SCK will flexibel bleiben
Am Samstag ist der SC Kriens gegen Neuenburg Xamax in die Meisterschaft gestartet. Das Kader von Trainer Bruno Berner ist jünger geworden. Die Ziele sind jedoch dieselben geblieben.
Mit neun neuen Spielern hat der SC Kriens am Samstag zu Hause die dritte Saison in der zweithöchsten Liga in Angriff genommen. Gekommen sind vor allem jüngere Spieler. Torwart Rafael Zbinden ist mit 25 Jahren der Älteste der Zuzüge. Nach den Abgängen von Spielern wie Nico Siegrist (29), Manuel Fäh (27) und Marco Wiget (29) liegt das Durchschnittsalter nun etwa bei 23 Jahren. Die Ziele des Sportclubs sind dieselben geblieben. «Wir wollen möglichst schnell nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben», erklärt Thomas Tobler, Mediensprecher und Marketingleiter des Vereins. Unter anderem mit hungrigen Spielern, die beim SC Kriens den nächsten Schritt machen wollen, soll dies gelingen.
Viele sind nur geliehen
Sportchef Bruno Galliker hatte bereits vor Ende der letzten Saison gesagt, dass es schwierig sei, ein Team zusammenzustellen, wenn nicht klar sei, welche finanziellen Mittel zur Verfügung stehen würden. Denn der SC Kriens muss mit viel weniger Zuschauereinnahmen auskommen als normalerweise. Was auffällt: Viele Neuzuzüge wurden lediglich von ihren Stammklubs ausgeliehen. Baba Souare und Amel Rustemoski (beide GC), Robin Busset (Servette), Izer Aliu (FCZ) und David Mistrafovic (FCL) sollen beim SC Kriens alle Spielpraxis holen und sich weiterentwickeln. Thomas Tobler betont zwar, dass der SC Kriens auch in den vergangenen Meisterschaften mehrere Spieler ausgeliehen habe, tatsächlich seien es aber nun ein bis zwei Akteure mehr. Zu unterstreichen sei zusätzlich, dass die Vereine bezüglich der Transfers in diesem Sommer allgemein relativ zurückhaltend geblieben seien. Von den Neuen haben bei Kriens lediglich Torwart Rafael Zbinden, Verteidiger Elia Allessandrini, Mittelfeldspieler Liridon Mulaj sowie die beiden Stürmer Progon Maloku und Ibrahim Dieng einen Vertrag erhalten.
Immer noch unklar ist, ob Asumah Abubakar, der vergangene Saison 15 Tore für den SC Kriens erzielte, im Kleinfeld bleiben wird. Während der letzten Monate waren Gerüchte aufgekommen, der FC Zürich hätte Interesse am 23-jährigen Portugiesen.
Das Kaderbudget wurde auf diese Saison hin reduziert, um wie viel, wird nicht kommuniziert. Sportchef Bruno Galliker hat vor dieser Saison denn auch grossen Respekt. «Betrachtet man die Budgets der anderen Vereine, liegen wir weiterhin im hinteren Teil», sagt er. Also gilt es auch mit den geliehenen Akteuren die Trumpfkarte zu ziehen, mit der die Mannschaft bereits gegen Ende Saison trotz einer langen Verletztenliste mit den Besten mithalten konnte: mit Kampf und Leidenschaft Punkte zu ergattern, die auf dem Papier eher an die gegnerische Mannschaft gehen würden.
Kanton und SCK informieren am Mittwoch
Neben dem Feld bereitet sich der SC Kriens auf die neuen Schutzbestimmungen vom Bund vor. Ab dem 1. Oktober sind Spiele mit mehr als 1000 Personen im Publikum grundsätzlich wieder erlaubt, allerdings dürfen nur Sitzplätze genutzt werden. Das Problem in Kriens: Mit gerade mal 850 Sitzplätzen hat das Kleinfeld einen der grössten Anteile an Stehplätzen der ganzen Liga. Klar ist, dass der Club kaum das finanzielle Risiko in Kauf nehmen wird, um eine temporäre Tribüne aufzubauen. Kommt hinzu, dass der Verein, falls diese Tribüne länger zum Einsatz kommen würde, ein Baugesuch einreichen müsste.
Eine weitere Möglichkeit wäre, die Stehrampe zu Sitzplätzen umzufunktionieren, also den Beton zu nummerieren. «Wir ziehen sicher alle Möglichkeiten in Betracht», sagt Thomas Tobler. Würde sich der Club auf die vorhandenen Sitzplätze beschränken, die zu zwei Dritteln besetzt sein dürfen, könnten maximal 560 Personen ein Heimspiel verfolgen. So würden dem Verein im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich rund 800 Zuschauerinnen und Zuschauer fehlen. Am Mittwoch wird der SCK gemeinsam mit dem Kanton Luzern an einer Pressekonferenz über das weitere Vorgehen informieren.
Marcel Habegger