Positive Bilanz der Kooperation

Seit gut einem Jahr arbeiten in der Berufsbildung mehrere Luzerner Gemeinden zusammen, um bei Schüler:innen bei der Lehrstellensuche vermehrt auf den Radar zu rücken. Die erste Bilanz fällt positiv aus.

22 000 Jugendliche informierten sich im November an der Zebi über das Ausbildungsangebot. Zahlreiche machten auch bei LUnited halt. Bild: PD

Auf der Hitliste der potenziellen Lehrbetriebe stehen die Gemeindeverwaltungen bei Jugendlichen nicht immer zuoberst. Um dies zu ändern, haben mehrere Gemeinden im Dezember 2020 den Verein LUnited ins Leben gerufen. Auf der LUnited-Website präsentieren die Gemeinden ihr Lehrstellenangebot und die Ansprechpersonen. Die Plattform vernetzt zurzeit 14 Gemeinden mit rund 150 Lehrstellen in 13 Lehrberufen.

Bei den Swiss HR Awards hat LUnited in der Kategorie Ausbildung und Entwicklung den guten 2. Platz erreicht. Dies hat dem Projekt zusätzlichen Schub verliehen. Die Zusammenarbeit unter den Gemeinden hat sich auch sonst verstärkt. Die Gemeinden bieten sowohl den Lernenden als auch den Berufs- und Praxisbildenden gemeinsame Seminare an, zum Beispiel ein Lerntechnikseminar oder ein Seminar zur Auftrittskompetenz. Im Sommer wird erstmals eine Lernende für einen Teil ihrer Ausbildung in eine andere Gemeinde wechseln. «Weitere Themen auf der Agenda für die kommende Generalversammlung sind eine gemeinsame Mediamatiker-Ausbildung sowie das Anbieten eines Lernendenlagers», sagt Steffen Trindler, Leiter Fachstelle Berufsbildung bei der Stadt Luzern und Präsident des Vereins LUnited. 

 

Zebi-Auftritt ebenfalls ein Erfolg

Erstmals waren die Gemeinden an der Zentralschweizer Bildungsmesse Zebi gemeinsam vertreten. In früheren Jahren war ein Auftritt aus Ressourcengründen nicht möglich. «Wir durften über 1500 Besucher:innen an unserem Stand begrüssen und sind sehr zufrieden. Das verbindende Glied, die LUnited-Website, zeigte gerade über die Messetage einen deutlichen Anstieg der Besucherzahlen», freut sich Trindler. Auch Alexandra Rapelli, Personalleiterin bei der Gemeinde Horw, ist mit der bisherigen Zusammenarbeit zufrieden. «Viele Personen haben an der Zebi zum ersten Mal realisiert, wie viele Lehrstellen die Gemeinden und die Stadt zusammen generieren. Ich denke schon, dass wir so in den Fokus der Eltern rücken», erklärt sie. 

 

Noch nicht alle Stellen besetzt

Trotz der neuen Plattform sind noch nicht alle Lehrstellen der 14 Gemeinden belegt. Für den Sommer ist beispielsweise bei der Gemeinde Horw noch die Lehrstelle Fachfrau/-mann Betriebsunterhalt, Fachrichtung Hausdienst, frei. Bei der Stadt Luzern gilt es noch einige Lehrstellen der handwerklichen Berufe zu belegen. «In Berufen, welche nicht sofort mit der öffentlichen Verwaltung in Verbindung gebracht werden, erhalten wir nur vereinzelte Bewerbungen», bedauert Steffen Trindler. So beispielsweise bei der Lehrstelle Strassentransportfachmann/-frau oder Motorgerätemechaniker/-in. «Wir erhoffen uns von LUnited, dass wir gerade in diesen Berufen mehr Aufmerksamkeit erhalten», erklärt der Personalleiter.

Marcel Habegger

Mehr Infos über die offenen Lehrstellen bei den 14 Gemeinden auf www.lunited.ch.

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