Jagd, Sägemehl und Eier

Die Luga ist zurück. Neben 380 Aussteller:innen stehen dieses Jahr fünf Sondershows im Fokus. Mit der Jagd steht auch ein Thema im Zentrum, das für kontroverse Diskussionen sorgen könnte.

Freut sich, dass die Luga wieder stattfinden kann: Messeleiterin Luzia Roos. Bild: Marcel Habegger

Wir sind vielleicht etwas aus der Übung», lachte Medienkoordinatorin Daniela Barmettler am Donnerstag an der Pressekonferenz zur 43. Luga, als die Präsentationstechnik zu Beginn nicht funktionierte. Die Verantwortlichen hatten in den letzten zwei Jahren jedoch wahrlich grössere Schwierigkeiten zu meistern, als dass sie Technikprobleme aus der Fassung bringen würden. 

1083 Tage sind vergangen, seit die letzte Zentralschweizer Frühlingsmesse beendet wurde, Kurzarbeit und das kantonale Covid-19-Testzentrum haben die Messe während der letzten zwei Jahre über Wasser gehalten. Am Donnerstag durfte Messeleiterin Luzia Roos-Bättig seit langer Zeit wieder ein Luga-Programm präsentieren – ein Luga-Programm, das viel Altbewährtes enthält, aber erstmals mit einem Thema aufkommt, das auch kritische Stimmen wecken könnte.

 

Treffpunkt Jagd an der Luga

An der diesjährigen Luga wird die Jagd in den Fokus gerückt. «Wir haben diskutiert, ob es Sinn macht, uns so ins Scheinwerferlicht zu rücken», sagt Max Thürig von der Revierjagd Luzern, «wir waren aber alle schnell der Meinung, dass wir diese Gelegenheit nutzen wollen.» Respekt hat man vor kritischen Stimmen gegenüber der Jagd. «Es ist aber eine gute Gelegenheit, einer breiten Masse zu zeigen, dass mehr als der finale Schuss zur Jagd gehört», so Thürig. In ihrer Sondershow geben die Jäger einen Einblick in die Jagdprüfung, die Besucher:innen können mitverfolgen, wie eine Rehkitzrettung mittels Drohne erfolgt, und erhalten Einblick in die Ausbildung eines Jagdhundes. Einen Mangel an Jungjägerinnen und Jungjägern hat der Verband nicht. «Wir mussten die Anmeldung diesen Frühling bereits frühzeitig schliessen, weil alle Plätze besetzt waren», erklärt Thürig. Diesen Frühling werden 60 Luzerner:innen die Jagdprüfung ablegen.

 

Etwas Zebi-Luft an der Luga

Neben der Jagd, dem Bauernhof und den 380 Aussteller:innen gibt es dieses Jahr an der Luga auch echtes Handwerk zu sehen und zu erleben. Die Luzerner Schreiner präsentieren sich und ihren Beruf auf 800 m2. «Zum Glück Schreiner» ist eine von fünf Sondershows an der diesjährigen Gewerbeausstellung. «Natürlich geht es uns auch darum, Nachwuchs zu rekrutieren», sagt Beat Bucheli, Präsident des Verbands Luzerner Schreiner. «An der Luga erhalten wir eine viel grössere Aufmerksamkeit als an der Zebi, wo wir einer von vielen Berufen sind», erklärt er. Akute Nachwuchssorgen hat man aktuell allerdings nicht. «Wir konnten zuletzt alle Klassen füllen, aber man muss definitiv dranbleiben», so der Präsident. Der Nachwuchs ist aber nicht der einzige Grund, weshalb der Schreinerverband an der Luga präsent ist. Der Verband will sich einem breiten Publikum präsentieren. Dies tut er einerseits mit Abschlussarbeiten von Ausbildungsabgängern, andererseits können die Messebesucher:innen auch selbst Hand anlegen und Holz verarbeiten.

«Huhn und Ei» ist eine weitere Sondershow an der diesjährigen Luga. Neben Informationen zu Hühnern und einem Hühnerstall, in dem live verfolgt werden kann, wie Küken schlüpfen, findet die 4. Schweizer Meisterschaft im Eiertütschen auf der Allmend statt.

 

Transformation im Gange

Für die Luga ist die Ausgabe 2022 auch ein Versuch, digitaler zu werden. Auf der Website luga.ch wird neu nicht mehr nur das Programm präsentiert, auch die Aussteller:innen können sich präsentieren. Neu besteht für die Besucher:innen auch die Möglichkeit, Luga-Club-Mitglied zu werden. Die Verantwortlichen versuchen damit, die Präsenzzeit der Luga über die Ausstellungstage hinaus zu erweitern. «Momentan haben wir noch nicht viele Mitglieder, aber der Club wurde ja erst gerade lanciert», so Messeleiterin Luzia Roos. Wer sich als Clubmitglied registriert, profitiert übrigens vom 5-Franken-Rabatt beim Luga-Eintritt. Neu ist auch der Kinderbändel. Jugendliche bis 16 Jahre bezahlen für die zehntägige Ausstellung lediglich einmal Eintritt.

Marcel Habegger

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