Fluhmühlepasserelle wird nicht neu gebaut
Der Stadtrat erachtet die Kosten für den Neubau der Fluhmühlepasserelle als unverhältnismässig.
Die 1929 gebaute Fluhmühlepasserelle ist eine direkte Verbindung aus dem Quartier Fluhmühle in den Naherholungsraum Reuss. Diese ist heute weder behindertengerecht noch für Velofahrende nutzbar.
Vom Quartier wird daher seit Jahren gefordert, die Passerelle behinderten- sowie kinderwagentauglich und mit dem Velo passierbar zu machen. Die Passerelle gehört den SBB.
Im Rahmen ihres Projekts «Verkürzung Zugfolgezeiten Emmenbrücke–Luzern» wurde geprüft, ob Anpassungen bei der Passerelle nötig sind. Die SBB sind aber zum Schluss gekommen, dass kein Handlungsbedarf besteht. Deshalb hat die Stadt ein eigenes Projekt mit dem Ziel gestartet, ein hindernisfreies Angebot und Verbesserungen für den Fuss- und den Veloverkehr zu schaffen.
Mittlerweile konnten die Planungen abgeschlossen werden. Es zeigt sich, dass für eine Passerelle, die den heutigen Anforderungen gerecht wird, rund 6,2 Millionen Franken investiert werden müssten. Die Variante «J», die eine geschwungene Treppe (blau) mit Liftturm (rot) und Trogbrücke (blau) beinhaltet sowie auch optisch gut ins Stadtbild gepasst hätte, hatte sich unter anderem in Absprache mit der Stadtbaukommission als klarer Favorit durchgesetzt.
Zum einen sind die Kosten seit den Vorabklärungen im Dezember 2020 teuerungsbedingt um rund 11 Prozent in die Höhe geschossen, was zuletzt eine Kostensteigerung von mehreren hunderttausend Franken zur Folge hatte. Zum anderen trieben neben Landerwerbskosten die hohen Sicherheitsanforderungen und die damit verbundenen Massnahmen für das Bauen im Bereich eines SBB-Trasses die Kosten in die Höhe. Auch Kostenoptimierungen wie beispielsweise eine Redimensionierung der Liftanlage wurden geprüft, ergaben aber keine substanziellen Korrekturen.
Zudem sind die Kostenbeteiligungen der SBB und aus dem Agglomerationsprogramm aufgrund eines neuen Verteilschlüssels mit 1,5 Millionen Franken deutlich tiefer als erwartet. Weiter ist zu bedenken, dass im nahen Umfeld zur Fluhmühlepasserelle mit der Reussportbrücke zumindest theoretisch ein zweites Bauwerk geplant ist, das die Funktion der Passerelle zukünftig übernehmen könnte. Der Stadtrat erachtet das Kosten-Nutzen-Verhältnis als deutlich ungenügend und hat darum beschlossen, das Projekt nicht weiterzuverfolgen.
PD