Ein Kunstatelier im Zirkus

Beim Circus Monti steht in diesem Jahr die Kunst im Zentrum. Natürlich dreht sich das Ganze dann doch um artistische Einlagen, und diese sind in diesem Jahr teilweise einzigartig.

Das Programm «et Voilà!» hat einige Farbtupfer zu bieten. Bilder: PD

Das Programm «et Voilà!» hat einige Farbtupfer zu bieten. Bilder: PD

Ein artistisches Highlight ist der Auftritt von Anne Arellano.

Ein artistisches Highlight ist der Auftritt von Anne Arellano.

Der Circus Monti erzählt seit Jahren in seinen Vorstellungen eine Geschichte. In diesem Jahr ist es jene eines Malers (David Trappes, Australien) der anfangs mit Blockaden zu kämpfen hat. Da helfen auch die aufmunternden Worte seines Assistenten und Clowns (Antonin Wicky, Neuenburg) nicht. Er sorgt mit seiner ungeschickten Art während des gesamten Programms immer wieder für Lacher im Publikum.

Weniger Feuer, weniger Lichteffekte, schön konzentriert auf die artistischen Leistungen, das ist auch in diesem Jahr das Credo der Monti-Familie. Und diese Leistungen sind auch in diesem Jahr wieder begeisternd. Speziell hervorzuheben ist dabei beispielsweise die Darbietung von Anne Arellano aus den USA. Was die Amerikanerin im Handstand mit Pfeil und Bogen anstellt, sehen die Zuschauer:innen auch im Zirkus nicht alle Tage. Im Jugendcircus Le Petit Cirque in Los Angeles (USA) widmete sie sich zuerst den Disziplinen Luftring und Trapez, spezialisierte sich jedoch dann auf Kontorsion und Handstand. Zu dieser Zeit entstand auch der Trick mit Pfeil und Bogen, den die Amerikanerin aktuell im Circus Monti präsentiert.

Der Maler, der unter einer Blockade leidet, müsste auch nicht wirklich Existenzängste haben, denn er hat durchaus noch andere Talente. Beispielsweise Perche. Dabei balanciert er beispielsweise die fünf Meter lange Perche-Stange auf der Schulter aus. Zusätzlich macht sein Landsmann Skip Walker-Milne zuoberst noch akrobatische Einlagen. Die beiden Artisten fanden durch eine Krankheit beziehungsweise Verletzung zueinander. Währenddem sie diese auskurierten, bewohnten sie in Brisbane (Australien) dieselbe Wohngemeinschaft, da entschieden sie sich, gemeinsam die Perche-Darbietung einzustudieren.

Neben Clown Antonin Wicky aus Neuenburg sind Julie Levrat aus Genf (Roue Cyr) und Jongleur Mario Muntwyler aus der Gründungsfamilie des Circus Monti die einzige Schweizer Vertretung im diesjährigen Programm.

Regie führt in diesem Jahr das Komikerduo Comedia Zap, bestehend aus Cécile Steck und Didi Sommer. Mit viel Kreativität gelingt es ihnen, viel Farbe in das Atelier zu bringen und trotz der ungeschickten Hände von Clown Antonin keinen Tropfen Farbe zu verschütten.

Überraschendes Abschlussbild

Zum Abschluss erhält der Künstler für sein Gemälde zusätzliche Unterstützung. Dabei erwarten die Zuschauerin und der Zuschauer ein Resultat in die entsprechende Richtung, überraschend ist es dann irgendwie dennoch.

Der Circus Monti zeigt in diesem Jahr erneut ein sehr abwechslungsreiches, hochklassiges Programm, trotzdem geht der rote Faden nie verloren. Für ein junges und älteres Publikum absolut unterhaltsam.

Marcell Habegger

 

Spielplan in Luzern

Vorstellungen auf der Allmend:

  • Mi, 20. September – 15 / 20 Uhr
  • Fr, 22. September – 20 Uhr
  • Sa, 23. September – 15 / 20 Uhr
  • So, 24. September – 14 / 18 Uhr
  • Mi, 27. September – 15 / 20 Uhr
  • Fr, 29. September – 20 Uhr
  • Sa, 30. September – 15 / 20 Uhr
  • So, 1.Oktober– 14 / 18Uhr
  •  
  • Tickets: www.circus-monti.ch 

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