Erste Beratung im Juni

Der Kantonsrat wird die Gesetzesänderung für die Zusammenführung des Historischen Museums und des Natur-Museums in der Juni- und der September-Session behandeln.

Das Natur-Museum (im Bild) und das Historische Museum sollen zusammengeführt werden. Bild: Boris Bürgisser / «Luzerner Zeitung»

Luzern soll ein neues Museum erhalten: Das «Luzerner Museum für Natur, Geschichte und Gesellschaft» entsteht aus dem Zusammenschluss von Historischem Museum und Natur-Museum Luzern. Dafür muss ein Absatz im Kulturförderungsgesetz geändert werden.

Vom 1. Februar bis zum 30. April 2021 führte das Bildungs- und Kulturdepartement eine Vernehmlassung zur vorgeschlagenen Gesetzesänderung durch. Es gingen 536 Stellungnahmen ein, die meisten von Privatpersonen. Vier der sechs Kantonsratsparteien wie auch fast alle Gemeinden und Behörden befürworteten den Zusammenschluss. Dagegen äusserten sich eine Mehrheit der Organisationen, Vereine und Verbände sowie praktisch alle Privatpersonen. Hauptkritikpunkt war, dass ein ausgearbeitetes Konzept vorliegen müsse, um den Zusammenschluss beurteilen zu können. Auch der damals vorgesehene neue Museumsstandort, das Zeughaus Musegg, führte eine grosse Zahl von Teilnehmenden dazu, den Zusammenschluss der Museen abzulehnen. Formal gesehen war der künftige Standort des Luzerner Museums kein Gegenstand der Vernehmlassung (siehe unten).

 

Grundsätzliche Zustimmung

Im Frühling 2021 wurde das neue Museumskonzept fertiggestellt. Aufgrund der Rückmeldungen in der Vernehmlassung zur Gesetzesänderung entschied der Regierungsrat, das Konzept in einer weiteren Vernehmlassung der Öffentlichkeit zu unterbreiten. Diese dauerte vom 26. August bis zum 7. Oktober 2021.

Es gingen 57 Stellungnahmen ein. Das Konzept stiess im Grundsatz auf Zustimmung. Gut 80 Prozent der Teilnehmenden waren einverstanden oder lobten das Konzept gar: etwa als überzeugend, zukunftsgerichtet, umfassend, innovativ und ambitioniert.

Die übrigen 20 Prozent sprachen sich gegen das neue Konzept aus oder enthielten sich der Stimme. Als Hauptgrund 
genannt wurde, dass Angaben zu Kosten und Finanzierung, zu Räumlichkeiten und Flächen, zu Fachkompetenzen, Personalbestand, Standort von Museum und Kulturgüterzentrum sowie zur Pflege der Sammlungen im Konzept fehlten.

 

Beratung im Juni und September

Nach der Auswertung der Vernehmlassungen liegt nun der Entwurf der Botschaft für die Gesetzesänderung vor. Die Bestimmung in Absatz 2 des Kulturförderungsgesetzes lautet: «Der Kanton führt ein Museum zu den Themen Natur, Geschichte und Gesellschaft.»

Die erste Beratung der Botschaft ist in der Juni-Session 2022 des Kantonsrats vorgesehen, die zweite in der September-Session. Die vorgeschlagene Änderung des Kulturförderungsgesetzes untersteht dem fakultativen Referendum. Wird dieses nicht ergriffen, tritt die Gesetzesänderung voraussichtlich am 1. Dezember 2022 in Kraft.

 

Geeigneter Standort wird evaluiert

Der Regierungsrat äussert sich zum weiteren Vorgehen in der Standortfrage im Rahmen der Beantwortung der parlamentarischer Vorstösse. Er wird unter Einbezug der Stadt Luzern die verschiedenen Aspekte und Argumente der Standortfrage noch einmal fundiert und mit offenem Blick prüfen und kritisch gegeneinander abwägen. Die Umsetzung des Zusammenschlusses der beiden Museen und das neue Museumskonzept bilden die Basis, um für das Luzerner Museum für Natur, Geschichte und Gesellschaft einen geeigneten Standort zu eruieren.

PD

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