Gewerkschaften fordern Massnahmen

Die Delegierten des Gewerkschaftsbundes diskutierten an der Herbstversammlung die Auswirkungen der Energiekrise und der Inflation auf Haushalte mit tiefen Einkommen.

In seinem Referat zeigte Caritas-Luzern-Geschäftsleiter Daniel Furrer das enorme Ausmass an armutsgefährdeten Menschen in der Schweiz auf: 1,32 Millionen Personen haben ein deutlich ­tieferes Einkommen als die Gesamt­bevölkerung und sind damit armutsgefährdet. Darunter überdurchschnittlich viele Familien mit mehreren Kindern. Da Haushalte mit tiefen Einkommen in den Bereichen Wohnen und Energie sowie Nahrungsmittel prozentual viel mehr Geld ausgeben als der Durchschnitt, sind diese besonders von der aktuellen Entwicklung betroffen.

Höhere Löhne, mehr Verbilligung

Das Problem stellt sich insbesondere bei den Working Poors. Sie arbeiten oft an mehreren Orten und verdienen gerade zu viel, um wirtschaftliche Sozialhilfe zu erhalten. Dennoch reicht das Einkommen nicht für ein gutes Leben. Für sie und für den Mittelstand ist die individuelle Prämienverbilligung (IPV) neben höheren Löhnen das beste Mittel zur Armutsbekämpfung und zum Kaufkrafterhalt.

So verabschiedeten die LGB-Delegierten mit einer Resolution folgende fünf Forderungen: eine Reallohnerhöhung da ie Produktivität steigt, es der Wirtschaft gut geht und weil die Lohnerhöhungen in den letzten Jahren ungenügend waren.

Weiter fordern die Delegierten einen Sonderteuerungsausgleich der AHV-Renten, die Entlastung tiefer Einkommen mittels Prämienverbilligung sowie Verbesserungen beim Lohnschutz sowie einen vollständigen Lohnausgleich für tiefe Einkommen bei Kurzarbeit.

Wyss kündigt Rücktritt an

Am Ende der Versammlung kündigte Martin Wyss nach sechs Jahren im Präsidium des Luzerner Gewerkschaftsbundes seinen Rücktritt auf die nächste Jahresversammlung im Frühling 2023 an.

Martin Wyss leitete den Luzerner Gewerkschaftsbund in für die Gewerkschaften anspruchsvollen Zeiten mit grossen Debatten zur Altersvorsorge, Lohnschutz und Corona.

Die LGB-Geschäftsleitung evaluiert nun mögliche Kandidatinnen und Kandidaten für seine Nachfolge.

PD

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