Der Versand erfolgt über die Vereine, die Einnahmen dürfen die Vereine behalten.
Den Lozärner Fasnachtsfüerer gibt es zudem in 24 Migros-Filialen der Region sowie bei Metzgerei Doggwiler Luzern, Fadegrad Kriens/Luzern, Fasnachts-Bazar Luzern und Vonarburg Luzern zu kaufen.
PD
