Es hat Platz für alle drei Fahrdienste
Seit einem Jahr gibt es auf dem Platz Luzern mit Fahrflex einen neuen Fahrservice für ältere Menschen und Personen mit einer Beeinträchtigung. Die Zahlen zeigen: Es hat Platz für alle drei Anbieter.
Fahrflex ist ein Projekt der drei Horwer Organisationen Kirchfeld, Spitex Horw und Tagesstätte Pilatusblick. Marco Müller, Geschäftsführer des Alters- und Pflegeheims Kirchfeld, blickt zufrieden auf das erste Jahr des neuen Fahrservices zurück. Im ersten Jahr wurde Fahrflex für 2400 Fahrten gebucht. Die meisten Kunden stammen aus dem Zentrum Kirchfeld, neben je knapp 20 Prozent der Spitex Horw und der Tagesstätte Pilatusblick wird Fahrflex aber auch oft von Privatpersonen aus Horw sowie aus Kriens und Luzern gebucht. «Ich gehe davon aus, dass es im kommenden Jahr noch mehr werden», sagt Marco Müller zuversichtlich. Wie andere Fahrdienste kann auch Fahrflex online gebucht werden. «Das hat den Vorteil, dass Angehörige auch am Abend nach der Arbeit online noch eine Fahrt buchen können.» Marco Müller betont, dass die Flexibilität nicht nur im Namen stecke, sondern auch gelebt werde. «Muss jemand zum Arzt, kann aber nicht gut Treppen steigen, können wir den Kunden auch in seinem Rollstuhl nach unten tragen.»
Nicht nur die Buchung kann bei Fahrflex online erledigt werden, auch das Aufgebot des Fahrers erfolgt digital. «Die freiwilligen Fahrer:innen erhalten vom Disponenten eine Anfrage auf ihr Smartphone. Haben sie Zeit, können sie diese annehmen, müssen sich aber nicht längerfristig einen fixen Tag für Fahrflex frei halten», erklärt Müller. Lässt sich an einem Tag einmal kein Fahrer oder keine Fahrerin finden, kann ein Zivildienstmitarbeiter des Zentrums Kirchfeld einspringen.
SRK-Fahrten deutlich gesteigert
Deutlich länger im Geschäft ist das Rote Kreuz mit seinem Fahrdienst. Im vergangenen Jahr hat der Rotkreuz-Fahrdienst des Kantons Luzern 37 641 Fahrten durchgeführt und eine Strecke von 631 124 Kilometern zurückgelegt. Im Jahr davor waren es 927 Fahrten weniger und 140 261 Kilometer weniger gewesen. Im Kanton stehen dem SRK 1670 Fahrer:innen zur Verfügung. «Beim Fahrdienst haben wir aktuell genügend Freiwillige im Pool, in anderen Bereichen der Freiwilligenarbeit beim SRK sind wir aktuell auf neue Freiwillige angewiesen, so beispielsweise beim Jugendrotkreuz oder im Bereich unseres Besuchsdienstes», sagt Karin Brun-Lütolf, Bereichsleiterin Kommunikation, Marketing und Fundraising beim Schweizerischen Roten Kreuz, Kanton Luzern.
Auch bei Lutixi stehen freiwillige Fahrer:innen im Einsatz. Nach Geschäftsführer Mario Bucher dürften es aber gerne noch einige mehr sein. Anders als beim Rotkreuz-Fahrdienst sind die freiwilligen Helfer:innen beim Lutixi nicht mit dem eigenen Auto unterwegs. Die Rollstuhl-Taxi-Genossenschaft ist auf den Transport von Personen im Rollstuhl spezialisiert. Dass seit letztem Mai mit Fahrflex ein neuer Anbieter auf dem Platz Luzern tätig sei, habe man nicht wirklich gespürt. «Es ist wie bei anderen Dingen auch: Während der Spitzenzeiten würde es noch viele vertragen, daneben ist es schwieriger, Fuss zu fassen», sagt Bucher. Auch Lutixi kommt jährlich auf rund 13 000 Fahrten und ist seit 45 Jahren im Transport von Rollstuhlfahrer:innen engagiert.
Beim SRK kostet eine einfache Fahrt bis 15 Kilometer pro Kilometer 0.85 Franken plus eine Grundgebühr von 8 Franken,
ab 15 Kilometern steigert sich der Preis auf 1.70 Franken pro Kilometer. Bei Fahrflex kostet eine Fahrt pro Kilometer 1.50 Franken plus eine Grundgebühr von 10 Franken. Fahrten bei Lutixi kosten innerhalb von Luzern 20, in der Agglomeration 30 Franken, es wird allerdings keine Kilometergebühr erhoben.
Marcel Habegger