Take-away löst Restaurants ab

Gleicher Erlös wie im Vorjahr, etwas weniger Gewinn und ein Dämpfer bei den Restaurants: So präsentierte die Migros Luzern am Donnerstag die Zahlen des Jahres 2021.

Die Migros Luzern hatte 2021 wieder mehr Kunden, diese kauften aber durchschnittlich weniger ein. Bild: PD

Für die Migros Luzern war das 80-Jahr-Jubiläum hinsichtlich des Nettoverkaufserlöses von 1,52 Milliarden Franken (+0,3 Prozent) ähnlich wie das Vorjahr verlaufen, beim Gewinn musste das Unternehmen jedoch einen Rückgang von 52,8 Millionen auf 41,8 Millionen Franken hinnehmen. Der Detailhandel, zu dem die Super- und Fachmärkte gehören, verzeichnete ein Wachstum von 10 Millionen Franken und konnte somit Marktanteile dazugewinnen. In Bereich der Lebensmittel sprach Geschäftsleiter Guido Rast an der Medienkonferenz von Donnerstag am Hauptsitz in Dierikon von einem Rekordjahr, dank dem die Preise insgesamt um 1,7 Prozent gesenkt werden konnten. Im Gegensatz zu 2020 legte die Migros an Kundschaft wieder zu (+2,7 Prozent), jedoch wurde durchschnittlich weniger eingekauft (–2,1 Prozent). 

 

Einbussen «Aus der Region»

Die Migros steigerte mit einem Plus von 10 Prozent auch im vergangenen Jahr den Bioprodukte-Umsatz (117 Millionen Franken), die Produkte «Aus der Region» hingegen verzeichneten einen Rückgang um 7,2 Prozent, Guido Rast macht für den Rückgang die schlechten Ernten von 2021 verantwortlich. Da Bioprodukte aus fernen Ländern trotzdem viele CO2-Emissionen verursachen, würde es gerade Sinn machen, Bioprodukte aus der Region zu konsumieren. «Wir arbeiten eng mit den Agrarproduzenten zusammen und können mit Stolz verkünden, dass erste ‹Aus der Region›-Betriebe auch Bio produzieren», kommentierte Rast am Donnerstag. Das Bedürfnis nach pflanzenbasierter Ernährung und Nachhaltigkeit steigt weiter, weshalb die Migros diesen Bereich, der aktuell 860 Produkte umfasst (+13 Prozent), zusätzlich erweitern will. 

Im zweiten Pandemiejahr gab es aber nicht nur positive Entwicklungen, die Migros musste das Migros-Restaurant an der Ladengasse in Ebikon Anfang 2021 schliessen und verkündete erst kürzlich auch das Ende des Restaurants in der Mall of Switzerland. Bereits im Jahr 2017 kam es zu einer Schliessung an der Waldstätterstrasse in Luzern. «Im Falle der Waldstätterstrasse war das Bedürfnis nach einem grösseren Supermarkt grösser als nach einem Restaurant», erklärt Rast. Tatsache ist, dass das Mittagsgeschäft weniger rentabel ist als früher. «Die Leute tendieren eher zu Take-away – Mittagspausen, die eineinhalb Stunden dauern, sind eher selten geworden», so der Betriebsleiter. «Das Restaurant in der Mall war für uns nicht mehr profitabel, da wir in Konkurrenz zu 14 weiteren Verpflegungsmöglichkeiten standen.»

In anderen Bereichen wie den Klubschulen (–5,5 Prozent) und den Freizeitanlagen sowie der Gastronomie (–14,5 Prozent) hatte die Migros nicht zuletzt wegen der Pandemie ebenfalls mehr zu kämpfen als im Detailhandel.

Im Jahr 2022 kommt im Einzugsgebiet mit einer neuen Filiale im Wesemlin ein weiterer Standort hinzu. Im Herbst werden zudem die Filialen auf der Allmend und im Wohncenter Emmen erneuert.

Tiffany Sigg

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