Keine Parkplätze mehr und kein Reusseinstieg

Der Geissmattpark soll aufgewertet werden: Es gibt neue Sitzgelegenheiten, und die Parkplätze verschwinden. Ein Wassereinstieg ist jedoch zu gefährlich.

Der Grosse Stadtrat hat Ende 2020 das Postulat «Aufwertung Geissmattpark – Treppe zur Reuss» überwiesen, in dem er fordert, dass der Geissmattpark bei der Geissmattbrücke aufgewertet wird. Dazu soll der Zugang zum Reussufer ­verbessert und die Aufenthaltsqualität generell erhöht werden. Die Aufwertung des Geissmattparks entspricht auch den Zielen der Initiative «Reuss-Oase: ein Freiraum für alle!», die am 15. Mai 2022 von der Stimmbevölkerung deutlich ­angenommen wurde.

Um die vielfältigen Bedürfnisse an den öffentlichen Raum miteinander zu ­verbinden, hat der Stadtrat eine Studie in Auftrag gegeben. Im Rahmen dieser Studie wurden mehrere Workshops mit Vertreter:innen aus dem Quartier sowie eine öffentliche Informationsveranstaltung mit Diskussion durchgeführt.

Parkplätze kommen doch weg

In der Studie wird vorgeschlagen, den Geissmattpark in einen multifunktionalen, offenen und einladenden Freiraum umzugestalten. Vorgesehen sind schat-ten­spendende Bäume und grosse Aufenthaltsbereiche mit unterschiedlichen Sitzgelegenheiten, die sowohl Platz für Entspannung am Wasser als auch Freiraum für Quartierfeste bieten. Die Sammelstelle für Recyclingmaterialien bleibt erhalten und wird erneuert. Bei Gesprächen mit den Anwohnenden ­hatten ­einige noch den Wunsch geäussert, dass die Parkplätze bleiben sollen. Um mehr Platz für die neue Grünanlage zu gewinnen, werden die öffentlichen Parkplätze nun doch aufgehoben und die Asphaltflächen durch unbefestigte, ­natürliche Materialien ersetzt. Der umgestaltete Geissmattpark wird so, wie die Stadt in einer Mitteilung schreibt, auch einen wichtigen Beitrag zum Stadtklima und zur Hitzeminderung leisten.

Optimierung des Wasserzugangs

Im Rahmen der Studie wurde auch ein neuer Wassereinstieg geprüft. Ein ­Sicherheitsgutachten der Basler & ­Hof-mann AG und der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) zeigt, dass ein Zustieg beim Geissmattpark zwar grundsätzlich möglich wäre, allerdings nur nahe bei der Geissmattbrücke.

Der variierende Wasserpegel, die starke Strömung und die nahen Brückenpfeiler stellen ein erhebliches Verletzungsrisiko für Schwimmende dar. Geschützte Bäume verhindern zudem grössere ­bauliche Massnahmen. Hinzu kommt, dass die Reuss ein wichtiger Lebensraum von Fischarten ist, die aufgrund der Klima­erwärmung und der dadurch steigenden Wassertemperaturen bedroht sind. Ein neuer Zugang für Schwimmende in diesem Bereich würde den Druck auf diese Fischarten zusätzlich erhöhen.

Deshalb hat sich die Stadt entschieden, auf einen neuen Wasserzugang direkt beim Geissmattpark zu verzichten. Im Gegenzug soll ein bereits bestehender Wassereinstieg etwas flussabwärts mit einer neuen Treppenanlage sowie mit diversen gewässerökologischen Aufwertungen im Wasser und am Ufer optimiert werden.

Nachdem mit der Studie die Rahmenbedingungen geklärt sind, folgen die ­Definition der konkreten Ausgestaltung sowie weitere Projektierungsschritte, welche für das Bewilligungsverfahren notwendig sind. Die Stadt Luzern hat zum Ziel, die Aufwertung des Geissmattparks innerhalb der kommenden drei bis vier Jahre umzusetzen, den optimierten Wasserzugang bereits etwas früher.

Weitere Informationen:

www.stadtluzern.ch/projekte/weitereprojekte/48124.mh/PD

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