IT-Lernende im Silicon Valley

Einmal Google-Luft schnuppern? Für Silvan Heini ist dieser Traum wahr geworden. Der angehende Informatiker reiste im Rahmen eines dreiwöchigen Talentprogramms ins Silicon Valley.

Es bleibt auch noch Freizeit: Silvan Heini mit der Golden Gate Bridge im Hintergrund ...

Es bleibt auch noch Freizeit: Silvan Heini mit der Golden Gate Bridge im Hintergrund ...

... und an einem Spiel zwischen den Golden State Warriors und den Los Angeles Lakers. Bilder: zvg

... und an einem Spiel zwischen den Golden State Warriors und den Los Angeles Lakers. Bilder: zvg

«Es war eine absolute Überraschung», erzählt Silvan Heini mit Begeisterung in der Stimme. «Als mein Berufsbildner mir sagte, er müsse mit mir reden, hätte ich nie mit dieser Nachricht gerechnet.»

Die Überraschung bestand darin, dass der Luzerner IT-Lernende dank guter Noten dazu ausgewählt wurde, ein dreiwöchiges Berufspraktikum in San Francisco zu machen. Zusammen mit vierzehn anderen Schweizer Lernenden reiste er Anfang Oktober über den grossen Teich an die ICT- Silicon-Valley-Projektwochen in die USA.

Fit für den globalen Arbeitsmarkt

«Ich wollte schon immer einmal nach Amerika», sagt Silvan Heini. «Die grossen Städte faszinieren mich. Und auch alle namhaften Techfirmen sind natürlich dort. Dass ich nun die Chance hatte, mitten ins Herz, ins Silicon Valley, zu reisen, ist sehr cool.» Organisiert und mitfinanziert wird das Talentprogramm vom Kanton Luzern und von der Agentur ExchangePro. Die IT-Lernenden sollen durch das Praktikum die Möglichkeit haben, in die Techindustrie des Silicon Valley einzutauchen, die neusten Trends der IT-Unternehmen hautnah mitzuerleben und mit Start-ups sowie ­Vertretern der IT-Branche in Kontakt zu kommen. Ziel ist, dass sich die jungen ­Erwachsenen dadurch beruflich und persönlich weiterentwickeln und fit für den globalisierten Arbeitsmarkt werden.

Bei Google, Apple & Co. zu Besuch

Die Schweizer Lernenden – darunter acht Luzerner – arbeiten während des Praktikums drei Wochen an einem eigenen Projekt. Von einem Google-Mitarbeiter erhielt Silvan Heinis Arbeitsgruppe den Auftrag, ein Spiel zu programmieren, mit dem mithilfe künstlicher Intelligenz Englisch gelernt werden kann. «Wir entwickeln ein Game, bei dem die Spieler in Form von Sätzen eine Geschichte auf Englisch weitererzählen müssen. Die künstliche Intelligenz korrigiert die Sätze und wertet aus, welches der beste ist», erzählt der 18-Jährige. Wenn nicht gerade am Projekt ­gearbeitet wird, können die Lernenden Techgiganten wie Google und Apple besichtigen sowie verschiedene Netzwerkanlässe besuchen.

«Ich könnte mir vorstellen, in den USA mal für ein paar Jahre zu leben. San Francisco ist eine megaschöne Stadt», erzählt Silvan Heini abschliessend. «Generell sind die Dimensionen hier einfach viel grösser als in der Schweiz. Ich habe wohl noch nie so viel gegessen», sagt er und lacht. Für immer auszuwandern, hat der Luzerner aktuell aber nicht vor. Die Schweiz habe auch ihre Vorzüge. «Punkto Sauberkeit und öffentlicher Verkehr sind wir zum Beispiel sehr verwöhnt. Zudem ist das Leben in San Francisco sehr teuer. Schade ist auch, dass man hier mit 18 noch nicht erwachsen ist.» Nach dem Praktikum will er zusammen mit Freunden aber trotzdem noch eine Woche Ferien anhängen. Danach geht’s zurück in die Schweiz. Dort schliesst Silvan Heini nächsten Sommer sein viertes und letztes Lehrjahr als Applikationsentwickler bei der Bison Schweiz AG ab.

Anna Meyer

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