Sonnencreme für alle

Die SP Stadt Luzern fordert, das die Stadt Luzern der Bevölkerung Sonnencreme gratis zur Verfügung stellt. Die Idee dazu hat eine Aktion in den Niederlanden geliefert.

Geht es nach der SP Stadt Luzern, soll beispielsweise in der Badi in Zukunft Sonnencreme gratis erhältlich sein. Bild: Bruno Gisi

In den Niederlanden wurde kürzlich die Abgabe von Gratis-Sonnencreme eingeführt. Dafür werden die Spender, die während der Corona-Krise genutzt wurden, eingesetzt. Die SP Stadt Luzern fordert nun für die Stadt Luzern Ähnliches. «Da UV- Strahlen Krebskrankheiten auslösen können, sind die beste Prävention der Aufenthalt im Schatten, das Tragen von langen Kleidern, aber eben auch das Verwenden von Sonnencreme», schreibt die SP in einer Mitteilung. Die SP-Fraktion bittet den Stadtrat, zu prüfen, ob beispielsweise in der Ufschötti, auf der Lidowiese, in der Tribschen- sowie in der Zimmereggbadi im Sinne eines Pilotprojekts Sonnencreme- Spender aufgestellt werden könnten, damit die Bevölkerung gratis Sonnencreme beziehen kann.

«Nur wenige 1000 Franken»

Aber wäre es nicht besser, einmal die ersten Resultate abzuwarten? Regula Müller von der SP sieht dies nicht so. «In den Niederlanden rechnet Stadtrat Jacco Knape mit Kosten von ein paar tausend Euro. Die Kosten für die Stadt Luzern werden also auch sehr überschaubar sein. Wenn sich mit einem kleinen Budget viel bewirken lässt, finde ich Warten nicht die richtige Strategie», sagt sie. Gemäss ihr könnten die Sonnencreme-Spender bereits nächsten Sommer bereitstehen. Müller möchte bewusst einen Schritt weiter gehen, als lediglich Informationstafeln aufzustellen. «Je niederschwelliger das Angebot ist, desto höher ist die Chance, dass die Menschen es nutzen und sich eincremen. Es muss im Interesse der Behörden sein, dass möglichst wenig Menschen an Hautkrebs erkranken», ist sie überzeugt.

Auf die Bemerkung, dass die Stadt dann beispielsweise auch noch gleich Wasserspender aufstellen könnte, um zu verhindern, dass die Luzerner:innen gerade an heissen Tagen auch genügend tränken, entgegnet Müller: «In der Stadt Luzern gibt es über 200 Brunnen mit Trinkwasser. Dieses ist notabene gratis. Ausserdem kann an den Badeorten jeder und jede bei den sanitären Anlagen die eigenen Trinkflaschen mit Wasser auffüllen.»

Andere Parteien winken ab

Bei anderen städtischen Parteien kommt die Idee weniger gut an: Marco Baumann, Fraktionschef der FDP, sagt etwa: «Meiner Meinung nach ist das definitiv keine Staatsaufgabe. Mit dieser Argumentation der SP müssten wir in Zukunft auch noch Kopfbedeckungen und Sonnenschirme an die Bevölkerung verteilen – natürlich nicht gratis, sondern über unsere Steuern finanziert.» Mirjam Fries, Fraktionschefin der «die Mitte», sieht es ähnlich. «Eigenverantwortung ist da gefragt. Aufgabe des Staates ist nur die Aufklärung, handeln müssen wir selber. Die SP hat mit dieser Forderung wirklich übertrieben.»

Marcel Habegger

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