Leserbriefe

Leserbrief zum Artikel «Bau- und Zonenreglement in Ebikon»

Der Gemeinderat spricht von wenigen Einzonungen, allerdings verbirgt sich hinter der Einzonung auf dem Grundstück 135 ein überdimensioniertes Projekt mit dem Namen «Wohnzone Hünenberg», welches den Stimmbürgern in der Ortsplanungsrevision untergeschoben wird. Obwohl es sich «nur» um ein kleines Teilstück der Parzelle 135 am Siedlungsrand von Ebikon handelt, hat die Annahme der Gesamtrevision der Ortsplanung die Konsequenz, dass eine grüne Wiese, umrandet von Wald und Einfamilienhäusern, in eine astronomische Sonderzone für Mehrfamilienhäuser mit einer Gesamthöhe von 15 m umgewandelt wird (Überbauungsziffer 0.33, Gesamthöhe 15m). Diese Teileinzonung erfolgt auf Wunsch der Grundeigentümerschaft und ist weder planerisch nachvollziehbar noch im öffentlichen Interesse. Die Grünen haben bereits darauf hingewiesen, dass noch genügend Baureserven in Ebikon vorhanden seien. Im öffentlichen Interesse sollten vielmehr das Erhalten und das Schützen von solchen grünen Wiesen stehen.

Daniela Seeger, Ebikon

 

Ja, wir wollen!

Nach über zehn Jahren Planung, unglaublich vielen Gesprächen, Diskussionen und Hunderten, ja Tausenden von Stunden Arbeit wurde vergangenen Herbst die Ortsplanung von Beromünster mit 73 Prozent Ja-Anteil bei einer Stimmbeteiligung von über 51 Prozent angenommen. Sie fragen sich nun bestimmt, was ich mit dem aussagen möchte?

In der Ortsplanung waren nicht nur wichtige Entscheidungen für das zukünftige Wachstum der Gemeinde geregelt, sondern auch der Korridor für die geplante Umfahrungsstrasse. Und selbst die Gegnerschaft der damaligen Vorlage hat auf ihren Flugblättern prominent vermerkt, dass sie zwar gegen die Ortsplanung, aber klar für die Umfahrung sei. Daher kann ganz klar davon ausgegangen werden, dass die Zustimmung der neuen Umfahrung in Beromünster die 73 Prozent von vergangenem Herbst noch einmal übertreffen wird.

Beromünster leidet unter dem Verkehr und will nach einem halben Jahrhundert Planung endlich eine Lösung und kein weiterer Flickenteppich. Verhelfen Sie uns mit Ihrem Ja zu einer nachhaltigen Lösung, die insbesondere von der lokalen Bevölkerung, dem Gewerbe und vielen mehr getragen wird.

Carmen Beeli, Gemeinderätin Ressort Soziales Beromünster

 

Jetzt oder nie!

Jetzt oder nie! Das ist die klare Devise, wenn es um die Umfahrung Beromünster geht. Seit über 50 Jahren wird geplant, und nun liegt ein Projekt vor, welches nicht nur von der lokalen Bevölkerung, sondern auch von Planern und der grossen Mehrheit im Kantonsrat als die richtige Lösung bezeichnet wird. Es geht aber um viel mehr als um eine neue Strasse. Der historische Ortskern von nationaler Bedeutung kann endlich wirkungsvoll geschützt werden, Hunderte von Schulkindern erhalten einen sicheren Schulweg. Für lärmgeplagte Anwohnerinnen und Anwohner wird endlich wieder Qualität in ihrer Wohnumgebung geschaffen. Beromünster als Zentrumsgemeinde auf der Luzerner Landschaft kann die Zukunft positiv und vor allem lebenswert weiterentwickeln. Die zur Abstimmung stehende Umfahrungsstrasse beinhaltet alle diese Punkte und schafft die Grundlage für zukunftsgerichtete Mobilitätslösungen. Selbst die Gegnerinnen und Gegner rufen nach vorgenannten Zielen, haben jedoch noch nie eine wirkliche Alternative oder Lösung präsentiert, sollte das Vorhaben an der Urne scheitern. Wird der Kredit für die Umfahrung abgelehnt, wird der denkmalgeschützte Flecken und der über 1000-jährige Stiftsbezirk nie mehr umfahren und das kulturelle Erbe, das wertvolle Bauinventar, der Zerstörung ausgesetzt. Als Gemeindepräsident, Vater und Grossvater ist ein Nein respektive das Lamentieren nach noch besseren Lösungen keine Alternative. Nach 50 Jahren Planungsarbeit können Sie alle einer Bestvariante zustimmen, die der grossen Mehrheit dient und nicht wenigen Einzelinteressen nachlebt. Ich will den kommenden Generationen keinen Scherbenhaufen, sondern eine lebenswerte, prosperierende Gemeinde hinterlassen. Herzlichen Dank, wenn auch Sie gegenüber den kommenden Generationen nachhaltig Verantwortung übernehmen und am 18. Juni 2023 Ja stimmen.

Hans-Peter Arnold, Gemeindepräsident Beromünster

 

Welches Erbe wollen wir hinterlassen?

Wussten Sie, dass Beromünster direkt nach der Stadt Luzern das grösste Inventar an historisch schützenswerten Objekten hat? Und wussten Sie, dass in Beromünster bereits seit über einem halben Jahrhundert an einer effektiven Entlastung geplant wird?

Allein diese zwei Argumente sind wohl Gründe genug, dass man jetzt langfristig und nachhaltig handeln muss. Zwängen sich doch Tausende von Fahrzeugen tagtäglich durch unseren denkmalgeschützten Flecken, vorbei am über 1000-jährigen Stiftsbezirk und mitten durch das Schulareal St. Michael. Diese unhaltbaren Zustände setzen nicht nur der historischen Bausubstanz von nationaler Bedeutung zu, sondern auch der einheimischen Bevölkerung. Sei es durch den sehr gefährlichen Schulweg für unsere Kinder, die täglichen Staus oder durch die Tatsache, dass man bei uns nicht raustischen und flanieren kann, wie wir das von den historischen Landstädtchen wie Sempach, Sursee oder Willisau kennen. Doch nun haben wir eine Lösung auf dem Tisch, die von der einheimischen Bevölkerung klar getragen wird, finanziell gesichert ist und einen Mehrwert für alle bringt.

Wenn man dazu noch bedenkt, dass die Gegnerschaft keine wirklichen Alternativen zur geplanten Entlastung präsentieren kann, sondern unter dem Deckmantel «Beromünster schützen» jene vertritt, die gar keine Strassen mehr wollen, und jene, denen es nur um die eigenen Interessen geht, dann hat man direkt noch weitere Gründe für eine klare Zustimmung. Wer also den kommenden Generationen ein intaktes und nachhaltiges Erbe hinterlassen und Beromünster wirklich schützen will, der stimmt klar Ja zur Umfahrung Beromünster.

Luca Boog, Neo-Kantonsrat «Die Mitte» Beromünster

 

Ideologien vor Sachpolitik?

Der VCS hat sich gemäss seiner Homepage die Kernziele «Mehr Tempo 30, die Förderung des Langsamverkehrs und Lärmschutz» auf die Fahne geschrieben. Mit grossem Verwundern habe ich jedoch festgestellt, dass diese Grundsätze und Ziele schnell über Bord geschmissen werden, wenn es um die ideologische Politik geht, die dieser Verband eigentlich verfolgt. So setzt sich die Sektion Luzern aktiv gegen die Umfahrung Beromünster ein, welche die drei genannten Ziele des VCS eigentlich fördern würde. So beinhaltet die Umfahrung auf der gesamten Länge ein Trottoir für Fussgängerinnen und Fussgänger und auch in beide Fahrtrichtungen einen Velostreifen. Beide Massnahmen fördern den Langsamverkehr und sorgen für mehr Sicherheit. Insbesondere auf dem Schulweg vieler einheimischer Schulkinder oder auch Kantonsschüler der Kanti Beromünster. Des Weiteren wird die Umfahrung Dutzende von Haushaltungen von den schädlichen Lärmimmissionen befreien, und im denkmalgeschützten Flecken wird Tempo 30 eingeführt. Alles Ziele des VCS, die mit der Realisation der Umfahrung erreicht werden können. Warum also wehrt sich dieser Verband gegen dieses gute Projekt? Geht es dem Verband nicht viel mehr darum, in Zukunft sämtliche Strassenprojekte zu verhindern? Persönlich bedaure ich das sehr, dass die eigentliche Sache und die Lebensqualität der Menschen vor Ort nicht mehr im Vordergrund stehen, sondern lieber Politik auf Kosten von Sicherheit gemacht wird.

Wer also effektiv und nachhaltig mehr für den Langsamverkehr, die Förderung des ÖV oder die Sicherheit im Strassenverkehr ist, der kann nicht anders, als die Umfahrung Beromünster befürworten. Herzlichen Dank, wenn auch Sie am 18. Juni klar Ja sagen zu mehr Sicherheit und Lebensqualität.

Hanspeter Lang, Gemeinderat, Ressort ­Bauen und Finanzen, Beromünster

 

Optimale Umfahrung mit minimalem Kulturlandverlust

Was lange währt, wird endlich gut! Beromünster rang über 50 Jahre um eine Lösung für die grossen Verkehrs- und sicherheitstechnischen Probleme der heutigen Verkehrsführung durch den Flecken. Die Umfahrung Beromünster erreicht bei tiefem Kulturlandverlust eine hohe Entlastungswirkung. Dies gelingt durch eine siedlungsnahe Verkehrsführung. Kritiker monieren, dass die neue Strasse immer noch durch erhaltenswerte Gebiete Nahe des Fleckens führt und die Lärmbelastung teils nur verschoben wird. Sie verschweigen aber, dass bei einer grosszügigeren Umfahrung erstens die Entlastung und damit der Schutz des Fleckens viel kleiner wäre und zweitens deutlich mehr Kulturland verloren ginge. Wir «Möischterer» Bauern wollen unser Kulturland als unsere Produktionsgrundlage und als Lebensraum für Pflanzen und Tiere erhalten. Die Umfahrung Beromünster ist eine ausgewogene Lösung mit einem riesigen Nutzen für die Region im Verhältnis zu einem geringen Kulturlandverlust. Dieses Projekt schafft die Grundlage für eine zukünftige zentrumsnahe und damit kulturlandschonende Entwicklung von Beromünster. Der Vorstand des Bäuerinnen- und Bauernvereins Michelsamt empfiehlt überzeugt ein Ja am 18. Juni.

Christian Galliker, Bio-Landwirt, Beromünster,Vizepräsident Bäuerinnen- und Bauernverein Michelsamt

 

Für mehr Schutz gibt es nur eine Lösung

Beromünster schützen! Dafür gibt es nachweislich nur eine Lösung, und die ist die geplante Umfahrung. Als selbstständiger Antikschreiner aus der Region darf ich regelmässig in den historisch geschützten Gebäuden in und rund um den Flecken Beromünster arbeiten. Bei diesen Arbeiten muss ich leider immer wieder feststellen, wie die historische Bausubstanz unter den Erschütterungen des Verkehrs leidet. Rollen doch täglich mehrere tausend Fahrzeuge mitten durch das historische Ortsbild von nationaler Bedeutung. Nach rund 50 Jahren Gerede, Arbeit und viel Planung hat man nun eine solide Lösung für eine effektive und wirksame Entlastung erarbeitet. So sagt es auch der Bericht des Bundesinventars für schützenswerte Ortsbilder der Schweiz (ISOS), zu welchem Beromünster gehört, dass lediglich eine Umfahrung die notwendige Entlastung bringt, um den denkmalgeschützten Flecken, das Chorherrenstift und des Stiftsbezirks wirksam zu schützen. Wer also der Zerstörung von historischem Erbe nicht mehr länger zusehen will, stimmt ganz klar Ja zur Umfahrung Beromünster.

Bruno Boog, Gunzwil, selbstständiger Antikschreiner, Fachberater für historische Bauten und Objekte.

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