Preise steigen deutlich an

Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist ungebrochen gross. Dies geht aus der jährlich von der LUKB und der Wüest Partner AG erarbeiteten Studie «Luzerner Immobilienmarkt 2022» hervor.

Die Preise für Eigentumswohnungen, hier die Überbauung Feldbreite in Emmen, sind im Jahr 2021 gestiegen. Bild: Pius Amrein / «Luzerner Zeitung

Die Coronapandemie und die bis anhin günstigen Hypothekarzinsen befeuern das Bedürfnis nach Wohneigentum im Kanton Luzern weiter. Die äusserst grosse Nachfrage und das knappe Angebot treiben die hiesigen Kaufpreise für Eigentumswohnungen in die Höhe: Mittelgrosse Eigentumswohnungen verzeichneten im Jahr 2021 einen durchschnittlichen Preisanstieg von 4,8 Prozent, gehobene Eigentumswohnungen an guter Lage und mit einer Wohnfläche von mindestens 150 Quadratmetern gar einen Anstieg von 8,4 Prozent. Grund ist die tiefe Neubautätigkeit – vor allem in der Stadt Luzern und den umliegenden Agglomerationsgemeinden sowie am Sempachersee und im Seetal. Das aktuell bewilligte Investitionsvolumen für Eigentumswohnungen liegt 20 Prozent unter dem Volumen des Vorjahres. Die Studie rechnet folglich auch für 2022 mit steigenden Preisen im Segment mit Eigentumswohnungen.

 

Einfamilienhäuser + 10 Prozent

Noch eindrücklicher ist der Preisanstieg bei den Einfamilienhäusern: Im vierten Quartal 2021 lag der Verkaufspreis für ein Haus mit durchschnittlicher Qualität um mehr als 10 Prozent über dem Vorjahreswert. Damit entwickelten sich die Preise im Kanton Luzern schneller als im landesweiten Durchschnitt (+8,3 Prozent) und erreichten neue Höchststände. Grund für die Preissteigerung ist auch in diesem Segment eine sehr intensive Nachfrage nach hoher Wohnqualität, kombiniert mit einem grösseren Platzbedarf. Aktuell entfallen im kantonalen Durchschnitt auf jedes inserierte Einfamilienhaus 16 Suchabos. Das ist viermal höher als im schweizerischen Mittel. Die zum Verkauf stehenden Einfamilienhäuser bleiben rar, weil in den letzten Jahren das bestehende Bauland für Neubauten vor allem für Mehrfamilienhäuser genutzt wurde, was den Investoren eine höhere Rentabilität ermöglichte. Im Luzerner Einfamilienhausmarkt rechnet die Studie weiter mit einer Preissteigerung.

 

Positiv für die Mieter:innen

Die Suchabos nach Mietwohnungen im Kanton Luzern lagen im Januar 2022 um 11 Prozent über dem Vorjahresniveau. Hauptursache für den steigenden Wohnungsbedarf ist die starke Nettozuwanderung. Aber auch der wachsende Anteil an Ein- und Zweipersonenhaushalten sowie eine sinkende Belegungsdichte pro Wohnung führen zu einer starken Nachfrage nach Wohnungen, vor allem in den Luzerner Agglomerationsgemeinden, der Region Sursee und im Seetal. Weiterhin stehen die Mieten der inserierten Wohnungen unter Druck: Im vierten Quartal 2021 lagen diese im Kanton Luzern um 3,1 Prozent tiefer als im Vorjahr und auch tiefer im Vergleich zu den Angebotsmieten in der ganzen Schweiz (–2,6 Prozent). Die Studie geht davon aus, dass der Luzerner Mietwohnungsmarkt infolge der geplanten Investitionen in Renditeobjekte mieterfreundlich bleiben wird.

PD

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