Diskussion noch nicht zu Ende

Mit dem Vorstoss war er noch knapp gescheitert. Nun versucht Grossstadtrat Marco Baumann (FDP), die Parkplatzsituation für die Vereine mit einer Motion zu verbessern.

Viele Vereine haben für die aufgestellten Poller kein Verständnis. Bild: Pawel Streit

SP, Grüne und GLP wollten letzten Sommer nicht, dass die Vereinsmitglieder ihre Autos auf den Pausenplätzen parkieren. Dreiviertel Jahre später ist die Zufahrt bei vielen Pausenpa Solari rkplätzen mit Pollern versperrt. Bereits vor dem Corona-bedingten Übungsverbot mussten die Fasnächtler und Musiker ihre Instrumente also von weiter her zu ihren Übungslokalen bei den Schulen Littau Matt und Dorf schleppen. Pauken und «Chuchi» der Guuggenmusig Gögguschränzer werden beispielsweise bei der Kirche ausgeladen und danach zum Schulhaus Dorf geschoben und getragen. «Die Parkplätze gleich beim Schulhaus reichen nicht aus», erklärt die Präsidentin Jessica Fischler. Zwischen zehn und fünfzehn Mitglieder der Guuggenmusig haben grosse Instrumente.

Die Poller kamen nicht nur für die Guuggenmusig überraschend, auch für den Quartierverein Littau Dorf. Präsidentin Jacqueline Capra hat wenig Verständnis, weshalb ausserhalb des Schulbetriebs nicht auf den Platz gefahren werden darf. Der Quartierverein hatte vor der Pandemie auf dem Schulhausplatz Matt jeweils einen Bring- und Abhol-Märt organisiert. «Der Markt ist nicht mehr durchführbar, wenn man mit der Ware nicht auf den Platz fahren kann», sagt Capra. Betroffen ist auch der Jodlerklub Littau: «Es sollte doch möglich sein, zu einem Probelokal, für dessen Benützung wir eine Gebühr bezahlen, auch einen Parkplatz zur Verfügung zu stellen», meint Hans Albisser, Präsident des Jodlerklubs Littau. Es seien zwar Parkplätze vorhanden, jedoch in zu kleiner Zahl. «Es spricht nicht für uns Littauer Jodler, wenn wir unsere Autos in den Quartierstrassen parkieren, die schon von Geschäftsautos und Dauerparkierern besetzt sind. Eine Parkkarte zum Ausweisen der Benutzer auf den Pausenplätzen wäre auch eine Alternative», schlägt Albisser vor.

 

Kompromiss erzwingen

Marco Baumann ist im Sommer mit seinem Vorstoss noch gescheitert. Der FDP-Fraktionspräsident hat aber noch nicht aufgegeben. «Bei der Diskussion im Rat hat sich gezeigt, dass die vom Stadtrat beantragte teilweise Überweisung mit ihrem Kompromissvorschlag des Parlaments gutgeheissen worden wäre», begründet Baumann, weshalb er die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat. Mit einer Motion wollen er und Sandra Felder-Estermann (FDP) den Kompromissvorschlag erzwingen. 

Grundsätzlich gelten die Verbote auf den Schularealen bereits seit Jahren, werden aber erst seit vergangenem Jahr strikter durchgesetzt. Der Stadtrat hatte bei der Beantwortung des Postulats jedoch in Aussicht gestellt, eine Parkierungslösung auf den markierten Parkplätzen der Schulareale für die Vereine in der ganzen Stadt auszuarbeiten.

 

«Wir wollen Klarheit schaffen»

«Die Littauer Vereine wurden bisher nicht darüber informiert, wie es mit den Parkierungsmöglichkeiten bei den Schularealen weitergehen soll», sagt Marco Baumann. «Wir wollen nun Klarheit schaffen und fordern den Stadtrat darum auf, mit einem Planungsbericht aufzuzeigen, wie mit den Parkplätzen bei Schularealen in Zukunft umgegangen werden soll und zu welchen Konditionen die Vereine diese nutzen dürfen.» Auch heute noch fehlen den betroffenen Vereinen Informationen über dessen aktuellen Stand oder das weitere Vorgehen.  «Die versprochenen Poller dagegen waren bei den Littauer Schulhäusern sehr schnell installiert», moniert FDP-Fraktionschef Marco Baumann.

Die Stadt selbst äussert sich aktuell aufgrund der hängigen Motion nicht zum Thema. Daniel Bernet von der Baudirektion schreibt in seiner Antwort lediglich: «Die Ausarbeitung des Konzeptes für Parkplätze im Verwaltungsvermögen, welches mit dem Postulat ‹Parkplatzlösung für Stadtluzerner Vereine schaffen› in Aussicht gestellt worden ist, ist schon weit fortgeschritten.»

Marcel Habegger

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