Mit Masken zur Schule

Das neue Schuljahr wird für Schülerinnen und Schüler im Gymnasium oder in der Berufsschule anders starten als sonst, denn der Kanton Luzern führt als erster Kanton nach den Sommerferien die Maskenpflicht ein.

Nach den Sommerferien gilt auch bei der Kantonsschule Alpenquai Maskenpflicht. Bild: Nadia Schärli / «Luzerner Zeitung»

Ab dem kommenden Schuljahr müssen Schülerinnen und Schüler, die in Luzern ins Gymnasium oder in die Berufsschule gehen, eine Maske in die Schultasche packen. Die Maskenpflicht soll dabei auf dem ganzen Schulareal und auch während der Pause gelten.
Laut dem Bildungsdepartement Luzern wurde diese Entscheidung zur Maskenpflicht schon früh getroffen, da Schulen eine bestimmte Vorlaufzeit brauchen, um die entsprechenden logistischen und organisatorischen Vorkehrungen zu treffen. Die detaillierte Planung läuft nun in den Sommerferien. «Je nach Situation kann sich das Szenario bis zum Schulanfang wieder ändern. Wir beobachten die Fallzahlen und entscheiden im August das weitere Vorgehen, auch in Absprache mit dem Kantonsarzt», sagt Regula Huber, Leiterin Kommunikation des Bildungs- und Kulturdepartements Luzern.

Wieso der Kanton Luzern ausgerechnet diese Massnahme getroffen hat, ist, damit die Sicherheits- und Hygieneregeln des BAG weiterhin auch im Unterricht befolgt werden. «Grundsätzlich wollen wir an den Schulen den Präsenzunterricht wieder im Vollbetrieb halten und auch möglichst in dieser Form nach den Schulferien starten. Um die Gesundheit zu schützen, gilt entweder die Abstandsregel von 1,5 Metern oder eine generelle Maskenpflicht», erklärt Huber. Eine Ausnahme von der Maskenpflicht gibt es nur in Schulformen, bei denen die Abstandsregeln eingehalten werden können.
Bisher seien seitens der Lehrpersonen, Schüler und Eltern wenige Reaktionen zur Maskenpflicht eingetroffen, und wenn, dann seien die Lehrpersonen und Schulleitungen froh um die frühe Information, sagt Huber. «Wir appellieren bei der Umsetzung an den gesunden Menschenverstand und an das Verantwortungsbewusstsein – es geht schliesslich um die Eindämmung der Pandemie», fügt Huber hinzu. An Primar- und Sekundarschulen ist die Maskenpflicht derzeit noch kein Thema.


Beeinträchtigung der Leistung

Den ganzen Tag eine Maske zu tragen, ist für die meisten sehr ungewohnt. Laut dem Lehrerinnen- und Lehrerverband Luzern könnte die Maskenpflicht die Leistung der Schülerinnen und Schüler beeinträchtigen. «Wenn dem so wäre, müsse man Alternativen prüfen», sagt Huber dazu, «da wir jedoch mit Präsenzunterricht starten möchten und die Regelungen des Bundes weiterhin gelten, sind die Einhaltung des 1,5-Meter-Abstands und die Maskenpflicht das richtige Vorgehen.» Bei steigenden oder hohen Fallzahlen steige auch die Bereitschaft, Masken zu tragen. In verschiedenen Berufen wie im Medizinalbereich werde täglich mit Masken gearbeitet – warum solle das in den Schulen nicht möglich sein, fügt Huber hinzu.

Kanton übernimmt keine Kosten


Die Schüler und Eltern müssen für die Kosten selber aufkommen, den Lehrpersonen werden die Schutzmasken zur Verfügung gestellt. «Grundsätzlich sind die Schülerinnen und Schüler für ihr Schulmaterial verantwortlich. Dazu gehören – Stand heute – auch die Masken. In Härtefällen wird es sicher möglich sein, eine gute Lösung zu finden», sagt Huber. Die Juso Luzern fordert, dass der Kanton allen Schülern der Kantons- und Berufsschulen für die Unterrichtszeit kostenlos Masken zur Verfügung stellt. Die handelsüblichen Einwegmasken müssten regelmässig ausgewechselt werden, was bei einem Stückpreis von durchschnittlich 70 Rappen schnell ins Geld gehen könne. «Muss eine Familie, die sonst schon wenig Geld übrig hat, zusätzlich Masken für den Schulalltag ihrer Kinder bezahlen, wird die Pflicht schnell zu einer ernst zu nehmenden finanziellen Belastung», sagt Vizepräsident Severin Stalder.Die Maskenpflicht an den Gymnasien und Berufsschulen möchte der Kanton Luzern nur so lange wie notwendig durchsetzen.

Elma Softic

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