Pandemie hinterlässt tiefe Spuren beim Luks
Pandemiebedingt fällt der Ertrag des Luzerner Kantonsspitals im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent tiefer aus. Das Luks verzeichnet einen Verlust von 53 Millionen Franken.
Das Pandemiejahr 2020 stellte das Luks vor grosse und immer wieder neue Herausforderungen. So mussten im Frühling aufgrund des Operationsverbots und im Herbst wegen der hohen Zahl von mit Covid-19 hospitalisierten Personen viele Eingriffe verschoben und der Operationsbetrieb stark reduziert werden. Nur so stand genügend Fachpersonal für die Betreuung der Patientinnen und Patienten auf den Corona-Stationen und den Intensivstationen bereit. Dies wirkte sich negativ sowohl auf die Anzahl stationärer Fälle als auch auf die ambulanten Patientenkontakte aus. Entsprechend fällt der Ertrag im Jahr 2020 mit 933,3 Millionen Franken im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent tiefer aus. Dies berichteten die Verantwortlichen an einer Medienkonferenz vom letzten Donnerstag. Gleichzeitig nahm der Betriebsaufwand aufgrund der nötigen organisatorischen Anpassungen um 3,9 Prozent auf 931,2 Millionen zu. So beträgt der Umsatzverlust alleine in der ersten Pandemiewelle gut 40 Millionen Franken. Zudem schlagen sich auch Einmaleffekte wie Rückstellungen für die Pensionskasse und Dienstaltersgeschenke auf das Ergebnis nieder. Unter dem Strich erreichte der auszuweisende Verlust 2020 einen Umfang von 53,2 Millionen Franken.
Möglichkeiten wären eingeschränkt
«Die Pandemie hinterlässt tiefe Spuren im Jahresabschluss. Wir begrüssen daher das Bekenntnis der Luzerner Regierung, die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie finanziell abzufedern», betont Dr. Ulrich Fricker, Präsident des Spitalrats. Müsste das Luks die negativen Finanzfolgen vollumfänglich selber tragen, wäre die Investitionsfähigkeit stark beeinträchtigt, und dringend anstehende Bauprojekte müssten aufgeschoben werden. Aufgrund der hohen Anforderungen an die medizinische Versorgung und Infrastruktur sind diese aber dringend: So müssen in den kommenden zwei Jahrzehnten insgesamt rund 1,8 Milliarden Franken, davon rund eine Milliarde in Neubauten an allen Standorten in Luzern, Sursee und Wolhusen, investiert werden.
Über 1100 Covid-Patienten
Neben den finanziellen Folgen war 2020 insbesondere für die Mitarbeitenden ein enorm belastendes Jahr. Was sie für einen grossen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie geleistet haben, zeigt folgende Zahl eindrücklich: Im Luks wurden innerhalb eines Jahres über 1100 Patientinnen und Patienten aufgrund einer Covid-19-Infektion parallel zum normalen Spitalbetrieb behandelt. Das Luks hatte aufgrund von Covid-19 100 Todesfälle zu beklagen. Im Jahr 2020 wurden die mehr als 35 000 Corona-Tests grösstenteils über das digitale Patientenportal «Mein Luks» organisiert. Das Portal wird mittlerweile von über 50 000 Personen genutzt.
Nachdem die Prioritäten im Jahr 2020 darauf ausgelegt waren, den Spitalbetrieb auf die Bewältigung von zwei Ansteckungswellen auszurichten, bleibt Covid-19 auch 2021 präsent. Neben diesen Covid-19-bedingten Herausforderungen steht das Jahr 2021 für das Luks im Zeichen der Umwandlung von einer öffentlich-rechtlichen Anstalt in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft. Diese ebnet den Weg für den Zusammenschluss mit dem Kantonsspital Nidwalden zur neuen Luks- Gruppe per 1. Juli.
PD