Schnuppertag im Tourismus

Die Stadt, der See, die Berge und jetzt die Karriere: Luzern Tourismus lancierte dieses Jahr zum ersten Mal das Projekt «Tourismus macht Schule» und öffnete seine Türen für die Oberstufe Utenberg.

Die Schüler:innen durften die Mitarbeitenden an diesem Morgen mit Fragen löchern.

Die Schüler:innen durften die Mitarbeitenden an diesem Morgen mit Fragen löchern.

Beim Kreuzworträtsel konnten die Schüler:innen ihr Wissen testen. Bilder: Pawel Streit

Beim Kreuzworträtsel konnten die Schüler:innen ihr Wissen testen. Bilder: Pawel Streit

Am Donnerstagmorgen begann die Schule für die Schüler:innen des Schulhauses Utenberg nicht wie gewohnt im Klassenzimmer, sondern am Bahnhof Luzern in der Tourist Information.

Die Dreizehn- bis Fünfzehnjährigen sollten die Möglichkeit kriegen, in die Tourismusbranche reinzuschnuppern und Berufe rund um den Tourismus in Luzern kennen zu lernen.

Fünf Betriebe wurden an diesem Morgen parallel besucht, dazu gehörten: die Pilatus-Bahnen, das Verkehrshaus, die Schifffahrtsgesellschaft (SGV), das Ameron Luzern Hotel Flora und Luzern Tourismus. Die Jugendlichen entschieden sich vorab, für welche Berufsfelder sie sich interessierten, und wurden entsprechend eingeteilt.

 

Ein Blick hinter die Kulissen

Die Begrüssung in der Tourist Information fand durch Tourismusdirektor Marcel Perren persönlich statt. Er erklärte den Schüler:innen wichtigste Fakten rund um den Tourismus in Luzern und Umgebung. Zum Mitmachen bewegt wurden sie durch die Einstiegsfrage: «Aus welchem Land stammen wohl die meisten Besucher:innen der Stadt Luzern?» Wenn Sie jetzt auf die Schweizer:innen getippt haben, liegen Sie goldrichtig. Nach der Einführung teilte sich die Klasse in zwei Gruppen auf. Die Gruppen besuchten erst das Backoffice der Tourist Information und dann das Headoffice von Luzern Tourismus und umgekehrt. Die Mitarbeiter des Backoffices stellten ihre Tätigkeit in verschiedenen Abteilungen des Callcenters, der Stadtführungen, der Hotelreservationen und der Gästeberatung am Schalter vor. Im Headoffice wiederum gaben die Marketing- und Kommunikationsexpert:innen Einblick in ihren Alltag.

 

Vielseitige Möglichkeiten

Die Tourismusbranche ist eine sehr vielfältige Branche, da sie nicht nur Menschen der unterschiedlichsten Werdegänge miteinander vereint, sondern auch branchenübergreifend relevant ist. «Vom Tourismus profitiert beispielsweise indirekt der Detailhandel», so Marcel Perren.

Sich vorstellen, im Bereich Tourismus zu arbeiten, können es die meisten aus dem Schulhaus Utenberg, ganz besonders Sharazed. Sie sagt: «Mir gefällt es, Menschen zu helfen und mit ihnen zu arbeiten. Ausserdem mag ich es, dass man mit verschiedenen Sprachen in Kontakt kommt.» Bevor es an diesem Morgen zu einem Ortswechsel kam, wurde zum Abschluss ein Kreuzworträtsel zu den besprochenen Themen gelöst.

Der Berufseinstieg in die Tourismusbranche ist typischerweise durch eine Ausbildung als Hotelfachperson, Restaurationsfachperson oder gar kaufmännische:r Angestellte:r möglich. Die Jugendlichen erfuhren, dass durch diverse Quereinstiegsmöglichkeiten und Studiengänge im Bereich Tourismus ebenfalls eine Karriere im Tourismus denkbar wäre. Der momentane Fachkräftemangel, der vor allem in der Hotellerie zu spüren ist, macht dem Tourismus zu schaffen, dem soll durch dieses Projekt entgegengewirkt werden.

 

Ursprung der Idee 

Das Projekt kam in Zusammenarbeit mit der Volksschule der Stadt Luzern zustande, die vorgängig nach Inhalten im Bereich Tourismus anfragte. Sibylle Gerardi, Leiterin Unternehmenskommunikation, erklärt: «Wir haben daraufhin die Initiative ergriffen und sechs Schulhäusern der Stadt Luzern vorgeschlagen, an diesem Projekt teilzunehmen, und konnten nun mit unseren vier Partnerfirmen eine erste Durchführung starten.» Aufgrund der Pandemie verzögerte sich die Umsetzung um gut zwei Jahre, denn die Tourismusbranche hat unter Corona stark gelitten. Allgemein hat man auch Veränderungen im Bereich der Sprachen festgestellt, die hier essenziell sind. Es bestand eine höhere Nachfrage an Personal mit Französischkenntnissen, da viele Touristen aus der Romandie den Weg nach Luzern gefunden haben. Nicht alle Schüler:innen waren begeistert von der französischen Sprache, so auch Til. Ihm würde Englisch besser liegen, und auch in der Berufswahl schien er noch unschlüssig zu sein. Zur Arbeit in der Tourist Information meinte er: «Ich würde lieber draussen arbeiten als im Büro.» Das klingt doch nach einem potenziellen zukünftigen Stadtführer? 

So endete auch der ereignisreiche Morgen mit einer Stadtführung durch Luzern und mit vielen neuen Eindrücken zum Thema Tourismus. «Wir sind sehr zufrieden mit dem Pilotversuch, das Projekt ‹Tourismus macht Schule› wird auf jeden Fall weiterbestehen und ausgebaut», so Cyrill Zemp, Projektleiter Kommunikation bei Luzern Tourismus, der das Programm koordiniert hat und auf einen gelungenen Morgen zurückblickt.

Tiffany Sigg

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