Luzerner buhlen um Deal
Bei «Die Höhle der Löwen Schweiz» stellen Jungunternehmer ihre Ideen Investorinnen und Investoren vor und hoffen auf eine Geldspritze. In der heutigen Sendung sind gleich zwei Luzerner Start-ups vertreten.
Heute Abend hat das Warten für «Die Höhle der Löwen Schweiz»-Fans ein Ende: Ab 20.15 Uhr ist auf TV24 eine neue Folge der Unterhaltungssendung zu sehen. Das Format ist schnell erklärt: Start-up-Gründerinnen und -Gründer präsentieren vor laufender Kamera ihr Projekt fünf prominenten Investoren. Die Jungunternehmer versuchen die «Löwen» von ihrer Idee zu überzeugen und bieten ihnen für einen Geldbetrag einen gewissen Prozentsatz ihrer Firmenanteile an.
Gamen für über 35-Jährige
In der heutigen Sendung versuchen gleich zwei Luzerner Start-ups ihr Glück. René Merkli stellt mit Senior eSports eine Plattform für ältere Gamer vor. «Die Idee dazu kam mir vor zwei Jahren», erzählt Merkli. «Ich bin selbst hobbymässiger Gamer. Als 43-Jähriger habe ich aber gemerkt, dass ich mit den Jungen nicht mehr mithalten kann. Weil sie noch keine Kinder und weniger Verpflichtungen haben, verbringen sie mehr Zeit beim Gamen und sind entsprechend mehr geübt.» Um gegen Gamer mit gleichem Niveau anzutreten, hat der Luzerner deshalb kurzerhand eine Gaming-App lanciert, auf der sich ausschliesslich über 35-Jährige treffen. «Der Markt dafür ist riesig», sagt Merkli. «Allein in Deutschland sind beispielsweise rund 15 Millionen Gamer über 40 Jahre alt.» Obwohl der Hobbygamer nie den Wunsch hegte, selbstständig zu werden, hat er vor einem Jahr seinen Job als Marketingleiter kurzerhand an den Nagel gehängt und alles auf eine Karte gesetzt. Mit Erfolg: Inzwischen zählt Senior eSports über 1200 Mitglieder. Mittels Premium-Abos und Sponsorings sollen vermehrt auch die nötigen Einnahmen generiert werden, um das Unternehmen in eine gewinnbringende Zukunft zu führen.
Ein Wunderstick für die Mikrowelle
Noch nicht auf dem Markt, aber nicht weniger innovativ ist das Produkt von Frank Forster und Francesco Catarci, die mit ihrem Luzerner Start-up Funnyfooding heute Abend ebenfalls in der Sendung zu Gast sind. Mit «Steamy Wonder» haben sie einen Stick erfunden, der speziell hitzebeständige Mikrowellenbeutel so verschliesst, dass ein ausgeglichener Dampfdruck entsteht und rohe Esswaren innert weniger Minuten verzehrfertig sind. «Im Prinzip haben wir einen Dampfdruckkochtopf für die Mikrowelle erfunden», sagt Forster. «Mittels spezieller Ventilöffnung beim Stick werden jegliche Nahrungsmittel mit minimalem Vitamin- und Farbverlust innert Kürze schonend gegart. Man kann damit beispielsweise ein Raclette mit Kartoffeln in nur vier Minuten zaubern.»
Die Idee dazu ist dem 57-Jährigen bei der Arbeit gekommen. Als Prozessanalytiker ist Forster viel in Spitälern und Heimen unterwegs und ist dabei auf eine Industrietechnik gestossen, mit der Produkte schonend gegart und längerfristig aufbewahrt werden können. «Diese Technik wollte ich auch in die Privathaushalte bringen. Produktdesigner Francesco Catarci und ich haben vier Jahre lang getüftelt – nun ist ‹Steamy Wonder – the freshflash› marktreif.» Pünktlich zur Ausstrahlung der Sendung werden heute die ersten Vorbestellungen versandt. Ob es auch mit dem Deal geklappt hat, verraten die beiden aber nicht. «Dazu müssen Sie heute Abend schon die Sendung schauen», sagen die Start-up-Gründer schmunzelnd.
Anna Meyer