Showdown Ende November

Die kantonale Verwaltung soll an den Seetalplatz ziehen. Finanzdirektor Reto Wyss präsentierte am Freitag die Botschaft. Das Volk entscheidet am 28. November über das 177,4-Millionen-Franken-Projekt.

Durch die Zentralisierung würde der Kanton jährlich 9 Millionen Franken sparen. Bilder: PD

Durch die Zentralisierung würde der Kanton jährlich 9 Millionen Franken sparen. Bilder: PD

So würde der Innenhof aussehen.

So würde der Innenhof aussehen.

1450 Mitarbeitende würden umziehen.

1450 Mitarbeitende würden umziehen.

Mit dem neuen Verwaltungsgebäude am Seetalplatz sollen die Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons ab 2026 eine zentrale Anlaufstelle haben. Am Freitag präsentierte Finanzdirektor Reto Wyss, zuständig für die kantonalen Hochbauten, zusammen mit dem Projektleiter Franz Müller die Volksbotschaft zum neuen kantonalen Verwaltungsgebäude. Die Luzerner Stimmbevölkerung befindet am 28. November über den Kredit von 177,4 Millionen Franken für dieses Neubauprojekt.

Für 1450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soll der Seetalplatz zum neuen Arbeitsort werden. Durch die Zentralisierung von 30 Standorten würde der Kanton Luzern wiederkehrend pro Jahr 9 Millionen Franken an Mietzins- und Betriebskosten sowie Kosten durch Synergieeffekte sparen. Im Gegenzug würden an attraktiven Lagen in Stadt und Agglomeration Luzern Wohnraum oder Büroflächen im Umfang von rund 250 Vierzimmerwohnungen frei. Der Luzerner Kantonsrat hat den Kredit von 177,4 Millionen Franken in der Juni-Session mit 104 Stimmen gegenüber einer Gegenstimme bei neun Enthaltungen bewilligt.

Dem neuen Verwaltungsgebäude ist eine jahrelange Planung vorausgegangen. Konkret: von der Idee bis zur Abstimmung rund ein Jahrzehnt. Die vier wichtigsten Vorteile haben sich im Laufe der Jahre nicht verändert und treffen noch heute 
zu: Der Neubau wäre von allen Teilen des Kantons her optimal erreichbar: per Bus, per Bahn, mit dem Auto, dem Velo oder zu Fuss. Er stünde der Bevölkerung als zentrale Anlaufstelle für zahlreiche Anliegen an die Verwaltung zur Verfügung. Kundinnen und Kunden fänden dort unter anderem das Passbüro, einen Polizeiposten, das Handelsregisteramt, das Amt für Migration, das Grundbuchamt Luzern Ost und die Dienststelle Steuern. In den Regionen wie Sursee, Willisau oder im Seetal wären sogenannte Hubs geplant.

 

80 Prozent aktuell zugemietet

Aktuell muss der Kanton Luzern 80 Prozent der Büroflächen für die Verwaltung bei Dritten zumieten, teils in zentra-
len teuren Liegenschaften. Das zentrale Verwaltungsgebäude würde mit einem Open-Space-Bürokonzept die Voraussetzung dafür schaffen, dass die Einheiten der Verwaltung einfacher als bisher departements- und fachübergreifend zusammenarbeiten könnten. Die heutigen Büros sind dafür räumlich weniger gut geeignet. 

 

Gestaffelter Einzug ab 2026

Der Luzerner Regierungsrat hat am 11. August 2020 über das Siegerprojekt des zweistufigen Gesamtleistungswettbewerbs informiert. Die Losinger Marazzi AG aus Luzern hat den Wettbewerb für sich entschieden und wird das Verwaltungsgebäude bei einem Ja an der Urne realisieren. Der Bezug des neuen kantonalen Verwaltungsgebäudes würde gestaffelt ab dem Jahr 2026 erfolgen.

PD

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