Nur das schöne Wetter fehlt
Die Skigebiete der Region dürfen sich bereits seit Anfang Dezember über gute Schneeverhältnisse freuen. Während einige noch abgewartet haben, ist die Saison in Sörenberg und in Engelberg bereits eröffnet.
Engelberg ist bekannt für seine lange Wintersaison. Auch diese Saison ist der Betrieb bereits seit Herbst geöffnet und wird je nach Verhältnissen bis in den Mai andauern. «Wir hatten bereits gute Besucher:innenzahlen, obwohl der Schneefall bis vor zehn Tagen unterdurchschnittlich tief war», erklärt der Marketingleiter der Titlis-Bahnen Urs Egli. Danach war der Schneefall aber umso intensiver. «Wir haben innerhalb von 24 Stunden über einen halben Meter Schnee erhalten», so Egli. In der letzten Woche wurden die Schneeverhältnisse nochmals besser.
Frühe Öffnung nicht belohnt
Aufgrund des starken Schneefalls haben sich auch die Verantwortlichen in Sörenberg dafür entschieden, die Wintersaison bereits am vergangenen Wochenende zu eröffnen. Die offizielle Eröffnung wäre erst nächsten Samstag geplant gewesen. «Die aktuellen Schneeverhältnisse, der sehr gut verlaufende Saisonkartenverkauf und das spürbare Bedürfnis unserer treuen Gäste nach Bewegung in der Natur haben uns dazu bewogen», erklärt Direktor René Koller den Entscheid. Konkret wurden in Sörenberg bisher gut 15 Prozent mehr
Saisonkarten verkauft als im Vorjahr. Im 5-Jahre-Vergleich ist es eine Zunahme von 5 Prozent. Wetterbedingt wurden die Verantwortlichen am Wochenende jedoch für ihren Entscheid nicht ganz belohnt. Die nächste Gelegenheit bietet sich morgen Mittwoch.
Auch auf der Melchsee-Frutt lagen bereits vor dem Wochenende 80 bis 140 Zentimeter Schnee. Die letzten Tage kam nochmals bis zu einem halben Meter hinzu. Trotz des ungewöhnlich starken Schneefalls Anfang Dezember haben sich hier die Verantwortlichen gegen eine Öffnung am letzten Wochenende entschieden. «Wir wollten uns noch etwas Zeit lassen und dafür eine perfekte Unterlage schaffen», erklärt Geschäftsführer Daniel Dommann. Auch auf der Melchsee-Frutt ist man bisher mit dem Saisonkartenverkauf zufrieden. Im Vergleich zum Vorjahr lief er rund 10 Prozent besser, im langjährigen Mittelwert 5 bis 7 Prozent. Geschäftsführer Daniel Dommann begründet die guten Verkaufszahlen ähnlich wie René Koller in Sörenberg: «Die Gäste haben wieder vermehrt ein Bedürfnis, sich im Freien zu bewegen, und haben gesehen, dass unser Schutzkonzept letzte Saison funktioniert hat.»
Auf der Klewenalp hat man, wegen der schlechten Wettervorhersagen, auf eine vorzeitige Saisoneröffnung verzichtet. Ob die Bahnen an Mariä Empfängnis morgen Mittwoch geöffnet haben, soll heute Dienstag entschieden werden.
Dynamische Preise in Engelberg
Nach Andermatt hat Engelberg auf diese Saison hin als zweite Skidestination der Region ein dynamisches Preismodell bei den Tageskarten eingeführt. Die Titlis-Bahnen wollen so lange Warteschlangen an der Talstationen verhindern und Gäste belohnen, die ihr Ticket bereits frühzeitig online kaufen. Der Marketingverantwortliche Urs Egli verrät die Preisspanne nicht, verspricht aber: «Eine Tageskarte wird bei uns nicht 90 Franken kosten», und stellt damit klar, dass in Engelberg nie Preise wie beispielsweise in St. Moritz gelten werden, wo im letzten Jahr über die Feiertage Tageskarten über 100 Franken gekostet hatten. Zwei Beispiele, wie sich die Preise in Engelberg entwickelten: Für eine Skitageskarte am Mittwoch, 22. November, bezahlte der Kunde oder die Kundin zehn Tage zuvor 56.50 Franken, fünf Tage vor dem gewünschten Datum waren es 63 Franken, am 22. November dann 68.50, also 50 Rappen teurer als der Fixpreis 68 Franken der letzten Saison.
Am 27. November, einem Samstag, war der Preis zehn Tage davor 59.50, am gewünschten Tag war er mit 71 Franken 3 Franken teurer als der Tageskartenpreis im letzten Jahr. «Wir können so sowohl bei den Bahnen wie auch bei den Restaurationsbetrieben unser Personal besser einplanen», sagt Urs Egli. Darauf zu hoffen, dass der Preis nochmals fallen wird, macht gemäss Egli keinen Sinn: «Der Preis wird, je näher der gewünschte Tag rückt, steigen, fallen wird er nie», stellt Egli klar.
Gemäss René Koller der Sörenberg-Bahnen ist eine Einführung von dynamischen Preisen in der nächsten Saison auch bei ihnen möglich, ein definitiver Entscheid ist aber noch nicht gefallen.
Marcel Habegger