Gäste bleiben länger in Horw
Reisen ins Ausland sind zwar in diesem Sommer wieder erlaubt, trotzdem bleiben viele noch in der Heimat. Das spüren auch die Gastgeber des TCS-Campingplatzes in Horw.
Es ist gerade etwas stressig», sagt Madeleine Zbinden Froelich am Empfang des TCS-Campingplatzes in Horw. Ein Gast erkundigt sich gerade nach ihrer Post, gleichzeitig wird noch gerade Fleisch geliefert.
Daneben fährt ein Camper mit Aargauer Kennzeichen vom Areal. In diesem Jahr sind deutlich mehr Schweizer auf dem Campingplatz anzutreffen, viele haben es noch nicht ins Ausland gewagt. Ausländische Gäste gibt es aber auch wieder, wie ein holländisches Ehepaar, das auf seiner Reise nach Italien in Horw einen zweitägigen Zwischenhalt macht. «Beim Camping muss man, anders als im Hotel, weniger mit anderen Gästen teilen, das macht es während der Pandemie sicherer», erzählen sie.
Mehr VW-Busse
Corona hat in der Schweiz einen regelrechten Camping-Boom ausgelöst. Gemäss Bundesamt für Statistik wurden 2020 und 2021 bis heute knapp 10 000 Wohnmobile neu in Verkehr gesetzt. Auch Madeleine und Theo Zbinden Froelich, die Gastgeber des Campingplatzes Horw, spüren diesen Boom. «Es hat aber auch viele Mietfahrzeuge und mehr VW-Busse», sagt Theo Froelich. Auch die Aufenthaltsdauer war in den letzten eineinhalb Jahren anders als gewohnt. «Tendenziell bleiben die Leute in diesem, wie bereits im letzten Sommer, länger bei uns», erzählt Theo Froelich. Zu normalen Zeiten bleiben viele Gäste während der Reise nach Italien ein oder zwei Nächte.
Während der Sommerferien war der Campingplatz auch schon vor Corona immer ausgebucht. In diesem Jahr war er aber seit der Öffnung bereits jedes Wochenende voll ausgelastet. Auch jetzt hat es einzig zuvorderst auf der Anlage noch einige Plätze frei, dies aber mit gutem Grund: Der See war während des Hochwassers über das Ufer getreten und hatte diese Fläche überschwemmt. In den kommenden Tagen sollte auch dieser Bereich wieder nutzbar sein.
Ideal mit Kindern
Es sind aber durchaus nicht nur Campingneulinge auf der Anlage anzutreffen. Die Familie Walter aus St. Gallen hat ihren Camper bereits vor der Pandemie gekauft. «Wir wären auch Camper ohne Corona», meint Christoph Walter. In Horw werden sie eine Woche verweilen, zuvor waren sie bereits in Genf und Bern. «Es sind die genialsten Ferien mit drei Kindern», so Christoph Walter, während seine drei Söhne um den Frühstückstisch stehen. Ähnlich klingt es bei der Familie Hauser aus Wädenswil. «Wir haben die letzten Jahre nie mehr anders Ferien gemacht, mit Kindern ist es einfach viel unkomplizierter», erzählen sie. Wie lange sie in Horw verweilen werden, ist noch offen, denn der nächste Campingplatz, denn die Familie Hauser anfahren wollte, ist wegen Hochwasser weiterhin geschlossen.
Marcel Habegger