Suche nach dem idealen Profil

Bis am 3. April kann die Luzerner Bevölkerung sich dazu äussern, welche Aufgaben sie für ein City-Management als wichtig erachtet und welches Know-how eine verantwortliche Person haben sollte.

Luzern wäre aktuell eine der wenigen Städte, die ein City-Management einsetzen würden. Bild: Bruno Gisi (Archiv)

Luzern wäre aktuell eine der wenigen Städte, die ein City-Management einsetzen würden. Bild: Bruno Gisi (Archiv)

Romana Waller, City-Managerin in Aarau. Bild: PD

Romana Waller, City-Managerin in Aarau. Bild: PD

Luzern formt sich derzeit sein City-Management. Dazu führt die Stadt Luzern mit dem Beratungsunternehmen Fuhrer & Hotz eine Onlineumfrage durch. Luzernerinnen und Luzerner sollen sich in einer 20-minütigen Umfrage dazu äussern, welche Aufgaben bei einem City-Management Priorität geniessen sollen und was für ein Profil ein allfälliger City-Manager oder eine City-Managerin mitbringen sollte. 

Der Stadtrat hat ein entsprechendes Postulat für die Einsetzung eines City-Managements, das die Kräfte bündeln soll und die Innenstadt gemeinsam vermarktet, aus dem Jahr 2018 von Albert Schwarzenbach (CVP) und Daniel Furrer (SP) entgegengenommen. Die Finanzdirektion mit ihrer Fachstelle für Wirtschaftsfragen will einen Bericht oder einen Bericht und Antrag ausarbeiten und dem Parlament voraussichtlich Ende 2021 unterbreiten. 

Andere Schweizer Städte haben die Idee eines City-Managements inzwischen wieder verworfen, so etwa die Städte St. Gallen oder Solothurn. Die Stadt St. Gallen hat sich mit der Begründung dagegen entschieden, die Aufgabe sei für eine einzelne Person zu gross. «Es braucht eine klare Aufgabenpriorisierung und Definition der Zone sowie der gemeinsame Wille und die Unterstützung unterschiedlicher Interessensgruppen», erklärt Romana Waller. Die 38-Jährige ist seit Mitte Oktober 2020 City-Managerin der Stadt Aarau. Ihr Fokus: eine attraktive und zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Einkaufsstadt Aarau.

In Aarau ist die City-Managerin der «Stiftung Aarau Standortförderung und Region» angegliedert und arbeitet eng mit der Wirtschaftsförderung zusammen. Die Stadt finanziert die Stelle zu zwei Dritteln (50 000 Franken) mit. 

Ob nun 40 Prozent, wie in Aarau, der richtige Beschäftigungsgrad seien, lasse sich nicht abschliessend beurteilen. «Auch da ist die Frage, was alles ins Portfolio der zuständigen Person gehört», sagt die in Aarau wohnhafte City-Managerin.

Romana Waller war früher jahrelang für Wincasa in der strategischen Ausrichtung und Beratung von Shoppingcentern tätig. Diese Erfahrung und das aufgebaute Netzwerk helfen ihr aktuell, die vielschichtigen Zusammenhänge und Interessen zu verstehen, um auch beratend für das Gewerbe oder andere Interessensgruppen zur Seite zu stehen: «Was bei grösseren Shoppingcentern seit Jahren mittels lokalem Centermanagement gelebt wird, hält Einzug in Städten. Es geht um das Schaffen von Anreizen im Angebotsmix, die Erhöhung der Frequenzen und die Steigerung der Aufenthaltsqualität».

Aktuell ist die Arbeit von Romana Waller neben einem City-Management in Rheinfelden schweizweit relativ einzigartig. Bis klar ist, ob die Stadt Luzern ebenfalls ein City-Management erhält, dauert es noch etwas. Bis am 3. April können Luzernerinnen und Luzerner aber schon mal sagen, welche Aufgaben dieser Manager oder diese Managerin für die Stadt Luzern wahrnehmen sollte.

Marcel Habegger

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