Reaktion auf Personalmangel

Einige Restaurants und Hotels können ihren Betrieb wegen Personalmangels nur beschränkt führen. Mit Blick auf die bevorstehende Hochsaison haben deren Verbände entsprechend reagiert.

Mit Schnellkursen wollen die Verbände dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Bild: Symbolbild

Weil während des Lockdowns die Restaurants und Hotels ihre Betriebe schliessen mussten, sind zahlreiche Mitarbeitende in ihre Heimat gereist oder haben die Branche gewechselt. Viele von ihnen sind nach den Lockerungen nicht mehr in ihre frühere Branche zurückgekehrt, weshalb nun einigen Betrieben Mitarbeitende fehlen.

Gastro Luzern und Luzern Hotels haben verschiedene Massnahmen gegen den Fachkräftemangel initiiert, unter anderem auch einen zweitägigen Kurs für Gastrobranche-Quer- und -Wiedereinsteiger. Damit wollen die Verbände den Betrieben unter die Arme greifen und potenzielle Mitarbeiter für die Branche begeistern.  Conrad Meier, Präsident von Luzern Hotels, betont aber: «Die Schnellkurse können nicht eine zwei- oder dreijährige Ausbildung ersetzen», so der Präsident von Luzern Hotels. Das sollen sie auch gar nicht. Vielmehr wollen die Verbände Personen, die noch nie oder schon lange nicht mehr im Gastrogewerbe tätig gewesen sind, dabei unterstützen, sich in einem Gastrobetrieb zu bewerben. Die Kurse sollen helfen, eine Hemmschwelle abzubauen. «Es ist eine Schnellbleiche, die stetige Weiterbildung würde dann in den einzelnen Betrieben geschehen», erklärt Meier. Angeboten werden zwei Kurse: Am 16. und 17. Februar findet der Kurs für Gastroneulinge statt. Im zwei- bis dreistündigen Kurs werden den Teilnehmenden unter anderem Tipps im Umgang mit dem Gast gegeben, die wichtigsten Regeln bei einem Bankett aufgezeigt und Themen wie Hygiene behandelt. Am 10. und 17. März wird der Kurs für Wiedereinsteiger:innen folgen. Das Spezielle am Angebot ist: Die Kurse sind kostenlos.

 

Willkommen sind fast alle

Ansprechen wollen die Verbände alle, die motiviert sind, im Gastrobereich zu arbeiten. «Willkommen sind alle Erwachsenen, die sich neu orientieren wollen – von Studierenden über 50-Jährige bis zu Väter und Mütter, die nach einer Auszeit wieder ins Berufsleben einsteigen möchten», präzisiert Meier. Wichtig seien die Motivation und die Freude am Umgang mit Menschen. Die Nachfrage nach dem Angebot ist gross, die ersten Kurse sind bereits ausgebucht, und neue Kursdaten werden in den kommenden Tagen kommuniziert werden. «Aktuell ist ein Personalmangel vorhanden, und wir gehen davon aus, dass dieser Mangel länger vorhanden sein wird, also wollen wir etwas tun», sagt er zur Motivation der beiden Verbände. Im Kanton Zürich geht Hotellerie Suisse sogar noch einen Schritt weiter und bietet im Rahmen eines Pilotprojekts sechsmonatige Ausbildungen in der Küche und der Réception an. «Wenn das Projekt in Zürich erfolgreich ist, können wir uns durchaus vorstellen, dies auch in Luzern zu versuchen.»

Marcel Habegger

Weitere Artikel zu «Region», die sie interessieren könnten

Region26.02.2024

Adieu, «Anzeiger Luzern»

Vom englischen Königshaus, von einem Podium unter Polizeischutz, Weltstars wie Anne-Sophie Mutter oder Joss Stone bis zum «falschen» Barenboim: Nach vielen…
Stadt Luzern: besseres Rechnungsergebnis
Region26.02.2024

Stadt Luzern: besseres Rechnungsergebnis

Für das Jahr 2023 verzeichnet die Stadt Luzern einen Gewinn von 80 Mio. Franken, obwohl ein Verlust von 31,2 Mio. Franken budgetiert war.
Tourismus Luzern: fast komplette Erholung
Region26.02.2024

Tourismus Luzern: fast komplette Erholung

In der Stadt Luzern haben im Jahr 2023 20,8 Prozent mehr Gäste übernachtet als im Vorjahr und 3,9 Prozent weniger als 2019.