Knappe Niederlage für HCKL
In einem keineswegs hochstehenden, aber umkämpften und entsprechend spannenden wie auch attraktiven Cupfinal setzen sich die Kadetten gegen den HC Kriens-Luzern denkbar knapp durch.
Viel war geschrieben worden, ob der HC Kriens-Luzern dem Druck im Endspiel gegen die dominierte Mannschaft des Landes, jedenfalls in den letzten Jahren, standhalten würde. Er tat es zu Beginn und am Schluss phasenweise nicht. Reihenweise verfehlte das Spielgerät bei den Krienser Abschlussversuchen das Ziel oder wurde zur leichten Beute für Kristian Pilipovic, der wie sein Antipode Paul Bar eine starke Partie zeigen sollte. Die zweifelsohne willigen Luzerner benötigten einen Moment, bis sie in die Partie fanden und die Nerven einigermassen in den Griff bekamen. Zwar gelang dem blendend aufgelegten Ammar Idrizi und Hleb Harbuz nach fast sieben Minuten der Ausgleich zum 2:2, doch die Orangen legten in der Folge immer wieder vor. Als Lukas Herburger nach etwas mehr als 18 Minuten das 10:6 einnetzte, zogen dunkle Wolken am Krienser Cupfinal-Himmel auf. Nun ging ein Ruck durch die Reihen der Innerschweizer. Schrittweise tasteten sich die Blau-Weissen wieder an die Schaffhauser heran. Drei Minuten vor dem Pausentee erzielte Hleb Harbuz den Ausgleich zum 11:11, doch für den Schlusspunkt der ersten 30 Minuten war Sebastian Frimmel vom 7-Meter-Strich verantwortlich.
Entscheidung in der Schlussphase
Auch nach dem Seitenwechsel liefen die Munotstädter der Leichtigkeit vergangener Jahre nach, ähnlich wie bereits unter der Woche gegen den BSV Bern. Die junge HCKL-Truppe übernahm das Zepter und führte in der 37. Spielminute dank einem herrlichen Treffer von Adi Blättler erstmals mit 15:14. Das Momentum lag nun definitiv bei der Mannschaft von Goran Perkovac, die aber weiter mit Abschlussproblemen kämpfte. Eine Viertelstunde vor Schluss betrug die Differenz auf die Schaffhauser dank einem Tor von Janus Lapajne gar zwei Schlaglängen. Aber auch den Blau-Weissen gelang es nicht, analog den Munotstädtern in der 1. Halbzeit, sich vorentscheidend abzusetzen – sprich, die Führung auf drei Tore auszubauen. Erneut egalisierten die Schaffhauser durch Altmeister Gabor Csaszar, wieder legten die Innerschweizer mit zwei Treffern vor. Nach wie vor lebte das Geschehen nicht von schönem Handball, aber die Spannung und Dramatik sowie die Attraktivität des Gebotenen für die Zuschauer war immens, denn die erfahrenen Kadetten kamen leider ein weiteres Mal zurück – und sollten 70 Sekunden vor der Schlusssirene den siegbringenden Titel durch Donat Bartok bejubeln können.
Lavric fällt länger aus
So musste der HC Kriens-Luzern bei seiner ersten Finalteilnahme überhaupt ein weiteres Mal wie im Europacup Lehrgeld bezahlen, das aber in Zukunft noch einiges wert sein kann. Einig war man sich bei den Innerschweizern, sich selber geschlagen zu haben. Neben dem Endspiel verloren die Blau-Weissen in der Schlussphase auch Aljaz Lavric, der sich um Mitternacht seine gebrochene Nase im Spital richten lassen musste. Ob der hart im Nehmen agierende Slowene in den Play-offs nochmals auflaufen kann, ist fraglich. «Die Niederlage schmerzt deutlich mehr», meinte der Krienser Abwehrchef noch mit blutverschmiertem Trikot in der Garderobe. Für die Mannschaft von Goran Perkovac heisst es nun, sich zu regenerieren und bestmöglich auf das Gastspiel am Donnerstag im Berner Oberland vorzubereiten.
Daniel Frank
Box: Telegramm Cupfinal
HC Kriens-Luzern – Kadetten Schaffhausen 21:22 (11:12)
Mobiliar-Arena Gümligen | 50 Zuschauer*innen (ausverkauft)
HC Kriens-Luzern: Bar, Eicher; Stadelmann (0), Harbuz (5/3), Wanner (0), Blättler (2), Piroch (1), Rellstab (1), Gavranovic (3), Oertli (3), Schlumpf (0), Delchiappo (0), Lavric (0), Idrizi (4), Lapajne (2)
HCKL ohne Papez (Rücktritt); 21:12 Pfostenschuss Piroch, 38:01 Pfostenschuss Lapajne, 50:41 Lavric verletzt ausgeschieden, 57:40 Pfostenschuss Blättler.