Um 15 Millionen besser
Die Gemeinde Horw weist einen Ertragsüberschuss von 22,89 Millionen Franken aus. Das sind 15 Millionen Franken mehr als budgetiert.
Die ausserordentlichen Steuererträge, die wesentlich zum positiven Rechnungsergebnis geführt haben, sind, wie schon in den zwei Jahren zuvor, auf überdurchschnittliche Dividendenausschüttungen von Unternehmen zurückzuführen. Die zusätzlichen Dividendenausschüttungen sind ausgelöst worden durch die Ankündigung des Kantons, die Dividendenbesteuerung auf 70 Prozent zu erhöhen. Diese Auswirkung hat sich im Jahr 2020 in Form von Steuernachträgen aus den Vorjahren fortgesetzt. Die Gemeinde Horw rechnet mit dem Wegfall der Sondereffekte ab 2021 und damit, dass der Steuerertrag wieder auf das Niveau von 2017 sinken wird.
Die Jahre von 2018 bis 2020 mit den ausserordentlichen Steuererträgen werden in den Jahren 2021 bis 2025 zu hohen Finanzausgleichszahlungen im kantonalen Finanzausgleich führen, also in den Jahren, in denen wieder mit regulären Erträgen zu rechnen ist. Die Prognosen des mehrjährigen Finanzplans sehen deshalb in den kommenden Jahren defizitäre Jahresergebnisse vor. Das unerwartet gute Ergebnis 2020 kann die gemäss Finanzplan anstehenden schlechten Ergebnisse der Erfolgsrechnung nur in geringem Rahmen reduzieren, jedoch teilweise auffangen, denn die Verwendung des Überschusses für die Schuldentilgung wirke sich vor allem positiv auf die Nettoverschuldung und auf das Eigenkapital aus, schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung.
Auswirkungen der Pandemie
Die Corona-Pandemie wirkt sich auf verschiedenen Ebenen auf die Finanzen der Gemeinde aus. Klar bezifferbar sind die Sachaufwände und die personellen Kosten, die nötig waren, um die Lage laufend zu beurteilen und um Schutzmassnahmen umzusetzen. Sie belaufen sich auf rund 250 000 Franken. Schwierig festzustellen sind hingegen die weiteren Auswirkungen und die indirekten Kosten. Noch nicht bezifferbar sind allfällige zukünftige Steuerausfälle infolge der Corona-Pandemie.
Die Nettoinvestitionen betrugen im Rechnungsjahr 11,64 Millionen Franken. Die Ausgaben der Investitionsrechnung betrugen 16,34 Millionen Franken, die Einnahmen 4,7 Millionen Franken. Insgesamt hat der Einwohnerrat für das Jahr 2020 Investitionsausgaben von 20,54 Millionen Franken gutgeheissen.
Das gute Rechnungsergebnis widerspiegelt sich auch in der Bestandesrechnung. Das gesamte Eigenkapital der Gemeinde (inkl. Spezialfinanzierungen) steigt um 25,25 Millionen Franken auf insgesamt 237,6 Millionen Franken an. Aufgrund der guten Liquidität konnte die Gemeinde die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um 10 Millionen Franken reduzieren.
Alle Kennzahlen der Gemeinde liegen im grünen Bereich. So weist die Gemeinde eine Selbstfinanzierung von 264,9 Prozent (Vorjahr 153,1 Prozent) und ein Nettovermögen von 1561 Franken (Vorjahr: 233 Franken) pro Einwohner aus.
PD