Unsicherheit bei Veranstaltern

Die Weihnachtsmärkte haben bisher noch keine Bewilligung für die Durchführung erhalten. Während bei einigen Organisatoren bereits Nervosität aufkommt, sind andere noch relativ gelassen.

Die Veranstalter:innen müssen sich Gedanken machen, wie sie Energie sparen können. Bild: Pawel Streit

Seit die Stadt Ende September ihr Massnahmenpaket aufgrund der drohenden Gas- und Mangellage veröffentlicht hat und «Live on Ice» abgesagt wurde, blicken einige Veranstalter:innen dem Bewilligungsverfahren nervös entgegen. Bezüglich der Veranstalter:innen schreibt der Stadtrat: «Im Rahmen von Bewilligungsverfahren für Veranstaltungen im öffentlichen Raum haben die Gesuchstellenden darzulegen, welche Sparmassnahmen geprüft wurden und umgesetzt werden.» Doch welche Möglichkeiten bieten sich da Veranstalter:innen von Weihnachtsmärkten? Albert Schwarzenbach von Venite sagt dazu: «Die Möglichkeiten, Strom zu sparen, sind bei uns wohl eher beschränkt.» Rico De Bona, Präsident des Organisationskomitees des Lozärner Weihnachtsmarkts, sieht dies ähnlich: «Idealerweise bieten sich fast ausschliesslich verkürzte Öffnungszeiten oder den Weihnachtsmarkt weniger Tage zu betreiben. Unsererseits haben wir eine Lösung gewählt, die das Ziel der Stromeinsparung realistisch aufzeigt.» Die Veranstalter rüsten kurzfristig das gesamte Veranstalter-Licht auf LED um. «Wir verzichten auch auf die zusätzlichen Beleuchtungsscheinwerfer», so De Bona. Bei Rudolfs Weihnacht hat man sich bezüglich des Themas auch Gedanken gemacht. «Wir sind am Prüfen, wie wir Energie sparen können, und werden dies in Kürze kommunizieren», sagt Mit­inhaber Philipp Kathriner.

Das Bewilligungsverfahren für Venite verläuft gemäss Albert Schwarzenbach im normalen Rahmen: «Wir haben gemeinsam mit der Stadt und der Feuerwehr das Layout festgelegt und klären noch einige Detailfragen. Die Vorarbeiten auf Venite 22 verlaufen planmässig.» Nach zwei Corona-Jahren lässt er sich auch bezüglich Energiesparmassnahmen nicht aus der Ruhe bringen. «Da kann sich innerhalb von zwei Monaten noch vieles verändern. Es bringt nichts, jetzt Konzepte zu entwerfen, die man in vier Wochen vielleicht schon wieder verwerfen kann.» Rico De Bona wundert sich schon etwas, weshalb die Bewilligung noch nicht auf dem Tisch ist. Er sei aber zuversichtlich. Besteht Grund zur Sorge? «Der Zeitpunkt der Bewilligungserteilung ist immer auch abhängig von den jeweiligen Umständen», sagt Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen. «In diesem Sinn stellt die aktuelle Situation keine Ausnahme dar. Es gibt keinen Grund zu Verunsicherungen und Besorgnis für die Weihnachtsmarktveranstalter:innen», sagt er. Die neue Anforderung, Energiesparmassnahmen zu prüfen und im Rahmen der Gesuchsprüfung aufzuzeigen, stelle die Durchführung des Events nicht grundsätzlich infrage, bedinge aber entsprechende Überlegungen und Massnahmen seitens der Veranstalter:innen. Sie sind jedoch angehalten, Überlegungen und Vorschläge im Rahmen ihrer individuellen eingeschränkten Möglichkeiten und Konzepte zu machen. Dazu gehören beispielsweise Überlegungen in Bezug auf die Nutzung der LED-Technologie, die Ein- und Ausschaltzeiten von Beleuchtungen, den Einsatz von Dekorationselementen oder die Gestaltung von Rahmenprogrammen. «Selbstverständlich soll das stimmige, einladende Ambiente weihnächtlicher Veranstaltungen auch unter den gegebenen Rahmenbedingungen erhalten bleiben», betont Mario Lütolf.

Marcel Habegger

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