Ein symbolisches Zeichen

In diesem Jahr wird es in Luzern keine Weihnachtsbeleuchtung geben. Dies, obwohl die Luzerner Weihnachtsbeleuchtung gar nicht so viel Energie benötigt.

Beleuchtungen wie am Rathaussteg werden in diesem Jahr nicht installiert. Bild: Pius Amrein / «Luzerner Zeitung»

Die Weihnachtsbeleuchtung des Vereins Weihnachtsbeleuchtung Luzern hat während der Adventszeit etwa einen Energie­verbrauch wie eine vierköpfige ­Familie in einem Jahr, in den vergangenen Jahren wurden die teils über 60 Jahre alten Sujets sorgfältig saniert und dabei auch auf LED-Lichttechnik umgerüstet. «Trotzdem hätte die Bevölkerung neben den Massnahmen, die die Behörde trifft, wohl nicht viel Verständnis gehabt, wenn wir einfach so weitergemacht hätten wie bisher», sagt Präsident André Bachmann. «Die besondere Lage im Energiebereich fordert uns alle. Es gilt, mit vereinten Anstrengungen eine mögliche Energiemangellage im kommenden Winter und im kommenden Frühjahr zu vermeiden», so Bachmann.

Nächste Woche hätte der Verein die In­stallationen der Lichter in Auftrag gegeben, deshalb musste jetzt ein Entscheid gefällt werden. «Die Installation alleine kostet uns rund 70 000 Franken. Wir wollten verhindern, dass wir diesen Aufwand haben, am Ende dann aber nichts leuchtet.»

Die Massnahme betrifft die Beleuchtung der Brücken, der Altstadt und des grossen Baums vor dem Bundesverwaltungsgericht.

Alternativen gefunden

Trotzdem sind sich die Verantwortlichen des Vereins einig: Dunkel darf es im Advent in Luzern nicht sein. Der Verein Weihnachtsbeleuchtung und seine Partner sind an der Planung und der Umsetzung eines alternativen Konzeptes. Ein Weihnachtsbaum soll trotzdem leuchten, allerdings nur durch Einsatz von Freiwilligen. Vereine können sich zur Verfügung stellen, um für die Beleuchtung Energie zu erzeugen. Wie genau der Ablauf sein wird, ist noch in der Ausarbeitung. «Vielleicht leuchtet der Baum dann eine Stunde am Tag, vielleicht auch mehr», sagt Bachmann. «Es ist auch gut, wenn man einmal sieht, dass Energie etwas ist, was produziert werden muss und nicht einfach vorhanden ist», so der Präsident.

Beleuchtung mit Kerzen

Auch die Brücken sollen ab dem 24. November beleuchtet sein. Für ein einzig­artiges Lichterlebnis wurden bereits 500 Kerzenlaternen organisiert, und eine Luzerner Kerzenfabrik produziert die benötigten speziellen Kerzen. Diese werden während der Adventszeit an prominenten Plätzen und entlang der Brücken aufgestellt. «Auch wie dies aussehen wird, ist noch nicht klar, da wir unter anderem noch in sicherheitstechnischen Abklärungen mit der Feuerwehr sind», so Bachmann. Über die Details der alternativen Konzepte will der Verein zu gegebener Zeit informieren. Fest steht zum heutigen Zeitpunkt der Illuminationsevent der Weihnachtsbeleuchtung am Donnerstagabend, 24. November, im ­Herzen der Altstadt vor dem Luzerner ­Rathaus.

Weihnachtsaktionen noch unsicher

Nachdem zahlreiche Adventsanlässe und -märkte die letzten zwei Jahre wegen Covid-19 ausgefallen sind, stellt nun die ­drohende Energiemangellage einige Veranstalter:innen vor neue Herausforderungen. Die Weihnachtsveranstalter sind aktuell daran, zu evaluieren, ob eine Durchführung mit den diversen schwierigen Faktoren möglich ist. Es werden auch Konzepte ­angepasst und Energiesparmassnahmen geprüft. «Die Märkte sind davon sehr ­wahrscheinlich weniger betroffen», erklärt Christoph Brun, Präsident des Vereins Weihnachten in Luzern. Betroffen ist wohl vor allem das Eisfeld. Ein Entscheid ist diesbezüglich noch ausstehend.

Marcel Habegger

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