Marcel Schwerzmann tritt ab

Bildungs- und Kulturdirektor Marcel Schwerzmann kandidiert nicht für eine fünfte Legislatur.

Marcel Schwerzmann wurde 2007 in den Regierungsrat gewählt. Bild: PD

Neun Monate vor den Gesamterneuerungswahlen vom 2. April 2023 gibt Regierungsrat Marcel Schwerzmann seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur bekannt. Er will einer jüngeren Persönlichkeit Platz machen, die für Konsens, Themenvielfalt und Verlässlichkeit in der Politik einstehe, so Schwerzmann an der Medienkonferenz von Montag.

Finanzen als dominierendes Thema
Als Betriebswirtschafter und Steuerchef war Marcel Schwerzmann 2007 mit dem Anspruch angetreten, eine nachhaltige Finanzpolitik zu betreiben, um den Kanton Luzern als finanziell gesundes, handlungs- und wettbewerbsfähiges Staatswesen neu zu positionieren. Der Prozess habe sich für alle Luzerner:innen gelohnt, es sei dem Kanton in den letzten Jahren finanziell noch nie besser gegangen. Der Erfolg sei dem Kanton nicht in den Schoss gefallen, sondern musste mit teils unpopulären Sparmassnahmen verdient werden, so Schwerzmann in seinem Resümee.

Aufschwung des Kantons entscheidend mitgeprägt
Es gibt verschiedene Wettbewerbsindikatoren, bei welchen sich Luzern von der Schlussgruppe der Kantone ins Mittelfeld - und teilweise sogar an die Spitze - gearbeitet hat. Als weitere Indikatoren für die neue Stärke bezeichnet Marcel Schwerzmann die moderate Steuerbelastung und den massiven Schuldenabbau. Während der Schuldenberg im Jahr 2000 noch mehr als 2'534 Millionen Franken betrug, so waren es 2019 noch knapp 86 Millionen Franken bzw. heute ein Eigenkapital von 333 Millionen Franken. Seit der Halbierung der Unternehmenssteuern im Jahre 2012 konnten tausende neue Stellen geschaffen und zahlreiche Unternehmen angesiedelt werden. Die Steuerbelastung für natürliche Personen ist gesunken, die Steuererträge jedoch stark gestiegen. Die Steuerausfälle wurden inzwischen mehr als kompensiert. Dank dieser starken Ausgangslage hat der Kanton Luzern eine neue Handlungs- und Gestaltungsfreiheit gewonnen. Insbesondere ist inzwischen auch der Beweis erbracht, dass der Kanton Luzern von der Reduktion der Zahlungen aus dem NFA letztendlich profitiert.

«Das Bildungs- und Kulturdepartement bereitet Freude»
Nach dem Departementswechsel 2019 hat sich Marcel Schwerzmann schnell in das neue Aufgabengebiet eingearbeitet und sich als Gestalter engagiert. Der Stellenwert einer qualitativ hochstehenden Bildung war für Marcel Schwerzmann ein besonderes Anliegen. Statt Reformen auf den Weg zu schicken, hat er sich insbesondere der Förderung der Kernkompetenzen und der Chancengleichheit der Schüler:innen verschrieben. Als Kulturdirektor ist ihm die Fusion des Historischen und des Naturmuseums zum Luzerner Museum ein wichtiges Anliegen, was in der aktuellen politischen Diskussion viel Zuspruch erhält.

Blick in die Zukunft
Schwerzmann hat seine Amtszeit dazu genutzt, den Kanton Luzern zu gestalten und die Weichen für eine starke Zukunft zu stellen. In der verbleibenden Zeit bis zum 30. Juni 2023 will der Bildungs- und Kulturdirektor noch wichtige Geschäfte zu einem erfolgreichen Abschluss bringen. Dazu gehört die Erweiterung der Universität Luzern um zwei neue Fakultäten, einerseits die Umwandlung des Departements für Gesundheitswissenschaften und Medizin, andererseits die Gründung der Fakultät Verhaltenswissenschaften und Psychologie. Zu einem Abschluss führen will er auch die Planungsberichte Volksschulbildung, Gymnasialbildung und Berufsbildung. Damit will Marcel Schwerzmann die entsprechenden Entwicklungsschwerpunkte für einen dynamischen Bildungsstandort Kanton Luzern festlegen. Obwohl die Finanzen das dominierende Thema in seiner regierungsrätlichen Tätigkeit waren, widmete er sich intensiv der strategischen Planung. Dazu gehörte beispielsweise die Immobilienstrategie mit den Grossprojekten Campus Horw und dem Zentralen Verwaltungsgebäude am Seetalplatz, deren Planungen Schwerzmann just vor mehr als zehn Jahren in Angriff genommen hat. Beiden Mega-Projekten hat das Luzerner Volk im letzten Jahr mit grossen Mehrheiten zugestimmt und können nun realisiert werden.

Bericht: Staatskanzlei Luzern

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