Siegerprojekte sind erkoren

Der Luzerner Stadtrat hat vergangene Woche die Sieger der Projektwettbewerbe für die Sanierung beziehungsweise Erweiterung der Schulhäuser Littau Dorf und Neubau Rönnimoos präsentiert. Über beide Projekte wird das Stimmvolk bestimmen müssen.

Bei der Sanierung und Erweiterung des Schulhauses Littau Dorf rechnet der Stadtrat mit Kosten zwischen 40 und 50 Millionen Franken. Bild: PD

Bei der Sanierung und Erweiterung des Schulhauses Littau Dorf rechnet der Stadtrat mit Kosten zwischen 40 und 50 Millionen Franken. Bild: PD

Die Kosten für den Neubau beim Schulhaus Rönnimoos werden sich auf 30 bis 35 Millionen Franken belaufen. Bild: PD

Die Kosten für den Neubau beim Schulhaus Rönnimoos werden sich auf 30 bis 35 Millionen Franken belaufen. Bild: PD

Aufgrund der grossen Wohnbautätigkeit in Littau wird in den nächsten Jahren mit einem beträchtlichen Anstieg der Schülerzahlen gerechnet. Der Stadtrat reagiert auf diese Entwicklung unter anderem mit der Gesamtsanierung und Erweiterung der Schulanlage Littau Dorf. Der Grosse Stadtrat hat 2019 einen Kredit von 2,65 Millionen Franken für die Durchführung eines offenen Projektwettbewerbs für Architekten, Landschaftsarchitekten und Bauingenieure sowie die Planung eines Bauprojekts bewilligt. Die Schulanlage Littau Dorf ist nicht nur für die Schule, sondern auch fürs Quartier ein zentraler Ort. Damit sie weiterhin ein Identifikationsort bleibt, ist die Stadt neue Wege gegangen. Noch bevor die Planung gestartet wurde, wurden Schülerinnen und Schüler, die Lehr- und Betreuungspersonen sowie die Bevölkerung einbezogen. An Workshops konnten sie ihre Anliegen und Wünsche für das sanierte und erweiterte Schulhaus einbringen. Die Resultate wurden in den Anforderungskatalog des Architekturwettbewerbs integriert.

Insgesamt wurden 38 Projektvorschläge eingereicht. Im Juli 2020 hat die Jury das Projekt «Lucky Luke und die Daltons» des Planerteams Jäger Charpié Architekten GmbH, Emmenbrücke, Berchtold, Lenzin Landschaftsarchitekten, Zürich/Basel, sowie Studer Partner AG, Neuenkirch, als Sieger erkoren.

Keine Provisorien geplant

Die Projektsieger setzen ausschliesslich auf Holzbauweise in Kombination mit Bauteilen aus Stahlbeton und legen mit dem hohen Holzanteil die Grundlage für eine ökologisch nachhaltige Ausführung. Zudem wird bei den Neubauten die energetische Vorgabe Minergie A-Eco erfüllt. Mit drei neuen Gebäuden wird das Schulareal den Lernenden einerseits eine leichte Orientierung und andererseits genügend Freiräume bieten. Die grosszügigen Freiräume ermöglichen zudem ein gutes Neben- und Miteinander schulischer und öffentlicher Nutzungen durch das Quartier. 

Das Siegerteam hat gemäss dem Stadtrat auch ein hohes Verständnis für die schulbetrieblichen Vorgaben. Ohne Provisorien und mit wenigen Beeinträchtigungen des Schulbetriebs werden zuerst die Dreifachturnhalle und das Betreuungshaus gebaut. Letzteres dient danach als Schulprovisorium während der Zeit, in der nach dem Rückbau der beiden Turnhallen der Klassentrakt C gebaut wird. Für die Gesamtsanierung und Erweiterung des Schulhauses Littau Dorf rechnet der Stadtrat zum heutigen Zeitpunkt mit Investitionskosten von 40 bis 50 Millionen Franken. Als Nächstes wird nun ein Bauprojekt ausgearbeitet. Über den Baukredit wird das Stimmvolk befinden. Läuft alles nach Plan, starten die Bauarbeiten ab 2023. Die Fertigstellung ist 2026 vorgesehen.

Neubau beim Schulhaus Rönnimoos

Ein weiteres Projekt ist beim Schulhaus Rönnimoos im Gange. Ein Neubau soll hier die Raumbedürfnisse der Schule für die nächsten 10 bis 15 Jahre abdecken. Zudem ist er ein Ersatz für das Schulhaus Grenzhof, dessen Sanierung sich nicht lohnt. Gleichzeitig soll eine Dreifachturnhalle gebaut werden. Für den dafür nötigen Architekturwettbewerb und die Planung eines Bauprojekts hat der Grosse Stadtrat 2017 einen Kredit von 2,46 Millionen Franken bewilligt. Im Juni 2020 hat die Jury das Projekt «Am Platz» des Planerteams Meyer Gadient Architekten AG, Luzern, und Raymond Vogel Landschaften AG, Zürich, zur Siegerin gekürt. 

Ziel des Stadtrates ist es nicht nur, die zwei Schulen Rönnimoos und Grenzhof zusammenzuführen, sondern auch ein starkes Zeichen für das Zusammenwachsen der ehemals zwei Gemeinden zu setzen. Die Anlage soll deshalb sowohl den Lernenden als auch der Quartierbevölkerung einen Bezugspunkt bieten. Dem wird das Siegerprojekt aus Sicht des Stadtrates gerecht. Es entwickelt sich aus einem zentralen Platz heraus und bietet aus allen Richtungen einen Zugang. Dieser «Rönnimoosplatz» ist zudem von einem Grüngürtel mit einem Spielplatz umgeben, was ein angenehmes Kommen und Verweilen ermöglicht und – aus Sicht des Stadtrates besonders erfreulich – die ideale Grundlage für einen ökologisch wertvollen Freiraum bietet. 

Hinsichtlich ökologischer Nachhaltigkeit ist das Projekt gemäss dem Stadtrat vorbildlich. Neben der ökologisch wertvollen Umgebung wird dank der konsequenten Holzbauweise die graue Energie minimiert und werden dank der ausreichenden Platzierung von Fotovoltaikanlagen die Verbrauchsenergiebilanzen reduziert. Der Stadtrat begrüsst es auch, dass bei einer späteren Sanierung des bestehenden Gebäudes die gleiche Aussenfassade gewählt werden soll wie bei den neuen Gebäuden. Er schliesst sich zudem dem Votum der Jury an, dass die Fassadenverkleidung aus vorgehängten, glasierten keramischen Platten vor allem bezüglich Ausdruck und Nachhaltigkeit überdacht werden muss.

Für die Erweiterung der Schulanlage Rönnimoos rechnet der Stadtrat zum heutigen Zeitpunkt mit Investitionskosten von 30 bis 35 Millionen Franken. Als Nächstes wird nun ein Bauprojekt ausgearbeitet. Über den Baukredit wird das Stimmvolk befinden. Läuft alles nach Plan, starten die Bauarbeiten ab 2023. Die Fertigstellung ist 2025 vorgesehen.

PD

Box - Ausstellungen der Projekte

Modelle und Pläne der 38 für den Architekturwettbewerb eingereichten Projektvorschläge für das Schulhaus Littau Dorf sowie der 31 Vorschläge für das Schulhaus Rönnimoos sind noch bis am 5. September jeweils in der Turnhalle der Schulhäuser ausgestellt.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 16 bis 19 Uhr; Samstag, 9 bis 12 Uhr; Sonntag, 14 bis 18 Uhr. Die Schutzmassnahmen sind einzuhalten. Schlussberichte der Jurys: www.roennimoos.stadtluzern.ch und www.stadtluzern.ch

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