Neue Verwaltung: pro Jahr 9 Millionen sparen
Der Kanton plant am Seetalplatz ein zentrales Verwaltungsgebäude. Das Parlament behandelt den Baukredit im Mai, das Volk im November.
In das neue Verwaltungsgebäude am Seetalplatz sollen 30 Organisationseinheiten der kantonalen Verwaltung und ein Grossteil der Departementssekretariate einziehen. Der Regierungsrat hat die Botschaft, mit der er dem Kantonsrat den Sonderkredit von 177,4 Millionen Franken für den Neubau beantragt, jetzt veröffentlicht. Voraussichtlich im November wird die Luzerner Stimmbevölkerung über die Vorlage befinden.
Dem Projekt ist eine jahrelange Planung vorausgegangen, mit der die vier wesentlichen Vorteile des zentralen Verwaltungsgebäudes konkretisiert wurden: Derzeit muss der Kanton Luzern 80 Prozent der Büroflächen für die Verwaltung bei Dritten zumieten, teils in zentralen hochpreisigen Liegenschaften. Durch den Wegfall dieser Zumietungen werden jährlich wiederkehrende Einsparungen von rund 9 Millionen Franken erzielt (Miet- und Betriebskosten). Diese Mittel können künftig für andere Zwecke verwendet werden. Zudem werden die bisherigen Büroflächen an attraktiven Zentrumslagen für neue, private Nutzungen frei. Ihr Umfang entspricht 250 Vierzimmerwohnungen (38 000 Quadratmeter). Davon profitieren die Bevölkerung und die Wirtschaft im städtischen Raum.
Weiter ist das zentrale Verwaltungsgebäude mit einem Open-Space-Bürokonzept die Voraussetzung dafür, dass die Einheiten der Verwaltung einfacher als bisher departements- und fachübergreifend zusammenarbeiten können. Die heutigen, teils jahrhundertealten Büros sind dafür räumlich nicht geeignet. Flexible, unbürokratische Arbeitsweisen fördern die Qualität der Verwaltungsleistungen. Nicht zuletzt ist der Neubau am Seetalplatz von allen Teilen des Kantons her optimal erreichbar: per Bus, Bahn, mit dem Auto, dem Velo oder zu Fuss.
Er steht der Bevölkerung als zentrale Anlaufstelle für zahlreiche Anliegen an die Verwaltung zur Verfügung. Kundinnen und Kunden finden dort unter anderem das Passbüro, einen Polizeiposten, das Handelsregisteramt, das Amt für Migration, das Grundbuchamt Luzern Ost und die Dienststelle Steuern.
Der Regierungsrat hat am 11. August 2020 über das Siegerprojekt des zweistufigen Gesamtleistungswettbewerbs informiert. Losinger Marazzi AG aus Luzern hat die Anforderungen am besten erfüllt und wird das kantonale Verwaltungsgebäude realisieren. Die einmaligen Investitionskosten betragen 177,4 Millionen Franken. Darin inbegriffen ist die Erstellung von Mietflächen, Wohnungen und Polizeiposten. Über den entsprechenden Sonderkredit wird der Kantonsrat in der kommenden Mai-Session befinden. Das letzte Wort hat im Herbst das Luzerner Stimmvolk. Der Bezug des zentralen Verwaltungsgebäudes erfolgt gestaffelt voraussichtlich im Jahr 2026.
PD